3D für die Müllabfuhr

Bild: IFM Electronic GmbH

Üblicherweise ist bei der Leerung von Abfalltonnen ein kleines Team unterwegs: Neben dem Fahrer sind weitere Personen damit beschäftigt, die Tonnen an die Straßenkante zu stellen und später manuell an den Greifer am Heck des Fahrzeugs einzuhaken. Um die Kosten zu senken, setzt man bei den Entsorgungsbetrieben Paderborn auf Seitenladerfahrzeuge. Der Unterschied zu herkömmlichen Müllfahrzeugen: Der Greifarm ist seitlich statt hinten angebracht. Der Fahrzeugführer manövriert das Müllfahrzeug parallel zum Gehweg an die Tonne, die zuvor dort von den Anwohnern platziert wurde. Der Greifarm fasst diese selbständig, hebt diese zur Entleerung und setzt sie selbständig wieder auf dem Gehweg ab. Vorteil: Statt eines ganzen Teams ist nur noch eine Person, nämlich der Fahrer, erforderlich. Das spart Personal und hält die Abfallentsorgungsgebühren für Stadt und Anwohner niedrig.

Bild 2 | Auch Bei Rückwärtsfahren überwachen 3D-Sensoren den Rückraum 
und stoppen das Fahrzeug selbständig bei Kollisionsgefahr.
Bild 2 | Auch Bei Rückwärtsfahren überwachen 3D-Sensoren den Rückraum und stoppen das Fahrzeug selbständig bei Kollisionsgefahr.Bild: IFM Electronic GmbH

3D-Kollisionsschutz

Dieser Ein-Mann-Betrieb ist allerdings problematisch beim Rückwärtsfahren, zum Beispiel in Stichstraßen: Konnte früher einer der Kollegen als Einweiser fungieren, ist der Fahrzeugführer nun auf sich allein gestellt. Auch der Vorgang des seitlichen Behälterladens birgt Gefahren, sei es durch Fußgänger, Radfahrer oder einfach nur neugierige Kinder, die in den Gefahrenbereich gelangen können. Deshalb wurde an den Fahrzeugen ein System installiert, das eine Alternative zum Einweiser darstellt und auch von den Berufsgenossenschaften als Alternative akzeptiert wird. Dr. Dietmar Regener, stellvertretender Betriebsleiter Abfallwirtschaft, ASP-Paderborn: „Das System ist in der Lage, unsere Fahrer bei der Rückwärtsfahrt zu unterstützen, das heißt, der Fahrer wird frühzeitig gewarnt, wenn sich jemand dem Fahrzeug nähert.“ Der große Vorteil dieses Systems ist, dass es nicht nur warnt, sondern das Fahrzeug sogar stoppt, wenn der Fahrer nicht rechtzeitig reagieren sollte. „Darüber hinaus bietet das System noch einen weiteren Vorteil“, erläutert der stellvertretende Betriebsleiter: „Wir überwachen nicht nur den Rückraum, sondern auch den Vorgang des Behälterladens.“ Die Funktionsweise ist analog zum Rückwärtsfahren: das System überwacht den Bereich, warnt den Fahrer und, falls dieser nicht rechtzeitig reagiert, stoppt es den Behälterleerungsvorgang, so dass es erst gar nicht zu einer Gefahrensituation kommt.

 Auch Bei Rückwärtsfahren überwachen 3D-Sensoren den Rückraum und stoppen das Fahrzeug selbständig bei Kollisionsgefahr.
Auch Bei Rückwärtsfahren überwachen 3D-Sensoren den Rückraum und stoppen das Fahrzeug selbständig bei Kollisionsgefahr.Bild: IFM Electronic GmbH

Mobiltauglicher Smart-3D-Sensor

Das O3M-System von IFM warnt vorausschauend vor Gefahren und kann aktiv in das Fahrgeschehen eingreifen. Dabei ist die komplette Intelligenz im Sensorgehäuse integriert und kann in wenigen Schritten mittels einfacher Bediensoftware parametriert werden. Die preiswerte Lösung wird für unterschiedlichste Fahrzeugarten angeboten. Kernstück des System ist ein im Sensorgehäuse integrierter 3D-Kamerachip. Diese erzeugt mittels PMD-Technik ein 3D-Bild, das für jeden Bildpixel einen exakten Abstandswert liefert. Die Auswertung der Bildinformationen erfolgt ebenfalls durch vorgegebene Algorithmen im Smart-3D-Sensor selbst. Anhand verschiedener Parameter lässt sich der Sensor auf verschiedene Einbau- und Betriebssituationen parametrieren. Sobald eine Kollision erkannt wird, gibt der Sensor entsprechende Signale aus – optisch zur Visualisierung für den Fahrer, aber auch Stoppsignale, beispielsweise an die Fahrzeugsteuerung.

Fazit

Der Smart-3D-Sensor ist ein autarkes Assistenzsystem, das den Fahrer unterstützt, indem es Kollisionen zuverlässig verhindert. Dazu Dr. Regener: „Wir haben mittlerweile ein System im Test, dass wir seit mittlerweile drei Monaten im Einsatz haben.“ Die ersten Ergebnisse sind sehr gut. Sowohl die Betriebsleitung sind überzeugt von den Systemen als auch die Fahrer. Diese betonen, dass es sie nicht in der Tätigkeit behindert, sondern im Gegenteil eine Unterstützung bietet. „Deshalb“, so Dr. Regener abschließend, „haben wir beschlossen, ein weiteres System beim zweiten Seitenlader zu kaufen und das System auch bei den anderen Fahrzeugen einzusetzen“.

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