Der Vertrieb als Fabrikplaner

Rendering einer Abfüllanlage: Auf 12 mal 12 Metern sollen Kanister befüllt, etikettiert und versandfertig verpackt werden.
Rendering einer Abfüllanlage: Auf 12 mal 12 Metern sollen Kanister befüllt, etikettiert und versandfertig verpackt werden.
Rendering einer Abfüllanlage: Auf 12 mal 12 Metern sollen Kanister befüllt, etikettiert und versandfertig verpackt werden.
Rendering einer Abfüllanlage: Auf 12 mal 12 Metern sollen Kanister befüllt, etikettiert und versandfertig verpackt werden.Bild: Augenstein Maschinenbau GmbH

Seit 40 Jahren entwickeln und fertigen rund 90 Mitarbeiter bei der Augenstein Maschinenbau GmbH Automatisierungslösungen für ein breites Anwendungsspektrum in den produktiven Branchen – von Automobilen über Lebensmittel bis zu weißer Ware. Das Portfolio des Unternehmens umfasst Sondermaschinen, eigene Fördersysteme für den Materialfluss, Zuführ-, Pack- und Palettiersysteme aber auch verschiedene Kennzeichnungssysteme mit Tintenstrahl, Laser oder Natural Branding. Das Leistungsspektrum rund um die Fördersysteme reicht von der Konzeptionierung über die mechanische und elektrische Konstruktion, Fertigung und Montage mit Schaltschrankbau bis zur Installation und Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur.

Kundenspezifische Fördertechnik entsteht bei Augenstein in eigener Konstruktion, Fertigung und Montage
Kundenspezifische Fördertechnik entsteht bei Augenstein in eigener Konstruktion, Fertigung und MontageBild: Augenstein Maschinenbau GmbH

Lösungen anschaulich vermitteln

Um den Weg von der ersten Idee hin zur Realität zu ebnen, setzt Augenstein auf den TaraVRbuilder von Tarakos. „Nach einem Kontakt auf der Logimat 2019 hat Tarakos die Anwendung bei uns im Werk Günzburg an konkreten Beispielprojekten präsentiert“, berichtet Henri Haase, Vertriebsingenieur am Standort Oettersdorf. Die Lösung versprach einige Vorteile. „Damit können wir unseren Kunden neue Technologien und unbekannte Lösungen auf visuelle Art anschaulich vermitteln. Dabei kann der Vertrieb die Szenarien selbst schnell entwickeln, ohne Kapazitäten in der Konstruktion zu binden.“

„Durch das Cross-Learning in allen Branchen geben wir oft wichtige Impulse, die einen hohen Kundennutzen generieren“, verdeutlicht . „Voraussetzung dafür ist ein schlüssiges Konzept, das der potenzielle Kunde auch versteht.“Bild: Augenstein Maschinenbau GmbH

Wie ein Baukasten

Für den ersten Planungsschritt von Automatisierungslösungen werden oft Gebäudepläne des Kunden aus CAD-Systemen eingelesen. Darauf werden 3D-Objekte aus den mitgelieferten Tarakos-Bibliotheken platziert: Förderstrecken, Packstationen, Regalbereiche, Schmalgangstapler oder Roboter lassen sich wie bei einem Baukasten anordnen. „Wenn wir diese Szenarien aus verschiedenen Sichten abbilden, bekommen unsere Ansprechpartner bereits in diesem frühen Stadium eine klarere Vorstellung von Platzbedarf, Aufbau und notwendigen Komponenten, als mit herkömmlichen 2D-Zeichnungen“, schildert Haase. „Eine simulationsnahe Animation, bei der man Technik, Funktion, Warenströme und Prozesse einfacher erkennen, verstehen und bewerten kann, stellt dann die Kür dar.“ Dazu muss man die technischen Informationen – etwa über Fördergeschwindigkeit oder Stauverhalten – den 3D-Objekten in der Software zuweisen. Die in Bibliotheken enthaltenen Flurförder-Fahrzeuge, Regalsysteme, Förderanlagen oder Roboter lassen sich über Parameter steuern, um Abläufe solange auszuprobieren, bis eine optimale Lösung gefunden ist.

Oben: Eine neue Montagelinie für Küchenmöbel wurde mit Hilfe von taraVRbuilder geplant, präsentiert  und verkauft.
Unten: Anlage zur Einlagerung von LKW-Reifen.
Oben: Eine neue Montagelinie für Küchenmöbel wurde mit Hilfe von taraVRbuilder geplant, präsentiert und verkauft. Unten: Anlage zur Einlagerung von LKW-Reifen.Bild: Tarakos GmbH

Beispiel 1: Neue Montagelinie

Für einen Küchenhersteller wurde mit der Lösung der komplette Neubau einer Montagelinie geplant, über die künftig nahezu alle Küchenmöbel des Herstellers laufen sollen. Es lag lediglich ein Hallenplan und ein grobes Layout vor, jedoch kein Lastenheft. „Wir haben uns Daten über die Tagesproduktion besorgt und von Anfang an anhand realistischer, animierter Modelle eine Lösung entwickelt“, berichtet Haase. Dabei geht es in dieser Phase nicht um konstruktive Details, sondern um ein Verständnis für Funktion und Anzahl der eingesetzten Komponenten. In der Entscheidungsphase wurden die mit der Software ermittelten Daten mit mathematischen Simulationsmethoden verifiziert. „Nur in zwei Punkten lagen wir mit unserer Grobkalkulation daneben, die wir im Nachgang berichtigen mussten“ sagt Haase. In der Folge haben die Mitarbeiter der mechanischen und elektrischen Konstruktion von dem Szenario profitiert: „Interne wie externe Mitarbeiter können sich schnell in das Projekt hineindenken und die Prozesse nachvollziehen“, führt Henri Haase weiter aus.

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