KI-Index erstmals Rückläufig

Für 2022 ist der im KI-Monitor berechnete KI-Index erstmals rückläufig. Deutschland schwelge in Dichter-und-Denker-Romantik – leider auf Kosten der künstlichen Intelligenz, so BVDW-Vizepräsident Alexander Kiock. „Die Rahmenbedingungen für KI müssen dringend positiv verändert werden. Wir brauchen aus Brüssel und Berlin mutige Zeichen und Impulse, keine Regulierung und Einschränkung der KI, sondern positive Lösungsansätze für den Einsatz von Daten“, sagt Kiock. Der Index ergibt sich aus einer zweistelligen Zahl an Indikatoren zu Wirtschaft, Gesellschaft sowie Infrastruktur und zum politischen Rahmen.

Weniger Unternehmen setzen auf KI

Laut Erhebung setzen weniger Unternehmen auf KI-Lösungen als noch im Jahr zuvor. Zuletzt bauten laut KI-Monitor annähernd 19 Prozent aller Unternehmen auf KI-Lösungen – ein Rückgang von zwei Prozentpunkten. Trübe Aussichten prägten auch den Jobmarkt: Der Anteil der Stellenanzeigen, in denen nach KI-Fähigkeiten verlangt wurde, ging um neun Prozent zurück. „In Summe konstatieren wir alarmierende Tendenzen. Die Ursachenforschung wird uns beschäftigen – Fakt ist jedoch, nicht alles ist der Pandemie zuzuschreiben“, sagt Kiock. „Die alte Bundesregierung hatte im November 2018 ihre ‚Strategie Künstliche Intelligenz‘ beschlossen und 2020 aktualisiert, doch das Fitnessprogramm verfehlte die gesteckten Ziele. Ein positiver Effekt war 2022 für die Wirtschaft nicht sichtbar“, sagt Kiock. Aufgrund des AI-Acts (‚KI-Verordnung‘) der Europäischen Kommission geht der Verband zudem davon aus, dass sich die darin enthaltenen Regularien mittelfristig negativ auf den KI-Index auswirken werden.

Bekannter in der Gesellschaft

Innerhalb der Gesellschaft hat sich die Tendenz deutlich positiv entwickelt. Besonders stark stieg der Wert beim Indikator ‚Bekanntheit von KI in der Gesellschaft‘. Zwischen 2019 und 2022 wure in diesem Punkt ein Plus von mehr als 44 Prozent verzeichnet. Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Wert um 15 Prozent.

mst/BVDW

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