Functional Safety und Cybersecurity vereinen

Bild: TÜV Rheinland

In der Industrie müssen Maschinen und Anlagen regelmäßig überprüft und gewartet werden – beispielsweise auf funktionale Sicherheit. Agiert eine Maschine mit dem Menschen, muss diese so konstruiert sein, dass dass sie dem Menschen nicht schaden kann. Der Aufzug ist ein gutes Beispiel: Funktionale Sicherheit sorgt hier dafür, dass die Kabine auch dort ist, wo sie sein soll, bündig zum Boden, auf dem man steht. Der Fahrgast kann gefahrlos die Fahrkabine betreten. Wenn sich aber die Tür öffnet und die Kabine nicht an Ort und Stelle steht, braucht nur ein wenig Unaufmerksamtkeit und ein Fahrgast könnte in den Aufzugsschacht stürzen. Ein anderes Beispiel ist die Automobilindustrie, wo Menschen, zusammen mit Roboterarmen gemeinsam Werkstücke herstellen. Diese Roboterarme bewegen sich mit hoher Geschwindigkeit und haben enorme Kraft. Ein Zusammenstoß mit dem Menschen würde zu schweren Verletzungen führen. Maschinen, Arbeitsgeräte und Anlagen, müssen demnach so beschaffen, konstruiert und programmiert sein, dass der Mensch sich nicht verletzt.

Bild: TÜV Rheinland

Internetanschluss genügt

Produktionsbetriebe kommen heute nicht mehr ohne eine performante IT-Anlage aus. In den Rechenzentren der Industrieunternehmen arbeiten zahlreiche Server, die Daten mit dem Internet austauschen. Genauso wie die PCs oder Notebooks der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Organisation. Und die Anbidnung an das Internet, das ist auch schon die einzige Voraussetzung, die erfüllt sein muss, um dem Risiko von möglichen Cyberattacken ausgesetzt zu sein. Über diesen Weg ist es unter anderem auch möglich, in eine vernetzte Aufzugssteuerung oder in eine Produktionsanlage einzudringen.

Bild: TÜV Rheinland

Komplexe Absicherung

Zu Hause kann man selber für ein möglichst hohes Maß an Sicherheit sorgen. Dafür braucht man in der Regel auch keine IT-Spezialisten. Im Bereich der industriellen Produktion ist eine Absicherung ungleich komplexer und aufwändiger. Es gibt viel mehr Stellen an denen ein Angriff stattfinden könnte, da es zahlreiche Einfallstore für Viren oder Schadcode gibt. Etwa über den Anhang einer E-Mail, über die eigene Website, über einen offenen Port auf dem Webserver oder über einen Ransomware-Angriff. Hier muss an vielen Stellen eine Absicherung stattfinden. Dies spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn man sich bei Maschinen oder Prozessanlagen im Bereich der Operational Technology (OT) bewegt. Dazu zählen Geräte und Systeme, die industrielle Prozesse steuern, etwa Motoren, Pumpen oder Ventile. OT-Systeme unterscheiden sich in Funktion und Technologie von klassischer Unternehmens-IT. Zugleich führen erfolgreiche Cyberangriffe auf OT-Systeme bei den betroffenen Unternehmen häufig zu besonders hohen Schäden. Etwa darf es nicht vorkommen, dass in der verarbeitenden Industrie ein Schweißroboter zu spät ein Werkstück schweißt, weil ansonsten das zu verarbeitende Teil auf dem Fließband schon weitergezogen ist. Das kann zu enormen Qualitätsmängeln führen und ist ein typischer Angriffspunkt für Hacker.

Vorausschauende Wartung

Weltweit werden täglich mehr und mehr Industrieanlagen vernetzt. Über das Internet werden Updates für Steuerungssysteme bereitgestellt sowie Konstruktionspläne von einer Maschine zur nächsten ausgetauscht – auch über Kontinente hinweg. Diese Maschinen sind dabei oft mit intelligenten Sensoren ausstattet und können über das Internet Informationen darüber aussenden, wann beispielsweise die nächste Wartung fällig ist, Stichwort: Predictive Maintenance. Der Techniker wird automatisch informiert und kann das Ersatzteil einbauen, bevor es zum Ausfall – beispielsweise eines Aufzuges – kommt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert