Prüfprozesse ohne Zettel und Stift

An Umschlagspunkten kommt es oft zu kritischen Situationen. Ein Beispiel: ein Kühltransporter fährt an die Rampe und wird entladen. Während der LKW wieder abfährt, wird die Ware in die Temperaturschleuse befördert, in der die Warentemperatur überprüft wird. Dabei stellt sich heraus, dass diese zu niedrig ist, die Kühlkette ist unterbrochen. Doch ist dies bereits im LKW geschehen oder erst im Betrieb? „Das Problem in diesen und ähnlichen Fällen ist, dass der Prüf-PC nicht dort verfügbar ist, wo geprüft werden muss“, erläutert Tobias Brehm, Business Development Manager bei Quality Miners. Der CAQ-Spezialist adressiert dieses Problem mit Mobile Inspection, einem ortsunabhängigen Tool für Prüfprozesse. Mobile Inspection setzt dort an, wo stationäre Qualitätskontrollen aufgrund räumlicher oder infrastruktureller Einschränkungen nicht möglich sind.

Zugriffe per Tablet und Smartphone

Die Software kann sowohl in der Cloud als auch On-Premise genutzt werden. Der Zugriff erfolgt per Tablet oder Smartphone über WLAN oder Mobilfunknetz. Im Tool selbst werden keine Prüfpläne oder -aufträge erstellt. Diese Funktionen bleiben in der Qualitätsmanagement-Software QM.CAQ. Das neue Release soll die Anbindung an das mobile Prüfsystem standardmäßig beinhalten. Über eine Schnittstelle wird der Prüfauftrag dann aus QM.CAQ in die mobile Anwendung übertragen. Teile-Informationen und Prüfmerkmale müssen also nicht doppelt angelegt werden. Ohne eigenes CAQ-System kann Mobile Inspection in SAP integriert werden. Eine offene REST-API-Schnittstelle ermöglicht es zudem, die Software mit anderen Systemen zu verbinden.

Selbst anlegen

Den Ablauf der Warenprüfung können die Beschäftigen in der Weboberfläche des Tools selbst anlegen, Programmierkenntnisse sind dazu nicht erforderlich. Ebenso können sie individuelle Dashboards konfigurieren und Widgets platzieren. Auch Sprachen sind individuell einstellbar. Direkt über die Weboberfläche der Software lassen sich alle Prüfabläufe Schritt um Schritt festlegen. Prüfmerkmale, Stichprobenumfang, Nennmaße, Toleranzen, einzusetzende Prüfmittel werden im Prozess vorgegeben. Jede Prüfungsart, ob Plausibilitätsprüfung, Identprüfung, Sichtprüfung oder Qualitätskontrolle ist darüber abbildbar. Zudem lassen sich durch die neue, hauseigene Messinterface-Technologie Bridge beliebige Handmessmittel mit dem System verbinden.

Beispiel Kühltransport

Im Beispiel des Kühltransporters hat ein Mitarbeiter nun die Aufgabe, die Lieferung zu prüfen. Per Tablet greift er auf Mobile Inspection zu und die Software schlägt vor, die Ware mit dem Infrarotmessgerät direkt im Transporter zu prüfen soll und dass die Temperatur zwischen 4°C und 8°C liegen muss. Ist dies bestätigt, darf der LKW entladen werden. Kommt es zu einer Abweichung, sind etwa bei einer Sichtprüfung Teile verkratzt, können Fotos an das System in die Cloud hochgeladen werden. Am Ende des Prüfprozesses wird per Klick der Prüfentscheid ausgelöst und zu SAP oder QM.CAQ zurückgespielt. Die Freigabe zur Weiterverarbeitung oder Reklamationsprozesse werden dann wieder vom CAQ-System übernommen. Die Integration von künstlicher Intelligenz ist optional. Diese kann als Entscheidungsgrundlage dienen und darüber hinaus Fragen der Anwender beantworten.

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