Edge-Computing-Markt wächst

Bild: Beyond.pl Sp. z o.o. / ©Marcin Pflanz

Laut dem Europe Edge Computing Market Report von quad Intel soll der Edge-Computing-Markt bis 2023 eine Wachstumsrate von 29,3 Prozent erreichen. Für Europa bedeutet dies ein Wachstum auf 1,94Mrd.US$. Der Bericht unterteilt den Markt nach Anwendungen und Endverbrauchern. Unter den erstgenannten scheinen Smart-City-Lösungen den größten Anteil auszumachen. Diese sollen zusammen mit der Edge-Computing-Technologie laut Bericht bereits in mehr als 240 europäischen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern eingesetzt werden. Neben Smart Cities gewinnt Edge Computing in Bereichen wie Smart Factories, autonomem Fahren, Stromnetzen und im Gesundheitswesen an Bedeutung. Das ist unter anderem auf den vermehrten Einsatz von Edge-Computing-Lösungen in Systemen des IoT zurückzuführen. Quad Intel nennt im Report unter anderem das britische Gesundheitswesen als Beispiel für die praktische Anwendung von IoT in Kombination mit Edge Computing. Laut den Analysten wurden durch den Einsatz von IoT- und Edge-Lösungen im Zeitraum von 2018 bis 2023 mehr als 5 Milliarden Dollar eingespart. „Einige Lösungen und Technologien erfordern eine blitzschnelle Datenübertragung und -verarbeitung, z.B. autonome Fahrzeuge oder lebenserhaltende Systeme in Krankenhäusern. Edge Computing ermöglicht es, Verzögerungen bei der Datenübertragung zu reduzieren und damit den Entscheidungsprozess oder den Betrieb von Anwendungen zu beschleunigen. So ermöglicht Edge Computing die Implementierung von Technologien, die sonst nicht möglich wären,“ erklärt Wojciech Stramski, CEO von Beyond.pl, einem Betreiber von Rechenzentren und Anbieter von Cloud-Diensten. Lösungen, die Edge Computing nutzen, werden auch die Branchen Gaming, digitale Unterhaltung und E-Commerce begleiten.

Endnutzer und wichtige Investoren

Unter den Endnutzern und Unternehmen, die in Edge-Lösungen investieren, hebt Quad Intel die Bereiche Industrie, Energie, Versorgungsunternehmen, IT- und Telekommunikationsbetreiber sowie Elektronikhersteller hervor. Es wird erwartet, dass die drei letztgenannten Faktoren besonders für das Marktwachstum in Europa verantwortlich sein werden.

Edge Computing und 5G

Die Nachfrage nach Edge Computing scheint eng mit der Entwicklung von 5G-Netzen verbunden zu sein, die zunehmend in IoT-Geräten und neuen Smartphones eingesetzt werden. Bis 2025 werden in Europa voraussichtlich 214 Millionen 5G-Verbindungen bestehen. Die Analysten sagen voraus, dass Telekommunikationsbetreiber in Europa und den USA bis 2026 bis zu 185Mrd.$ dafür ausgeben werden. „Wichtige Technologiepartner in diesem Ökosystem sind natürlich IT-Unternehmen, insbesondere lokale Rechenzentrumsbetreiber und Cloud-Anbieter. Oberflächlich betrachtet mag Edge Computing wie eine Abkehr von der Cloud erscheinen, aber in Wirklichkeit ergänzen sich die beiden Technologien perfekt. Durch die Kombination dieser Lösungen können wir eine flexible und skalierbare Infrastruktur aufbauen, die Daten sofort und sicher in unmittelbarer Nähe zum Endbenutzer verarbeitet. Da die Bedeutung von Edge-Rechenzentren in den meisten Fällen zunehmen wird und sie zunehmend in den Zentren großer Ballungsräume entstehen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Die Energieeffizienz dieser Anlagen oder ihre Versorgung mit grüner Energie ist heute die Grundlage für die digitale Transformation Europas, die gleichzeitig die Klimaneutralität im Jahr 2050 anstrebt“, fügt Muzaffer Ege, Director Sales DACH Region bei Beyond.pl, hinzu.

Hauptakteure und Risiken

Den Analysten zufolge könnten Personalengpässe weiteres Wachstum bremsen. Auch die Optimierung von Edge Computing scheint eine zunehmende Herausforderung, insbesondere im Einsatz in neuen Bereichen. Interessanterweise bleiben amerikanische Unternehmen trotz des erheblichen Wachstums des europäischen Edge-Computing-Marktes die wichtigsten Investoren. Nach Angaben von Quad Intel sind die wichtigsten Akteure und Technologieanbieter in diesem Markt derzeit Cisco Systems, Microsoft, IBM, Google und Amazon.

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