Moderner Retrofit

Sägemaschinenhersteller Meba nutzt die Vorteile der IIot-Plattform von Eurogard, um die Maschinenleistungen im Feld zu überwachen und daraus Erkenntnisse zu gewinnen.
Sägemaschinenhersteller Meba nutzt die Vorteile der IIot-Plattform von Eurogard, um die Maschinenleistungen im Feld zu überwachen und daraus Erkenntnisse zu gewinnen.
 Sägemaschinenhersteller Meba nutzt die Vorteile der IIot-Plattform von Eurogard, um die Maschinenleistungen im Feld zu überwachen und daraus Erkenntnisse zu gewinnen.
Sägemaschinenhersteller Meba nutzt die Vorteile der IIot-Plattform von Eurogard, um die Maschinenleistungen im Feld zu überwachen und daraus Erkenntnisse zu gewinnen.Bild: eurogard GmbH

Das Ziel war bereits vor mehr als einer Dekade klar. Thomas Rehm, Leiter der Elektroabteilung bei Meba, wusste, dass die Themen Digitalisierung und die damit verbundenen Oberbegriffe Industrie 4.0 sowie IIoT genau beobachtet und bewertet werden müssen. Weltweit vertreten mit über 50 verschiedenen Modellen bietet das Unternehmen von standardisierten Einzelsägen bis hin zu individuellen Komplettlösungen mit Materialhandling- und Längenmesssystemen in allen Automatisierungsgraden ein vielfältiges Produktportfolio an, inklusive einer Rundumbetreuung, die Beratung, Planung, Konstruktion, Umsetzung, Inbetriebnahme, Ersatzteilservice und Betreuung der Anlagen umfasst. Eine schrittweise Digitalisierung des Produktportfolios war dennoch unverzichtbar, um eine Spitzenposition im Weltmarkt beizubehalten. Die Zusammenarbeit mit dem Anbieter für Fernwartung und IIoT Eurogard hilft und befähigt, genau dies strukturiert und konsequent umzusetzen.

 Aufgrund des integrativen Aufbaus können über APIs vielfältige, eigene B2B-Anwendungen 
über die Plattform realisiert werden.
Aufgrund des integrativen Aufbaus können über APIs vielfältige, eigene B2B-Anwendungen über die Plattform realisiert werden.Bild: eurogard GmbH

Digitalisierungskategorien

Das Produktportfolio bietet Kunden zwei Digitalisierungskategorien und erlaubt so auch, eine schrittweise Implementierungsstrategie umzusetzen. Zum einen bietet Eurogard seinen Kunden die seit langem bewährte, klassische Fernwartung an. Hierbei werden ServiceRouter Compact in den jeweiligen Maschinen und Anlagen installiert und VPN-Netze via Internet oder Mobilfunknetz aufgebaut. Die Lösung kann sowohl on premises oder in der Cloud betrieben werden. Der Ansatz überzeugt durch eine einfache und schnelle Realisierung sowie durch ein attraktives Preis- Leistungsverhältnis und eignet sich somit für den Eintritt in den Bereich der Remote Services. Wenn gewünscht, können über diesen Ansatz auch weitere IIoT Funktionen realisiert werden. Aufgrund des damit verbundenen erhöhten Datentraffics über die VPN-Leitung, wird Kunden dies allerdings nur in Sonderfällen empfohlen. Geeigneter hierfür ist die zweite und nachfolgend beschriebene Digitalisierungslösung.

