Das Feld bestellt für die Vertriebspartner

Bild: Bayer AG

Bayer ist ein international agierendes Life-Science-Unternehmen mit Sitz in Leverkusen, spezialisiert auf Biotechnologie, Chemie und Pharma. Der Konzern gliedert sich in die operativen Bereiche Pharmaceuticals, Consumer Health, Crop Science und Animal Health. Der Bereich Crop Science ist weltweit auf den Gebieten Saatgut, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung tätig.

Warum eine SCM-Plattform?

Bis Januar 2014 stagnierte aus Sicht des Konzerns der Markt der US-Agrarindustrie hinsichtlich Innovationen in der Supply Chain. Die Analyse ergab, dass die Lieferkette der Organisationen seit Jahren nicht erneuert worden war und die Vertriebspartner nicht optimal unterstützt wurden. Es fehlte die erforderliche Transparenz, um den steigenden Anforderungen durch Globalisierung und den regulatorischen Markt gerecht zu werden. Hohe Lagerbewegungen und geografisch falsch positionierte Produkte verursachten ebenso wie die hohen Lagerendbestände zu Saisonende sehr hohe Kosten. Diese Situation war Grund dafür, bei der Bayer Division Crop Science einen neuen Ansatz zur Verbesserung der Lieferkette zu suchen. Das Ziel war insbesondere, die Prognosefähigkeit zu erhöhen, Bestellungen zu vereinfachen und generell Schwächen aufgrund fehlender Transparenz zu beseitigen. Zudem sollten die Partner-Unternehmen besser in die Lieferkette integriert werden. Dieses Zusammenspiel sollte neuen Umsatz und höhere Marktanteile erzielen helfen. Auch die Kosten sollten reduziert werden. So wurde 2014 das erste Supply Chain Integrated Planning (SCIP)-Konzept entwickelt und auf dem amerikanischen Markt eingeführt.

Integrierte Geschäftsplanung

Für diese digitale Transformation der Lieferkette analysierten und verbesserten die Teams von Bayer und Milestone Consult viele Lieferkettenprozesse. In Hinblick auf mehr Automatisierung, Benutzerfreundlichkeit und Transparenz wurden die Prozesse von der Bedarfsplanung bis zur Lieferung geprüft. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den strategischen Partnern und gegebenenfalls ihren proprietären Plattformen. Bei Bayer schloss man neben der Business Intelligence-Lösung SAP BW für alle Stamm- und Bewegungsdaten weitere Systeme an die Plattform SCIP an. Die Customer Identity and Access Management (CIAM)-Lösung GIGYA – seit 2017 Teil von SAP – wurde zur Vereinfachung der Benutzerverwaltung eingesetzt. Für die Datenintegration wurde eine Schnittstellenlösung von Talend verwendet. Das Projekt wurde mit agilen Methoden umgesetzt. Die Anwender erprobten und bewerteten demnach die neu entwickelten Funktionen zeitnah. So konnte schnell entschieden werden, welche Funktionalität in die SCM-Plattform aufzunehmen sei. Durch dieses am Anwenderbedarf orientierte Verfahren kam das Projekt schnell voran.

Kooperatives Konzept

Der Platttform liegt ein einfaches Konzept zugrunde: Kooperierende Partner schaffen einen Mehrwert, den keiner isoliert erzielen könnte. Dafür ist eine Kollaborationsstrategie erforderlich, die Vertriebspartner und deren Kunden in den Mittelpunkt rückt. Als wertvoll erwies sich dabei der bidirektionale Informationsaustausch und die Datenanalyse über Marktanforderungen in den jeweiligen Zielregionen. Dazu wird der Vertriebspartner und seine Zielregion für die Nachfrageprognosen in den Fokus gestellt. Zu diesen kollaborativen Bedarfsprognosen liefert SCIP personalisierte Absatzpläne, die mit dem Forecast-Gespräch und der Bedarfsprognose verknüpft sind.

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