Mit Geolocation den Materialfluss automatisieren

Der Materialfluss bei Continental: vernetzt, digitalisiert und automatisiert.
Der Materialfluss bei Continental: vernetzt, digitalisiert und automatisiert.
Der Materialfluss bei Continental: vernetzt, digitalisiert und automatisiert.
Der Materialfluss bei Continental: vernetzt, digitalisiert und automatisiert.Bild: Kinexon Industries GmbH

Als einer der größten Automobilzulieferer weltweit verfolgt Continental ein firmenumfassendes Zukunftsprojekt mit dem Namen ‚Smart Factory‘. Im diesem Rahmen sollen häufig auftretende Routinen und Prozesse verbessert werden. Ein genauer Blick auf die Strukturen zeigte im Vorfeld, dass das größte Potential im Materialfluss liegt. Um diesen nahtlos zu digitalisieren, zu vernetzen und zu automatisieren, lieferte Kinexon Continental die Soft- und Hardware zu. Das Paket umfasst im Wesentlichen eine Kombination aus einer Echtzeit-IoT-Plattform und Lokalisierungstechnologie, die auf Ultrabreitband (UWB) basiert. Sie ermöglicht es, alle am Materialfluss beteiligten Komponenten mithilfe stationärer Anker und mobiler Tags bis zu zentimetergenau und in Echtzeit zu verfolgen. Da UWB in der Regel keine Interferenzen mit anderen Netzen hat, ist es im Vergleich zu anderen Lokalisierungstechnologien wie etwa Bluetooth oder WLAN eine besonders zuverlässliche Lösung.

Ein AGV mit Kommissionierboxen: Sowohl die Fahrten des AGV als auch die Position der Boxen werden getrackt.
Ein AGV mit Kommissionierboxen: Sowohl die Fahrten des AGV als auch die Position der Boxen werden getrackt. Bild: Kinexon Industries GmbH

Weitreichender Ansatz

Dr. Markus Fischer, Leiter Industrial Engineering bei Continental Regensburg, spielt bei dem Großprojekt eine tragende Rolle und erläutert das Ziel: „Die Automatisierung unseres Materialflusses wird uns in die Lage versetzen, durch unsere Smart-Factory-Strategie sehr schnell Kosten zu reduzieren.“ Neben der Kostensenkung sollen darüber hinaus die Effizienz sowie die Produktionsgeschwindigkeit erhöht werden. Wie und wo Geolocation Mehrwert in der Smart Factory schafft, veranschaulichen diese vier Use Cases bei Continental:

Einer der kleinsten UWB-Sensoren für das Industrieumfeld von Kinexon
Einer der kleinsten UWB-Sensoren für das Industrieumfeld von KinexonBild: Kinexon Industries GmbH

1. Interne Materialversorgung

Vom Förderband in die Pufferzone – in der internen Materialversorgung hatten Mitarbeiter im Wareneingang aufgrund der räumlichen Trennung nur eingeschränkten Einblick, wie ausgelastet die Pufferzone war. Um eine ineffiziente Nutzung der Lagerflächen sowie eine falsche Mitarbeiterauslastung zu vermeiden, stattete Kinexon die Paletten des Automobilzulieferers mit Sensoren aus, den sogenannten Asset Tags. Mitarbeiter sehen jetzt stets, wo sich die Paletten gerade befinden. Die Ortungsdaten werden darüber hinaus in ein Ampelsystem überführt, das die Mitarbeiter benachrichtigt, sobald die Pufferzone voll ist.

2. Kommissionieren

Automated Guided Vehicles (AGVs) befördern das Material vom Kommissionierbereich zur Montagelinie. Dabei müssen Mitarbeiter stets darüber informiert sein, wo sich das anzuliefernde Material gerade befindet. Sonst kann es zu Verspätungen in der Nachschubversorgung kommen. Um das zu verhindern, stattete Kinexon die Kommissionierboxen mit seinen Asset Tags aus. Auch die AGVs erhielten jeweils einen Vehicle Tag. Via Machine Learning wird jetzt errechnet, wie lange das Material bis zu Montagelinie benötigt. Informationen zu Standort und Ankunftszeit des Materials sind jederzeit verfügbar. Ein zusätzlicher Effekt: Durch die Echtzeit-Analysen der AGV-Stillstandzeiten lässt sich deren Auslastung signifikant steigern.

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