Die Machine to Value (M2V)-Plattform stellt zusammen mit den ServiceRoutern V3 die IIoT-Landschaft des Anbieters dar. Ebenso schnell und einfach wie der ServiceRouter Compact lässt sich der V3 in die entsprechenden Maschinen und Anlagen einbauen. In allen Ausbaustufen bietet der V3 neben den Grunddisziplinen im Bereich Fernzugriff die Möglichkeit, Maschinen und Anlagen aktiv global zu vernetzen. Durch die Integration gängiger Industrieprotokolle ist eine Anlagenkonnektivität schnell zu realisieren. Neben Neuanlagen lässt sich der V3 auch hervorragend für den IIoT-Retrofit von bestehenden Maschinen und Anlagen verwenden. Somit beginnen alle weiteren digitalen Wertschöpfungsprozesse, indem die kundenspezifischen Datenpunkte aus den angeschlossenen Maschinen auf die M2V-Plattform weitergeleitet werden. Die M2V-Engine strukturiert die eingehenden Datenströme, berechnet Kennzahlen, visualisiert KPIs und ist als flexibles System die Basis für alle kundenspezifischen und individuell zu definierenden Digital-Services. Als hochintegrative Software vereint sie sichere Technologien und ermöglicht es, hardwareunabhängig Daten aus weltweit verteilten Maschinen und Anlagen zu sammeln, aufzubereiten, zu visualisieren und 24/7 von beliebigen Endgeräten sicher darauf zuzugreifen und zu exportieren. Als performante Multi-Mandanten-Software lassen sich über die Plattform beliebig viele Kunden mit unbegrenzten Edge Devices übersichtlich, schnell und einfach anlegen und verwalten. Zusätzlich bietet sie eine umfangreiche, individuelle Maschinenverwaltung. Vorgefertigte Maschinen-Templates erlauben eine einfache und uneingeschränkte Instanziierung von Anlagen. Datentrigger, Nachrichtengruppen und user-spezifische Daten lassen sich individuell definieren. Instanziierte Maschinen können über eine übersichtliche Baumstruktur angelegt und dem jeweiligen Kunden zugeordnet werden. Mit entsprechenden User-Berechtigungen lassen sich Anlagenparameter ändern und somit Anlagen remote steuern. Alarmierungsfunktionen via Mail, SMS oder über eine Smartphone App informieren die Kunden sowie deren Endkunden in Sekundenschnelle über eventuelle Performance-Abweichungen. Aufgrund des integrativen Aufbaus können über APIs vielfältige, eigene B2B-Anwendungen über die Plattform realisiert werden. Und natürlich besitzt der Kunde die Datenhoheit und entscheidet, ob die Maschinendaten standardmäßig im, in Deutschland gehosteten, Cloud-Ansatz oder als On-Premises-Lösung auf dem eigenen Server gespeichert werden.

Durch gehärtete Linux Software-Module, gesicherte VPN- und SSL-verschlüsselte Kommunikation, personalisierte Zertifikatschlüssel und individuell erweiterbare Firewalls besitzen die Service-Router ein ausgereiftes Sicherheitskonzept. Regelmäßige Software-Updates berücksichtigen aktuelle Entwicklungen und bieten einen konstanten Schutz.

Bild: MEBA GmbH

Implementierungsprozess bei Meba

Bei Treffen der Geschäftsführer beider Unternehmen zusammen mit den technischen Leitern wurden die Funktionen der Eurogard Soft- und Hardware-Landschaft vorgestellt und bewertet sowie Implementierungsschritte besprochen. Dr. Peter Becker, Geschäftsführer von Eurogard, kennt das generell große Interesse aber auch die teilweise vorhandene Skepsis mittelständischer Familienunternehmen gegenüber dem Einsatz von Digitalisierungslösungen. „Unsere Kunden wollen wissen, welchen konkreten Mehrwert sie durch unsere Lösungen erhalten. Wie ändert sich das Geschäftsmodell: Vom reinen Produktverkauf hin zu digitalen Services? Wie lassen sich die Digitalisierungsfunktionen umsetzen? Und wie abhängig mache ich mich von meinem Digitalisierungspartner? Vertrauen, eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und Transparenz sind daher für unsere Kunden, neben der technischen Expertise, extrem wichtig.“ Nach weiteren strategischen Meetings und Abstimmungen hatte Meba für sich einen Fahrplan erarbeitet, der eine schrittweise Digitalisierung des Produktportfolios vorsieht.

