Die Blockchain in der deutschen Wirtschaft

Bild: Bitkom e.V.

Eine Mehrheit der Unternehmen in Deutschland hält Blockchain für eine wichtige Zukunftstechnologie, aber nur eine Minderheit hat sich generell mit dem Thema und den Einsatzmöglichkeiten im eigenen Unternehmen beschäftigt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 652 Unternehmen ab 50 Beschäftigten im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. 59 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die Blockchain-Technologie eine der wichtigsten Zukunftstechnologien ist und dennoch stark unterschätzt wird. Unter größeren Unternehmen liegt der Anteil noch höher und erreicht 74 Prozent bei denjenigen mit 500 bis 1.999 Beschäftigten und 82 Prozent bei denen ab 2.000 Beschäftigten. Umgekehrt meinen nur 25 Prozent aller Unternehmen, die Blockchain-Technologie werde überschätzt und sei für die Praxis untauglich. Bei den größeren Unternehmen sind es sogar nur 14 Prozent (500 bis 1.999 Beschäftigte) bzw. 11 Prozent (ab 2.000 Beschäftigte). Zugleich geben aber nur 43 Prozent der Unternehmen an, dass sie sich mit der Blockchain-Technologie generell beschäftigt haben – und nur jedes Vierte (26 Prozent) sagt, dass man dem Thema Blockchain interessiert und aufgeschlossen gegenübersteht. 32 Prozent sehen die Blockchain demgegenüber eher kritisch oder ablehnend.

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Fehlendes Knowhow

Die größten Herausforderungen rund um den Einsatz von Blockchain-Anwendungen sehen die Unternehmen in fehlendem eigenen Knowhow (87 Prozent) und einem Mangel an qualifiziertem Personal (81 Prozent). 79 Prozent beklagen, dass es keine belastbaren Use Cases für den Blockchain-Einsatz gibt. Als weitere Hindernisse werden beispielsweise ungenügende Standardisierung (74 Prozent) sowie rechtliche Unsicherheiten beim Einsatz (73 Prozent) genannt.

Nur wenig Einsatz

9 von 10 Unternehmen (87 Prozent) haben sich noch nicht mit Einsatzmöglichkeiten der Blockchain im eigenen Unternehmen beschäftigt. Vor drei Jahren war der Anteil genauso hoch (86 Prozent). Jeweils 1 Prozent der befragten Unternehmen gibt an, dass sie Blockchain-Technologie im Einsatz haben oder die Implementierungs- oder Testphase erster Projekte gestartet haben (2018: jeweils 2 Prozent). 2 Prozent befinden sich in der Analyse- und Informationsphase (2018: 2 Prozent) und 3 Prozent diskutieren den Blockchain-Einsatz, allerdings noch ohne konkrete Pläne (2018: 2 Prozent). Weitere 4 Prozent haben die Nutzung diskutiert, sich dann aber dagegen entschieden (2018: 3 Prozent). In den Unternehmen, die Blockchain einsetzen, dies planen oder diskutieren, findet dies zumeist im Bereich Finanzen, Buchhaltung und Controlling statt (73 Prozent). Logistik, Lager und Versand liegen mit 35 Prozent auf Platz zwei, vor Einkauf (34 Prozent) sowie Produktion, Fertigung und Projektabwicklung (34 Prozent). Schlusslicht bildet Forschung und Entwicklung mit 2 Prozent.

Geringe Investitionen

Die Mehrheit der befragten Unternehmen (80 Prozent) hat bislang noch nicht in die Blockchain investiert und es fehlen auch entsprechende Pläne. Gerade einmal 3 Prozent haben bereits Blockchain-Investitionen getätigt, 14 Prozent planen dies für das laufende Jahr oder die kommenden Jahre. Laut Studie gilt dabei: Je größer die Unternehmen, desto häufiger wurde bereits investiert und soll in Zukunft investiert werden. 86 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich selbst als Nachzügler, 9 Prozent trauen sich keine Einschätzung zu und nur 6 Prozent halten sich für Vorreiter. Vor allem Banken und andere Finanzdienstleister sehen sich bei der Blockchain vorne, unter ihnen beträgt der Anteil der Vorreiter 13 Prozent, in der IT- und Telekommunikationsbranche sind es 12 Prozent. Dahinter folgen mit jeweils 8 Prozent der Maschinen- und Anlagenbau sowie Verkehr und Logistik, im Automobilbau sind es 7 Prozent.

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