Den Goliath hochstemmen

Der JumboFlex Picker ist genau dort zur Stelle, wo er gebraucht wird.
Der JumboFlex Picker ist genau dort zur Stelle, wo er gebraucht wird.
 Der JumboFlex Picker ist genau dort zur Stelle, wo er gebraucht wird.
Der JumboFlex Picker ist genau dort zur Stelle, wo er gebraucht wird.Bild: ©Martin Wagenhan/J. Schmalz GmbH

Goliath ist ein echtes Schwergewicht: Über 70kg wiegt der fertig montierte Esstisch, der verteilt auf zwei Pakete direkt aus dem Lager der Jysk Group zum Kunden geschickt werden kann. Je nach Lieferadresse geschieht das unter der Aufsicht von Bastian Böhm. Als Operations Manager plant, steuert und kontrolliert er die Prozesse im Jysk-Logistikzentrum Homberg/Efze. „Wir beliefern die komplette Mitte Deutschlands, eben alles, was geographisch in der Nähe liegt“, erklärt Böhm. Zwei weitere Distributionszentren in Kammlach und Zarrentin am Schaalsee sind für Süd- und Norddeutschland zuständig. Von hier aus werden die Möbel in die Läden und Online-Shops des dänischen Einrichtungshauses transportiert.

Die Jysk Group betreibt über 3.000 Filialen in 50 Ländern weltweit. In Deutschland ist das 1979 gegründete Unternehmen seit 1984 vertreten – damals noch unter dem Namen Dänisches Bettenlager. Im Herbst 2021 erfolgte der Namenswechsel zu Jysk. Das Rebranding erfrischt nicht nur das Logo, sondern spiegelt sich auch im Sortiment und den neu gestalteten Online-Shops wider: mehr skandinavisches Wohnflair, das als modern, minimalistisch, reduziert und flexibel gilt. Direkt übersetzt bezeichnet ‚Jysk‘ die Bewohner der dänischen Halbinsel Jütland.

 v.l.: Bastian Böhm, Operations Manager, und Hans-Christian Hessler, Schwerbehindertenvertreter, im Logistiklager der Jysk Group.
v.l.: Bastian Böhm, Operations Manager, und Hans-Christian Hessler, Schwerbehindertenvertreter, im Logistiklager der Jysk Group.Bild: ©Martin Wagenhan/J. Schmalz GmbH

Unhandlich und schwer

Bis zu 325 Möbelstücke, verpackt in Kartons, verlassen täglich das Homberger Lager. „Manche davon sind mit bis zu zwei Metern Länge unhandlich und schwer“, kommentiert Böhm und ergänzt: „Oft musste ein zweiter Mitarbeiter seine aktuelle Tätigkeit unterbrechen, um beim Heben zu helfen.“ Trotz der gegenseitigen Unterstützung merkten die Packer die körperliche Belastung: Starke Rückenschmerzen und Erschöpfung am Ende der Arbeitswoche waren die häufigsten Beschwerden. „Unser Schwerbehindertenvertreter Hans-Christian Hessler ist schließlich auf die Geschäftsleitung zugegangen und hat damit die Veränderung angestoßen“, erzählt Böhm. Hans-Christian Hessler nahm anschließend den Kontakt mit J. Schmalz auf und hat sich beraten lassen. „Wir brauchten ein Gerät, mit dem unser Verpacker die bis zu 40kg schweren Kisten ergonomisch auf die Paletten heben können. Da unser Lagerbereich, in dem die Hebehilfe eingesetzt werden soll, etwa 8.000m² umfasst, kam eine fest installierte Lösung nicht in Frage“, fasst Böhm die Anforderungen zusammen. Die eher niedrige Deckenhöhe kam erschwerend hinzu.

„Das Besondere an diesem Auftrag war, dass der Schlauchheber jeweils zur Ware gebracht werden soll und nicht umgekehrt“, sagt Michael Schlaich, Projektleiter Handhabungssysteme bei der J. Schmalz GmbH. Dafür hat der Glattener Vakuum-Experte seit vergangenem Jahr eine mobile Lösung parat: den JumboFlex Picker. Das System kann mit den Gabelzinken der vorhandenen Ameisen aufgenommen und zu den schweren Möbelkisten gefahren werden. Steuerung und Vakuum-Erzeuger finden ebenso wie die Stromversorgung im Grundmodul Platz. So bleibt der Picker autark und ist flexibel in der Anwendung. Der Knickarm-Ausleger, an dem der Vakuum-Schlauchheber hängt, ist an einer elektrisch höhenverstellbaren Hubsäule montiert. So besteht keine Gefahr, dass während des Transports oder Einsatzes der Ausleger mit den Betonträgern der Hallendecke oder an der Sprinkleranlage hängen bleibt. „Es lief alles wie gewünscht, bis hin zu der Sonderlänge der Gabelzinken, die Schmalz individuell für unser Modell angefertigt hat“, berichtet Böhm und greift damit die Frage nach der Zusammenarbeit mit Schmalz voraus, die er als sehr gut und problemlos beschreibt.

 Mit einer Hand sind die bestellten Möbel schnell auf der Palette verladen
Mit einer Hand sind die bestellten Möbel schnell auf der Palette verladenBild: ©Martin Wagenhan/J. Schmalz GmbH

Schlauchheber to go

Im Juni 2021 kam der mobile Schlauchheber in Homberg an. Es ist das erste Schmalz-Produkt, das dort im Logistiklager zum Einsatz kommt. Sie ergänzt ideal eine andere bereits vorhandene Ergonomie-Lösung: „Unsere Ameisen sind mit gefederten Trittbrettern ausgeführt, um den Komfort zu steigern und die Bandscheiben zu schonen“, erläutert Böhm kurz. Für die Mitarbeiter im Warenausgang ist der JumboFlex Picker ein Gewinn, von dem sie anfangs überzeugt werden mussten. „Es war schon eine Umstellung für die Packer“, berichtet Böhm. „Sie dachten, sie würden mit der Hebehilfe langsamer arbeiten, als ohne.“ Um diesem rein subjektiven Eindruck entgegen zu wirken, drückte Böhm seinen Mitarbeitern den Vakuum-Schlauchheber in die Hand und schlug ein paar Testtage vor. „Nach einiger Zeit stellten sie dann fest, dass der Prozess ebenso schnell und unkompliziert ist wie die Bedienung des JumboFlex selbst“, fasst Böhm die Erfahrungen der Packer zusammen. Seitdem ist pro Schicht ein Mitarbeiter im Einsatz und kann mühelos jedes geforderte Möbelstück auf die Palette aufladen. Als Lastaufnehmer empfahl Schmalz den Multigreifer, da er auf Knopfdruck die unterschiedlich großen und schweren Kartons sicher festhält. Der JumboFlex Picker ist während der Schichten pausenlos im Einsatz, da ihn die Mitarbeiter mittlerweile auch für alle anderen Pakete nutzen – unabhängig von Größe und Gewicht. Zwischen den zwei Schichten ist eine halbe Stunde Pause, in der die Batterie zwischengeladen wird. „Damit kommen wir gut über den kompletten Arbeitstag“, erklärt Böhm. Über Nacht lädt die Blei-Säure-Batterie dann gänzlich auf.

Bastian Böhm kommt auf die Zusammenarbeit mit Schmalz zurück: „Wir wurden ernst genommen, und unser Ansprechpartner hatte immer ein offenes Ohr für unsere Sonderwünsche.“ Auch das Feedback der Mitarbeiter aus dem Lager fällt trotz anfänglicher Skepsis positiv aus: Das rückenschonendere Arbeiten mache sich abends deutlich bemerkbar – durch geringe Erschöpfung und Schmerzen.

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