Servo nach Maß

Bild: Jenaer Antriebstechnik GmbH

Seit über 45 Jahren ist Lasercomb ein international tätiger Anbieter von Systemlösungen für die Verpackungsindustrie und den Stanzformenbau. Die aktuelle CMS- Modellreihe an digitalen Bearbeitungsanlagen zum Schneiden und Fräsen existiert in sieben verschiedenen Modellen, mit Arbeitsbereichen von 1.000×1.300 bis 3.200×2.000 mm. „Mit der CMS-Modellreihe verbinden wir unsere jahrzehntelange Erfahrung mit den Möglichkeiten der digitalen Zukunft“, betont Harald Schmidt, Leiter der Elektrokonstruktion bei Lasercomb. Das System wird ergonomisch und unkompliziert über ein großformatiges Touchdisplay bedient und lässt sich vollständig in Fertigungsnetzte und -prozesse integrieren. Trotz der substanziellen Weiterentwicklungen im Bereich Digitalisierung liegt der Hauptfokus nach wie vor auf hoher Präzision.

Bild: Jenaer Antriebstechnik GmbH

Individuelle Antriebslösung

Damit die gegeben ist, hat die Firma JAT – Jenaer Antriebstechnik die Produktentwicklung des CMS (Cutting Milling System) antriebsseitig von Anfang an begleitet. Im Ergebnis liefert das Unternehmen keinen Antrieb von der Stange, sondern eine individuelle Lösung. Die Zusammenarbeit begann schon bei der Auslegung des Antriebssystems und der Wahl der passenden Antriebskomponenten Servoverstärker, Servomotor und Getriebe. Der Fokus lag dabei sowohl auf technischen Parametern wie Genauigkeit, Dynamik, Maschinenverfügbarkeit, Einfachheit der Montage als auch auf der Wirtschaftlichkeit der Gesamtlösung. Die Wahl der Antriebskomponenten fiel verstärkerseitig auf das Modell Ecovario 616D mit Weitbereichseingang, um durch die Vielzahl an unterstützten Eingangsspannungen den weltweiten Einsatz zu garantieren. Gleichzeitig liefert der Servoverstärker genügend Leistung, um auch die großen CMS-Modelle mit nur einem Gerät regeln zu können. Die drehzahlstarken Servomotoren Ecospeed 110D in Kombination mit einem externen Getriebe und Messsystem am Tool Center Point garantieren die geforderte Wiederholgenauigkeit von ±20µm bei Beschleunigungen bis 10m/s² und einer maximalen Geschwindigkeit von 1,2m/s.

Bild: Jenaer Antriebstechnik GmbH

Anpassung der Regelung

Lasercomb implementierte die JAT-Antriebskomponenten bereits in Prototypen und startete die Testphase. Die Konturtreue bei den ersten Tests war allerdings nicht vollkommen zufriedenstellend. Daraufhin fuhr ein Applikationsingenieur von JAT zum Kunden nach Süddeutschland, um das Gesamtsystem auf Verbesserungspotenzial zu untersuchen. Eine Anpassung der Regelung auf die mechanischen Eigenschaften des Kundensystems brachte ad-hoc die gewünschten Messergebnisse. Durch die rein softwareseitigen Anpassungen konnten Änderungen an der Mechanik des Achssystems vermieden werden. Der Maschinenbauer war mit der produktiven Zusammenarbeit und der schnellen Lösungsfindung seitens des Antriebsherstellers sehr zufrieden, sodass eine Maschine der Nullserie nach Jena zur JAT geschickt wurde, um weitere applikationsspezifische Anpassungen der Regelung hier vorzunehmen. JAT implementierte hauseigene Technologiefunktionen, die ein hohes Maß an Geräuscharmut und ebenfalls verbesserte Laufeigenschaften sicherstellen.

„Neben dem Bereitstellen der Antriebskomponenten hat JAT als Antriebspartner auch den Überblick über das gesamte Positioniersystem“, betont Projektierungsingenieur Kurt Hokenmaier. Er begleitet Kundenprojekte von der Anforderungsanalyse über die Inbetriebnahme bis zu letzten Anpassungen in der Serie. „Um eine möglichst optimale Lösung bereitzustellen, gehen wir auch mal eine Extrameile.“

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