Zukunft mit der richtigen Technologie

Da jedes Unternehmen heute ein Technologieunternehmen ist, fließt Technologie in alle Geschäftsszenarien ein. Dabei ist die Bandbreite der verfügbaren Technologien überwältigender als je zuvor – von KI, Cloud, Edge Computing, dem Internet der Dinge, intelligenter Prozessautomatisierung und autonomen Systemen, bis hin zum Metaverse, Web3 oder Biotechnologie und Quantencomputing. Als Rahmenwerk soll die TechnoVision des Beratungshauses Capgemini Unternehmensleitern, CIOs und Technologiefachleuten dabei helfen, Entscheidungen zur technologiebasierten Transformation ihres Unternehmens zu treffen. Angesichts des zunehmenden Ressourcendrucks plädieren die Autoren der 2023er Auflage dafür, Technologielösungen und Innovationen auszuwählen, die nicht nur den besten Beitrag zur Zukunft des Unternehmens leisten, sondern auch eine positive gesellschaftliche Wirkung haben. Die TechnoVision wurde vom Capgemini-Rat für Technologie, Innovation und Ventures (TIV) ins Leben gerufen und stützt sich auf ein internationales Netzwerk von Experten, die technologische Entwicklungen in verschiedenen Bereichen beobachten, bewerten, zusammenfassen und einsetzen.

Sieben Trends

• Internet der Zwillinge: Die Simulation unterschiedlicher Objekte, die miteinander kommunizieren, erfordert die Verbindung digitaler Zwillinge mit den richtigen unterstützenden Protokollen. So prognotiziert die TechnoVision, dass das Internet der Dinge (IoT) zu einem Internet der Zwillinge wird. Dieses sei der Schlüssel, um die Komplexität betrieblicher Herausforderungen zu verringern, Alternativen zu erproben und virtuelle und reale Erfahrungen zu verbinden.

• Keine Hierarchien: In der Welt von Token-fähigen, fälschungssicheren globalen Einheiten, sogenannten DAOs (dezentrale autonome Organisationen), ist die Machtverteilung kollektiv und ‘heterarchisch’: Zusammenarbeit ohne Unterordnung unter eine zentrale Führung, die sich ausschließlich darauf konzentriert, Wertschöpfung zu erzielen und gemeinsame Ziele zu erreichen. Laut Capgemini führen DAOs zu schlanken und dennoch robusten Governance-Modellen mit einer Gruppe engagierter Mitwirkenden, die von gemeinsamen Werten angetrieben werden.

• Net-Ø-Daten: Daten sind der Schlüssel, um Net-Zero-Ziele zu verwirklichen. Doch auch die Daten selbst müssen nachhaltig sein. Unternehmen müssen Kompetenzen, Instrumente und eine Kultur aufbauen, um ihre Emissionswerte über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu messen, zu prognostizieren und entsprechend zu handeln. Die Zusammenarbeit mit ihrem Supply-ChainÖkosystem ist entscheidend für den Zugang zu zuverlässigen Daten, insbesondere zu Scope-3-Emissionen. Außerdem geht es darum, klüger zu entscheiden, welche Daten wirklich benötigt werden, Datenverschwendung zu vermeiden und zu erkennen, dass große Datenmengen nicht die „besseren“ Daten sind.

• Kleine grüne App: Technische Anwendungen sollten weniger Ressourcen und Energie verbrauchen, aber auch eine bessere Leistung aufweisen. Von sich aus verbraucht Software weder Energie noch stößt sie schädliche Emissionen aus. Es kommt darauf an, wie die Software für den Einsatz entwickelt wird – und wie sie letztendlich genutzt wird.

• Meine Branche, meine Cloud: Clouds, die auf eine bestimmte Branche, einen bestimmten Bereich oder sogar eine bestimmte Region zugeschnitten sind, unterstützen Unternehmen bei ihren branchenspezifischen Aktivitäten, in Form von gebrauchsfertigen, aber anpassbaren Lösungen. Wenn sie schrittweise eingesetzt werden, bringen branchenspezifische Clouds Vorteile in Bezug auf eine schnellere Markteinführung, Kosten- und Ressourcenreduzierung, schnelleres Wachstum und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, so die Studienautoren. Zugleich erfassen sie die besten Praktiken der jeweiligen Branche besser und fördern die Zusammenarbeit zwischen Industriepartnern.

• Kreative Maschinen: Generativer KI-Modelle bieten überall dort Möglichkeiten, wo ein Fachkräftemangel besteht, selbst bei wissensintensiver und kreativer Arbeit. Um diese KI-Verstärkung in vollem Umfang zu nutzen, müssten sich Entscheider erneut intensiv mit KI-Ethik befassen, so die Autoren der TechVision.

• Weniger tun, um Gutes zu tun: Nicht alles, was technologisch möglich ist, ist auch gesellschaftlich wünschenswert. So verlockend einige technologische Geschäftsinitiativen erscheinen mögen: Viele von ihnen erfordern sehr viel Energie, Zeit und knappe natürliche Ressourcen. Entscheider sollten daher die gesamten sozialen, ethischen und ökologischen Auswirkungen von Initiativen berücksichtigen und gezielt in Technologien investieren, die eine positive Wirkung auf die Gesellschaft haben.

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