Planung ist das A und O

Bild: gbo datacomp GmbH

Die Ziele der Industrie 4.0 stehen: Die datengetriebene Produktion mündet in der Smart Factory mit dem intelligenten Werkstück, das sich seinen Weg selbstständig durch die Fertigung sucht. Doch wie ist dieses Ziel zu erreichen? Einen Königsweg für alle gibt es nicht. Es kommt auf den individuellen Digitalisierungsgrad sowie auf die Anforderungen der Produktion an. Viele produzierende Unternehmen setzen auf ein Manufacturing Execution System. Eine solche Software bildet den Grundpfeiler für die weitere Digitalisierung. Bei der Systemauswahl sind jedoch Bedacht und Augenmaß gefragt.

Am Anfang steht die Planung

Eine gute Planung ist gerade bei der MES-Einführung das A und O. Versäumnisse in der Planungsphase können sich später durch Verzögerungen oder unerwartete Kosten rächen. Zur Planung gehört etwa eine IST-Analyse der Prozesse zwischen ERP und Fertigung. Daraus lassen sich Änderungswünsche entwickeln, die am Ende in Zielvorstellungen münden, die so konkret wie möglich definiert werden sollten. Das Erreichen der formulierten Ziele hängt von unterschiedlichen Erfolgsfaktoren ab. Diese sollten zu jedem Ziel ebenfalls herausgearbeitet und festgehalten werden. Auf diese Weise kommt das Unternehmen Schritt für Schritt zu einem Lastenheft, anhand dessen im Projektverlauf der jeweilige IST-Zustand mit den Zielen und Erfolgsfaktoren abgeglichen werden kann. Die detaillierte Dokumentation aller Arbeitsprozesse ist ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen MES-Einführung.

Klare Kommunikation

Die Mitarbeiter sollten so früh wie möglich in das Projekt eingebunden werden – allein schon, um Vorbehalten in der Belegschaft entgegenzuwirken. Die Beschäftigten können zudem Wünsche und Anforderungen einbringen. Auf diese Weise erkennen Unternehmen auch, in welchen Bereichen die Einführung einer MES-Software die größten Effizienzsteigerungen hätte. Die gesammelten Anforderungen und Erkenntnisse gibt es, bezüglich der Effizienzsteigerung zu priorisieren: Anforderungen mit der größten Dringlichkeit stehen dabei an erster Stelle. Eine klare Kommunikation hilft, dabei ein ‚Wunschkonzert‘ zu vermeiden. Verantwortliche sollten den Beschäftigten vermitteln, dass eine MES-Einführung Veränderungen aber auch Chancen mit sich bringen.

Software- und Partnerwahl

Sind die Ziele formuliert, muss die dazu passende Software gefunden werden. Angesichts der vielen Angebote am Markt kann es hilfreich sein, für die Auswahl die Richtlinie VDI5600 zurate zu ziehen. Darin finden Unternehmen die typischen Aufgaben einer MES-Software. Anhand des eigenen Anforderungskatalogs können die Aufgaben ausgewählt werden, die zum Katalog passen. Dabei sollten Unternehmen auch berücksichtigen, dass sich die Anforderungen in Zukunft ändern können. Geht es anfangs vielleicht nur um die Maschinenauslastung, könnte später etwa zur Fertigungsplanung auch die Personalzeiterfassung hinzugezogen werden. Das ist kein Problem, wenn sich das MES für derartige Aufgaben modular erweitern lässt. Das bedeutet aber auch, dass sich das Unternehmen auf eine lange Zusammenarbeit mit dem gewählten Technologiepartner einlässt. Die Chemie sollte also stimmen. Ebenso sollte die Erfahrung des Technologiepartners ein Faktor bei der Systemauswahl sein.

Klein anfangen

Grundsätzlich gilt, dass auf Grundlage eines Lastenheftes die MES-Software zunächst dort eingeführt wird, wo in kürzester Zeit die größte Effizienzsteigerung erreicht werden kann. Dabei gilt: Nicht alle Ziele lassen sich auf einmal erreichen. Sinnvoll ist, die Software zunächst an nur einer Maschine zu testen und die Ergebnisse zu dokumentieren. Anschließend können weitere Maschinen eingebunden werden. Dabei sollte das Altsystem noch eine Weile parallel betrieben werden – bis das MES stabil läuft.

www.gbo-datacomp.de

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