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Datenstrecken in passiven Netzwerken werden im besten Fall nach der Installation mit einem sogenannten Verkabelungszertifizierer eingemessen und die Übertragungseigenschaften dokumentiert. Dabei wird bestimmt, welche Übertragungsbandbreite die Strecken zur Verfügung stellen. Abhängig von den Leistungskategorien der verbauten Einzelkomponenten, wie Kabel, Verteiler und Datendosen, und auch von der Verarbeitung durch den ausführenden Installateur. Die Bewertung erfolgt gegen festgelegte Grenzwerte aus den gängigen Verkabelungsstandards (z.B. ISO11801-1 und EN 50173-1) und wird als Leistungsklasse definiert (z.B. Klasse EA mit einer Bandbreite von 500MHz auf einer Kupfer-Datenstrecke). Tabellen in den Übertragungsstandards stellen die Verbindung zwischen diesen Leistungsklassen und den zu übertragenden Anwendungen her.

Mit dem Linkxpert M3 können PoE-Tests durchgeführt werden, um zu erkennen, ob ausreichend Leistung am Anschlussport zur Verfügung steht, um das Endgerät betreiben zu können.
Mit dem Linkxpert M3 können PoE-Tests durchgeführt werden, um zu erkennen, ob ausreichend Leistung am Anschlussport zur Verfügung steht, um das Endgerät betreiben zu können.Bild: Softing IT Networks GmbH

Aktive Inbetriebnahme

Nach der Bewertung und Dokumentation werden üblicherweise die aktiven Netzwerkgeräte installiert, konfiguriert und in Betrieb genommen. Dieser Ablauf wird auch wieder von Test- und Messgeräten begleitet, heutzutage oft von Highend-Verkabelungstestern, bei denen durch die Integration aktiver Tests der Funktionsumfang und Einsatzbereich ausgeweitet wurde. Ein moderner Highend-Verdrahtungstester, auch Verifizierer genannt, ist durch die Integration diverser aktiver Tests nicht nur zur Bewertung einer Verdrahtung zu gebrauchen, sondern ebenso hilfreich bei der Inbetriebnahme der aktiven Komponenten an den Strecken. Die neueste Generation von Testern deckt alle drei Medien (Kupfer-, Glasfaser und WLAN) zum Verbindungsaufbau und Testen der Konnektivität ab. Diese einfachen aktiven Tests bauen meist hierarchisch aufeinander auf und helfen dabei, die potenziellen Fehlerquellen bei Verbindungsproblemen auch in bereits laufenden Anlagen zu finden. Die im Folgenden beschriebenen Funktionen entstammen dem Leistungsumfang des Linkxpert M3 von Softing IT Networks, einem Verifizierer für den Einsatz in Netzwerken mit bis 10GBit/s Ethernet.

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Power-over-Ethernet (PoE)

Heutzutage tauschen viele aktive Endgeräte über das Datenkabel nicht nur ihre Daten aus, sondern erhalten darüber auch ihre Energieversorgung: Stichwort PoE. Daher gilt es diese Kabel zu überprüfen, noch bevor ein aktives Endgerät mit dem Netzwerk verbunden wird. Das verwendete Testgerät sollte hierzu einen PoE-Belastungstest durchführen, der detaillierte Informationen zum verwendeten PoE-Typ (1-4), der PoE-Klasse (1-8), der Polarität der Spannungsversorgung und vor allem der Belastungsfähigkeit des Ports gibt. Dies ist besonders wichtig, weil bei Defekten in den Ausgangsstufen der aktiven Komponenten oft zwar die Leerlaufspannung ansteht und somit eine Verfügbarkeit suggeriert wird, aber bei Belastung sofort einbricht. Der Linkxpert misst daher die Spannung und den Spannungsabfall bei unterschiedlichen Belastungsfällen. Er kann entweder fest auf eine zu testende Leistungsklasse konfiguriert werden oder im Automatik-Modus die maximal abrufbare Leistungsklasse ermitteln. Da die Übertragung der PoE-Leistung über die Datenleitung immer mehr an Bedeutung gewinnt, sollte dieser Test am Anfang der Inbetriebnahme einer Anlage stehen.

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Einbindung als aktives Gerät

Nach der grundsätzlichen Feststellung der Konnektivität wird das Testgerät versuchen, sich mit dem Netzwerk aktiv zu verbinden. Hierzu ist es erforderlich, dass dem Gerät eine IP-Adresse aus dem gewünschten Netzwerk dynamisch zugewiesen oder diese über eine feste Vorgabe in den verwendeten Adressbereich aufgenommen wird. Bei diesem Netzwerktest erhält das Gerät auf Tastendruck über DHCP (die o.g. automatisierte Adressvergabe) eine Adresse und verbindet sich mit dem Netzwerk. Dies kann auch über eine statische IP-Adresse erfolgen, wenn kein DHCP vorhanden ist. Bei erfolgter Verbindung zeigt das Gerät die Verbindungsdaten und -adressen an und erlaubt weitere Tests in diesem Netzwerk. Als Kommunikationsmedien stehen im Linkxpert M3 Kupfer, Glasfaser und WLAN zur Verfügung.

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