IoT-Sensor für metallische Strukturen in Kunststoffen

Bild: OndoSense GmbH

Das Freiburger Startup OndoSense hat einen IoT-Sensor entwickelt, der erstmals eine ultrapräzise Erfassung metallischer Strukturen innerhalb von Kunststoffen oder anderen elektrisch nicht leitenden Materialien erlaubt: Die auf innovativer Radartechnologie basierende Sensorik misst mit Mikrometergenauigkeit Abstände zu metallischen Objekten, die in Plastik, Pappe, Gummi etc. eingebettet sind. Zudem werden auch Objekte erfasst, die sich hinter diesen elektrisch nicht leitfähigen Materialien befinden. „Unsere Sensortechnologie bietet erstmals eine marktfähige Lösung zur ultrapräzisen Positionierung und Erfassung von Objekten aus Stahl, Kupfer oder anderen Metallen in Materialien wie z. B. Plastik, Pappe oder Gummi. Damit erschließen wir neue, hochattraktive industrielle Anwendungsbereiche in der Qualitätskontrolle“, erläutert Dr.-Ing. Mathias Klenner, Geschäftsführer und Mitgründer von OndoSense.

Material identifizieren und klassifizieren

Beflügelt von der starken Kundenachfrage investiert OndoSense nun in die Weiterentwicklung der Technologie: So wird der Sensor künftig nicht nur die Abstandsmessung metallischer Strukturen in Materialen wie beispielsweise Kunststoff oder Karton ermöglich, sondern gleichzeitig das Material über seine relative Permittivität – d. h. der Durchlässigkeit für elektrische Felder – identifizieren und klassifizieren. Der Vorteil: Falls Kunden Distanzmessungen zu Gegenständen in verschiedenen Materialien (z. B. unterschiedliche Polymere) durchführen, erfolgt die Kalibration des Systems auf das neue Material bereits während der Messung. „Beim Messen von Abständen im Mikrometerbereich hat die Materialbeschaffenheit einen hohen Einfluss auf die Messpräzision. Deshalb bieten wir eine Sensorlösung, mit der Kunden auch bei Messungen in verschiedenen Materialien ein gleichbleibend hochverlässliches Ergebnis erhalten. Künftig erfolgt dies automatisiert und ohne zusätzliche Kalibration“, erklärt Dr.-Ing. Axel Hülsmann, Technischer Direktor und Mitgründer von OndoSense. Für diese Neuentwicklung wird OndoSense mit 150.000 EUR vom Zentralen Innovationsprogram Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.

Zerstörungsfreie Inspektion

Die Sensortechnologie von OndoSense erlaubt eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten in der zerstörungsfreien Inspektion von schwer zugänglichen Bauteilen oder Produkten in der Qualitätskontrolle oder Montage möglich. Hierzu gehört nicht nur die mikrometergenaue Positionierung und Inspektion von metallischen Objekten in Kunststoffen, Karton und Gummi, sondern auch die Präsenzkontrolle von verdeckten Bauteilen bei Produkten aus Verbundwerkstoffen. Auch Analysen von Materialien aus glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) auf Materialdefekte wie Lufteinschlüsse sind möglich, wie zum Beispiel an Windkraftflügeln, laminierten Flächen oder Kunststoffbauteilen aus Spritzguss. Eine weitere Anwendung ist die Defektanalyse von Verpackungen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie oder auch die Lebensmittelkontrolle, z.B. über den Ausschluss von Metallsplittern in Schokoladentafeln. Mit seiner vernetzbaren Sensorik auf Basis hochpräziser Radartechnologie und „smarter“ Software hat OndoSense 2019 den dritten Platz des begehrten CyberOne Hightech Award gewonnen. Die cloudbasierten IoT-Sensorlösungen des Freiburger Startups liefern Unternehmen relevante Daten zur intelligenten Steuerung und Regelung von Produktionsanlagen und Maschinen.

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