Großes Netzwerk in kleiner Schreinerei

Hans Wilke, Geschäftsführer der Schreinerei Schöffel, hat gut lachen, sind doch seine Vorstellungen erfüllt worden.
Hans Wilke, Geschäftsführer der Schreinerei Schöffel, hat gut lachen, sind doch seine Vorstellungen erfüllt worden.
 Hans Wilke, Geschäftsführer der Schreinerei Schöffel, hat gut lachen, sind doch seine Vorstellungen erfüllt worden.
Hans Wilke, Geschäftsführer der Schreinerei Schöffel, hat gut lachen, sind doch seine Vorstellungen erfüllt worden. Bild: DPS Software GmbH

„Wenn es darum geht, Arbeits-Abläufe schneller und effizienter zu machen“, lobt Sven Dreger, Schreiner und Konstrukteur mit 3D-Software, seinen Geschäftsführer, „hat unser Chef immer ein offenes Ohr.“ Das gilt für einen einfachen Hordenwagen ebenso, wie für eine Wende-Vorrichtung für senkrecht gelagerte Roh-Platten oder ein 5-Achs Bearbeitungs-Zentrum. „Mein Maschinenhändler wollte mir unbedingt eine Konsolenmaschine verkaufen“, erinnert sich Hans Wilke an die Zeit von vor vier Jahren, „aber mich interessierte eine 5-Achs-Nestingmaschine – auch wenn die 30.000 Euro teurer war.“ Bei einem Schreiner-Kollegen hatte er solch ein BAZ gesehen und begriffen wie diese Maschine den Zuschnitt schneller und effektiver machen würde. Aber nicht nur das, denn ein Großteil der Bohrungen sowie Einfräsungen können in derselben Aufspannung eingebracht werden.

 Sven Dreger (li), Schreiner und Kontrukteur mit 3D-Software und sein Kollege von der AV, 
Schreinermeister Benjamin Feiter (re) arbeiten mit der Software SWOOD.
Sven Dreger (li), Schreiner und Kontrukteur mit 3D-Software und sein Kollege von der AV, Schreinermeister Benjamin Feiter (re) arbeiten mit der Software SWOOD. Bild: DPS Software GmbH

Nesting erleichtert kommissionsweise Fertigung

Selbst die kommissionsweise Fertigung, wie sie bei jedem Schreiner ganz normal ist, unterstützt die Nestingmaschine, weil sie – bei gleichem Roh-Material – Teile verschiedener Kommissionen herstellen kann und dabei noch für optimale Zuschnittpläne sorgt. „Wir haben zwar auch eine vertikale Plattensäge“, beschreibt Hans Wilke die heutige Situation, „aber die staubt bloß ein, weil wir sie gar nicht mehr einsetzen.“ Mit der Nestingmaschine – gekauft wurde eine Rover B von Biesse – hat die Schreinerei Schöffel einen wesentlichen Schritt in die Zukunft gemacht. Aber die Programmierung dieser Maschine erfüllte nicht die Erwartungen. Das Nesting-BAZ konnte nur über die mitgelieferte Werkstattprogrammierung NC-HOPS genutzt werden. „Zuerst haben wir Einzelteile an der Maschinen-Steuerung programmiert“, erinnert sich Sven Dreger an die Anfänge, „was sehr viel Zeit beanspruchte.“ Dieses Leiden und die ermüdende Suche nach einer passenden Software war erst zu Ende, als Hans Wilke bei der befreundeten Schreinerei Huschle die Software Swood kennenlernte. Daraufhin durfte Daniel Möglich – der selber Schreinermeister ist und als Berater des Software-Hauses DPS arbeitet – eine Präsentation im Hause Schöffel durchführen. Das reichte den kritischen Interessenten aber nicht aus, erst nach der Teilnahme an einem Workshop wurde der Auftrag erteilt.

 Das CNC-gesteuerte Nesting-BAZ Rover B vom italienischen Maschinenbauer Biesse macht nicht nur den Zuschnitt, sondern auch Fräsungen und Bohrungen.
Das CNC-gesteuerte Nesting-BAZ Rover B vom italienischen Maschinenbauer Biesse macht nicht nur den Zuschnitt, sondern auch Fräsungen und Bohrungen. Bild: DPS Software GmbH

CAM-Lösung steuert alle Bearbeitungszentren an

„Endlich kam jemand ins Haus, der uns verstand“, bringt es Sven Dreger auf den Punkt. Daniel Möglich bekam ein sattes Lob als er zur Anpassung der Post-Prozessoren ins Haus kam und in drei Stunden mehr erreicht hatte als die bisherige Software nach mehreren Jahren nicht. „Unser Service und unsere Kundennähe sind für uns ganz selbstverständlich“, erklärt Daniel Möglich unmissverständlich, was heute scheinbar an Wert verloren hat. „Mit Swood CAM steht dem Anwender eine in SolidWorks integrierte leistungsfähige CAM-Lösung zur Verfügung, die alle gängigen CNC-gesteuerten Bearbeitungs-Zentren ansteuern kann.“ Swood baut auf der 3D-Software Solidworks auf und bietet eine durchgängige Prozesskette vom Design bis zur Fertigung mit Funktionen und Bibliotheken für die Holz verarbeitende Industrie und Handwerk. Dafür hat des Softwarehaus DPS eigens einen sieben-tägigen Workshop entwickelt, in dem auf die Kundenbedürfnisse eingegangen wird. Dem potenziellen Kunden wird ein „Trockenlauf“ mit seinen spezifischen Gegebenheiten geboten und bekommt einen Eindruck von dem, wie er zukünftig arbeiten wird.

So kann Sven Dreger nach den Form-, Maß- und Material-Angaben von Schreinermeister Benjamin Feiter, seinem AV-Kollegen, mit wenigen Klicks die Konstruktion machen und die programmierten Teile ohne weitere Prüfung direkt zur Nesting-Maschine senden.

 Ein Referenz-Stück: Ein Garderoben-Schrank, der über offene und abschließbare Fächer verfügt - aber eine Besonderheit entzieht sich dem schnellen Blick.
Ein Referenz-Stück: Ein Garderoben-Schrank, der über offene und abschließbare Fächer verfügt – aber eine Besonderheit entzieht sich dem schnellen Blick. Bild: DPS Software GmbH

Digitales Netzwerk für 5 Arbeitsplätze

Heute hat Hans Wilke ein funktionierendes, digitales Netzwerk für 5 Arbeitsplätze – die wegen der besseren Effizienz mit zwei Bildschirmen ausgestattet sind – mit den Softwaren Solidworks, Swood Design, Swood CAM einschließlich der Anbindung an das eigen-entwickelte ERP-System. Wilke verzichtet auf einen eigenen Server und setzt lieber auf einen kosten-günstigen NAS-Speicher, der Cloud basiert ist und drei Laufwerke bedient. So hat jeder Mitarbeiter im Rahmen seiner Arbeitsaufgabe Zugriff auf die Laufwerke. Der Chef – natürlich – kann an jedem Bildschirm/Rechner alle Informationen bekommen.

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