Meba-Service Techniker nutzen seither die ServiceRouter Compact, um eine VPN-Fernverbindung zu den weltweit verteilten Maschinen aufzubauen, damit sie den Kunden sofortige Fehlerbehebung und Unterstützung bieten können, ohne dass sie für jeden Fall vor Ort sein müssen. Die Remote-Servicelösung wird auch sehr positiv von den Kunden angenommen, da diese darauf vertrauen können, im Problemfall sehr schnell und effizient Hilfe und Support zu erhalten. Für eine hohe Konnektivität verbaut Meba in der Regel WLAN/LTE-Compact-Router, sodass zur Anbindung an das Internet wahlweise die kabelgebundene LAN- bzw. die drahtlose WLAN- oder die Mobilfunk-Schnittstelle zur Verfügung stehen.

Die positive Gesamtentwicklung führte dazu, dass in 2019 die Entscheidung getroffen wurde, das Thema Digitalisierung weiter voranzutreiben und zukünftig erste Funktionen der M2V-IIoT-Plattform zu nutzen und eine eigene App zu entwickeln. In Vorbereitung auf den Rollout in 2022 wurden in den letzten Monaten bereits Sägen mit V3 ServiceRoutern ausgestattet.

Nach Freischaltung können Kunden von der Plattform und der App profitieren, da sich die Maschinen einerseits aber auch die Sägeaufträge andererseits genauer überwachen lassen und so proaktiver gehandelt werden kann. Bei Alarmen lassen sich die Kunden über Push-Nachrichten sekundenschnell informieren. Daten aus Steuerungen oder Sensoren lassen sich sammeln und auf Webdashboards anzeigen oder sie werden über Schnittstellen einem anderen IT-System zur Verfügung gestellt. Die Plattform erlaubt, die Ursache von Fehlern schnell und einfach zu analysieren und ermöglicht Kunden so, ihre Produktion und Prozesse sowie die Qualität ihrer Produkte zu verbessern. Die erweiterte Fernwartungslösung führt zu einer erheblichen Verringerung der Ausfallzeiten. Dies wirkt sich erheblich auf den ROI und die Kosteneinsparungen aus.

Ausblick und Fazit

Meba nutzt die Vorteile der Plattform, um die Maschinenleistungen im Feld zu überwachen und daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Die Maschinendaten helfen, ein besseres Verständnis über die eigenen Maschinen im operativen Einsatz zu erhalten. So lassen sich Produktstärken sowie auch Schwachstellen detektieren, die in die Weiterentwicklung der Maschinen fließen. Des Weiteren ermöglichen historische Daten, aufbereitet in Dashboards, die Fehlersuche beim Remote Service zu beschleunigen. Eindruck hat die einfache und schnelle technische Umsetzung der Plattform bei Meba hinterlassen. Nachdem alle Parameter der Maschinenvorlagen definiert sind, ist die komplette Installation eines Routers und seine Registrierung auf der globalen Plattform unkompliziert und in wenigen Minuten erledigt. Mit der Entscheidung, die Plattform zu verwenden, hat der Sägemaschinenhersteller den konsequenten nächsten Schritt in die weitere Digitalisierung des eigenen Produktportfolios unternommen. Und auch in den nächsten Monaten wird man seinem digitalen Leitbild folgen: „Neue Technologien beobachten, bewerten und das für den Anwender Nützliches kontinuierlich in unsere Produkte einfließen lassen.“ Denn für Thomas Rehm ist klar, dass dies erst der Anfang ist: „Dank Eurogard ist es wirklich einfach, unsere Maschinen IIoT-fähig zu machen. Kurzfristig bringt das für uns und unsere Kunden einen hervorragenden Return on Investment. Längerfristig sind unsere mit einem eurogard ausgestatteten Maschinen bereit, alle zukünftigen IIoT-Projekte zu unterstützen, die wir sicherlich planen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert