IIoT – Zwei Partner spielen die Musik von morgen

Wie sieht die Zukunft aus? Die Automatisierungspyramide mit ERP, MES, Scada und SPS wird durch flexiblere IIoT-Plattformen abgelöst werden.
Wie sieht die Zukunft aus? Die Automatisierungspyramide mit ERP, MES, Scada und SPS wird durch flexiblere IIoT-Plattformen abgelöst werden.
 Wie sieht die Zukunft aus? Die Automatisierungspyramide mit ERP, MES, Scada und SPS wird durch flexiblere IIoT-Plattformen abgelöst werden.
Wie sieht die Zukunft aus? Die Automatisierungspyramide mit ERP, MES, Scada und SPS wird durch flexiblere IIoT-Plattformen abgelöst werden. Bild: ©Jozef Polc / 500px/gettyimages.de

Wann hatte die Industrie schon einmal solchen Druck von so vielen Seiten? Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Pandemie und Einbruch der Lieferketten, Ukraine-Krieg und Energiekrise, geopolitische Neuorientierung allenthalben, um nur die wichtigsten zu nennen – kaum ein Stein bleibt auf dem anderen. Das hat, ganz ohne Zynismus, neben allen Belastungen auch etwas Gutes: Es zwingt zu Veränderungen, die manche Unternehmen zuvor noch nicht angehen wollten.

Es gab gute Gründe für Vorsicht. Die Anpassung von IT-Landschaften an neue Herausforderungen und den speziellen Bedarf eines Fertigungsunternehmens ist nicht mal schnell durch ein paar schlaue Entscheidungen und Investitionen erledigt. Noch schwieriger wird es, wenn Daten aus Produkt und Produktion gesammelt und so aufbereitet werden sollen, dass sie sich für Analytik und Prozessverbesserung oder sogar zum IIoT-gestützten Management der Fertigung nutzen lassen. Ganz zu schweigen von den für solche Aufgaben kaum zu findenden Spezialisten.

 Smarte Fertigung: Rittal produziert in seinem Werk im hessischen Haiger mit digital integrierten Fertigungsanlagen Schaltschränke nach Industrie-4.0-Maßstäben.
Smarte Fertigung: Rittal produziert in seinem Werk im hessischen Haiger mit digital integrierten Fertigungsanlagen Schaltschränke nach Industrie-4.0-Maßstäben. Bild: Rittal GmbH & Co. KG

Zukunft mit Composable Software

Aber jetzt muss es sein. Allein 60 Prozent aller neuen Manufacturing Execution Systems (MES), so jedenfalls sagt das Analystenhaus Gartner in einer Studie vom Mai 2022, werden schon bis 2025 aus modularen Komponenten (Composable Software) bestehen. Das Ende einer Ära monolithischer, nur mit hohem Aufwand anzupassender Systeme scheint in Sicht. Die althergebrachte Automatisierungspyramide mit den IT-Ebenen der industriellen Fertigung wie ERP, MES, Scada, PLC/SPS und Sensoren/Aktoren wird schrittweise durch flexiblere IIoT-Plattformen abgelöst werden. Für die IIoT-Anwendungen der Zukunft braucht es viel höhere Flexibilität.

Die Realität ist heute aber meistens genau diese Pyramide mit bestehenden Systemen, die schon länger im Einsatz sind – und bleiben oder abgelöst werden sollen? Die Musik spielt bei der digitalen Transformation der fertigenden Industrie aus gutem Grund vor allem im Brownfield, der Optimierung von Fabriken im laufenden Betrieb. Die Kernfragen lauten: Wie gelingt Fortschritt, ohne dass schon getätigte Investitionen in die IT-Architektur verloren sind? Und welche Digitalisierungsschritte sind realistisch und wirtschaftlich?

In der Industrie zählen 
jetzt Tempo und Flexibilität 
in der Digitalisierung.
Prof. Dr. Friedhelm Loh, Inhaber 
und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group
In der Industrie zählen jetzt Tempo und Flexibilität in der Digitalisierung. Prof. Dr. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh GroupBild: Rittal GmbH & Co. KG

Strategische Partner für IIoT

Antworten will eine Partnerschaft geben: Mit Prof. Dr. Friedhelm Loh und Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer haben sich zwei Pioniere der Industrie und IT zusammengetan. Beide sind Lenker familiengeführter Unternehmen, die die Industrie immer wieder mit Innovationen vorangebracht haben. Die Friedhelm Loh Group vor allem bei der Industrialisierung des Steuerungs- und Schaltanlagenbaus und als Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung und IT-Infrastruktur. Die Scheer Group ist einer der Vordenker IT-gestützter Prozessintegration und der Professionalisierung serviceorientierter Softwarearchitektur. Ganz konkret geht es um die Zusammenarbeit der Industrie-IoT-Spezialisten German Edge Cloud (GEC) aus der Friedhelm Loh Group mit den Integrations- und Software-Spezialisten von Scheer PAS.

Ein erstes Ergebnis der Partnerschaft findet Anwendung in der industriellen IoT-Plattform der GEC, dem Oncite Digital Production System (DPS). Scheer PAS wird als Application Composition Plattform mit seiner Low-Code&Integration-Funktionalität Teil des Systems.

Gemeinsam verschaffen wir 
der fertigenden Industrie einfacheren Zugang zur Wertschöpfung mit IIoT.
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Gründer 
und Inhaber der Scheer Holding
Gemeinsam verschaffen wir der fertigenden Industrie einfacheren Zugang zur Wertschöpfung mit IIoT. Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Gründer und Inhaber der Scheer HoldingBild: Rittal GmbH & Co. KG

Alles integriert

Damit verbindet Oncite DPS ehemals getrennte Kernkomponenten einer digitalen Produktion in einem integrierten System: intelligentes Fertigungsmanagement mit MES- und MOM-Funktionen, Industrial IoT als Datenbasis sowie Low-Code-Development für einfache Anwendungsentwicklung. Hinzu kommt Edge Computing für die souveräne Datenverarbeitung. Das Ergebnis ist Plattform- und Applikationsfunktionalität in einer integrierten Lösung mit moderner, flexibler Architektur.

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