„Maschinenbauer können ihre Fähigkeiten umfassend nutzen“

Bild: Fraunhofer IPA

Kein Anbieter bietet Matrixproduktionssysteme ‚aus einer Hand‘, heißt es in einer Acatech-Veröffentlichung. Woran fehlt es?

Es gibt die ’software-geprägten‘ und die ‚hardware-geprägten‘ Felder. Dass ein Anbieter alle Felder und damit verbundenen Technologien zufriedenstellend ausgereift anbieten kann, sehen wir als herausfordernd an. Andernfalls müsste ein Anlagenbauer für Lasermaschinen sich auch mit fahrerlosen Transportsystemen, Fabrik-Energiemanagement, Auftragssteuerung und so weiter beschäftigen. Wichtiger ist es, dass wir Standards etablieren, damit modulare Lösungen verschiedener Anbieter zu einer Gesamtlösung ggf. dann auch von einem Integrator zusammengesetzt werden können und das mit geringem Implementierungsaufwand.

Was rückt jetzt auf die Agenda?

Um zum Beispiel Digitalisierungslösungen mit ihrem ganzen Potenzial zu nutzen, ist eine durchgehende Vernetzung auf Basis einer durchdachten Daten-Governance – Stichwort digitaler Schatten und digitaler Zwilling – notwendig. Hier wird zukünftig der Standard der sogenannten Verwaltungsschale enorm helfen. Das ermöglicht autonome, also KI-basierte Entscheidungen, echtzeitnahe Bereitstellung von Informationen an den Menschen und eine Optimierung des operativen Betriebs. Zudem stehen wir aus meiner Sicht vor einer Renaissance der Hardware. Wandlungsfähige Hardwaremodule als Teil Cyberphysischer Produktionssysteme sind eine sehr anspruchsvolles und innovationsträchtiges Thema. Deutsche Maschinenbauer können hier ihre Fähigkeiten umfassend nutzen und neue Anwendungsfelder erschließen. In beiden Feldern ist das kooperative Entwickeln von Standards ein wesentlicher Enabler. Außerdem muss betrachtet werden, wie wir auch KMU stärker in diese Lösungen als Anwender und Anbieter einbinden. Dies birgt Vorteile für alle Parteien.

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