IAB-Arbeitsmarktbarometer fällt auf niedrigsten Wert

Bild: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer stürzte im April gegenüber dem Vormonat um 6,8 Punkte ab. Mit 93,5 Punkten weist der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit den niedrigsten Wert seit seinem Bestehen auf. Der Rückgang ist beispiellos – das gilt sowohl für das Arbeitsmarktbarometer insgesamt wie für seine Einzelkomponenten, die Arbeitslosigkeitsentwicklung und den Beschäftigungsausblick.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers verlor im April gegenüber dem Vormonat 8,0 Punkte und steht nun bei 94,5 Punkten. Ein Wert von unter 100 signalisiert einen Beschäftigungsrückgang. „Zehn Jahre lang ging es mit der Beschäftigung in Deutschland steil bergauf. Dieser Trend wurde jetzt abrupt unterbrochen“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sank im April gegenüber dem Vormonat – von einem ohnehin deutlich niedrigeren Niveau ausgehend – um 5,7 Punkte und liegt jetzt bei einem Wert von 92,4. „Kurzarbeit wird zwar viele Jobs retten, aber dennoch erwarten die Arbeitsagenturen in den nächsten Monaten eine stark steigende Arbeitslosigkeit“, so Weber. Da Kurzarbeit alleine nicht reiche, sei es außerordentlich wichtig, Konjunkturimpulse zu setzen, Neueinstellungen zu unterstützen – auch dort, wo trotz der aktuellen Krise Personalmangel herrsche – und eine Verfestigung von Arbeitslosigkeit zu vermeiden.

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