Dem Feuer keinen Weg bieten

Bild: HRADIL Spezialkabel GmbH

Brandschotts und Brandschutztüren gehören heute zur Standardausstattung, in Gebäuden ebenso wie auf Schiffen. Ziel ist es, das Feuer in einem begrenzeten Areal einzusperren und es dann auf diesem Raum zu bekämpfen oder abzuwarten, bis dem Feuer selbst die Nahrung ausgeht. Ein Übergreifen auf andere Teile des Gewerkes – mit neuer Nahrung für die Flammen – sollte also möglichst vermieden werden.

Bild: HRADIL Spezialkabel GmbH

Kabel können einen Brand mittels Pumping Action weiterleiten

Immer wieder hört man in den Nachrichten, dass bei Brandunfällen Kabel die Ursache für die Weiterleitung des Feuers in weitere, sogar recht weit entfernte, Räume waren. Verantwortlich ist dafür in aller Regel eine sogenannte Zonenverschleppung durch eine Pumping Action. Mit anderen Worten: Das Kabel pumpt einen Brand in benachbarte Zonen und Räume. Es geht also nicht nur darum, dass ein Kabel selbst brennt und dann ein Feuer so weitergeleitet würde. Dies lässt sich heute mit einem Brandschott wirksam unterbinden. Viel gefährlicher ist die oftmals von außen nicht oder kaum sichtbare Weiterleitung eines Brandes über das Kabelinnere.

Hintergrund für diese hochgefährliche Zonenverschleppung durch Pumping Action ist der Umstand, dass der konstruktive Aufbau im Kabelinneren nicht völlig kompakt ist. Zwischen den Adern und Füllern gibt es oft Leerräume, in die brennbare Gase einströmen und damit unter Umständen weitergeleitet werden können. Angesichts dieser kapillaren Wirkung lässt sich also eine Verschleppung von brennbaren Gasen nicht ausschließen.

Selbst ausgewiesene Brandschutzkabel können diese Zonenverschleppung in aller Regel nicht unterbinden. Zwar gewährleisten viele Brandschutzkabel einen hohen Isolationserhalt im Brandfall – hierzu wird in aller Regel Mica Tape (Muscovite Mica or Phlogopite Mica) als Isolationsmaterial verbaut, was das Kabel sehr wirksam vor hoher Temperatur schützt. Das Kabel hält also seine Funktionalität auch unter Brandbedingungen sehr lange aufrecht, Strom und Daten für z.B. Beleuchtung oder Kommunikation bleiben verfügbar.

Dies kann jedoch die beschriebene Zonenverschleppung nicht unterbinden. Der negative Effekt einer Pumping Action kann sogar noch verstärkt werden, wenn im Kabel poröse Füllmaterialien, wie z.B. Fließstoffe und faserige Materialien verbaut sind, die ein hygroskopisches Verhalten besitzen.

Die explizite Forderung der IEC60079-14: 2014 Annex E.1 nach gasdichten Kabeln (Gas tight Cables) wird also von den meisten Kabeln nur unbefriedigend eingelöst: Die Pumping Action, also eine Verschleppung von brennbaren Gasen durch das Kabel hindurch kann nicht 100% unterbunden werden. Entsprechende Prüfungen gemäß IEC60079-14: 2014 Annex E.1 setzen eine „eingeschränkte Atmung von Kabeln“ (Restricted breathing test for cables) voraus, was diese aus vorgenannten Gründen nicht oder nur teilweise erfüllen können.

Neues Brandschutzkonzept für Kabel

Anders ist das beim Offshore-Steuer- und Signalkabel HB44 C von Hradil. Um die hochgefährliche Zonenverschleppung über das Kabel zu verhindern, hat das schwäbische Unternehmen ein flammwidriges, halogenfreies und nicht-hygroskopisches Spezialcompound entwickelt, das mithilfe eines hochkomplexen Druck-Extrusionsverfahrens in das Kabelinnere eingebracht wird. Alle Adern und Schirmungen im Kabelinneren werden dabei zu 100% in eingebettet, sodass alle Kapillarräume und Hohlräume komplett verfüllt sind.

Diese Offshore-Steuer- und Signalkabel erfüllen somit nicht nur die konventionellen Anforderungen an Kabel im Ex-Bereich hinsichtlich mechanischer, chemischer und thermischer Belastungen, sondern auch zusätzlich in punkto Zonenverschleppung. Damit können die Hradil-Kabel der HB44-Reihe für sich in Anspruch nehmen, die IEC60079-14 hundertprozentig zu erfüllen. Anwender des HradilKabels können somit den vollständigen Nachweis der IEC60079-14 erbringen.

Die Offshore-Steuer- und Signalkabel HB44 C besitzen zudem die Rina-Zertifizierung (Registro Italiano Navale) für Passagierschiffe und erfüllen neben den Vorgaben der IEC60079-14 auch die der IEC60331-21 für explosionsgefährdete Bereiche. Sie gehören damit nach Herstellerangaben zu den weltweit sichersten Kabeln. Hradil Spezialkabel bietet die neuen Rina-zertifizierten Offshore-Steuer- und Signalkabel (Rina-Zertifikat ELE019618XG) in 20 Varianten mit Leitungsquerschnitten von 0.75mm2 bis 6mm2 und bis zu 36 Adern oder auf Wunsch als Sonderausführung an.

www.hradil.de

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