Mit künstlicher Intelligenz in eine neue Ära der Automation

Ab 2023 umkreisen zehn Satelliten ausgerüstet mit multispektralen Bildgebungssystemen die Erde und überwachen mittels KI das Ökosystem unseres Planeten.
Ab 2023 umkreisen zehn Satelliten ausgerüstet mit multispektralen Bildgebungssystemen die Erde und überwachen mittels KI das Ökosystem unseres Planeten.
Ab 2023 umkreisen zehn Satelliten ausgerüstet mit multispektralen Bildgebungssystemen die Erde und überwachen mittels KI das Ökosystem unseres Planeten.
Ab 2023 umkreisen zehn Satelliten ausgerüstet mit multispektralen Bildgebungssystemen die Erde und überwachen mittels KI das Ökosystem unseres Planeten.Bild: ABB

Dass KI-basierte Automatisierungslösungen das große Thema der kommenden Jahre sein werden, ist unstrittig. Die Frage ist, wie schnell es jetzt gelingt, das immense Potenzial dieser Technologie für produzierende Unternehmen nutzbar zu machen. Eine Umfrage von Longitude Research und Siemens kommt hier zu einem klaren Ergebnis: Demnach erwartet mehr als die Hälfte der Wirtschaftsführer, dass Industrieanlagen, Maschinen und kritische Infrastrukturen schon in den nächsten fünf Jahren von KI gesteuert werden.

Grundvoraussetzung dafür ist aber die durchgängige digitale Vernetzung aller am Produktionsprozess beteiligten Komponenten. Ist diese Hürde genommen und der autonome Datenaustausch aller involvierten Systeme sichergestellt, ist die Basis für eine intelligente Produktion geschaffen. „In ein paar Jahren wird die digitale Vernetzung flächendeckend umgesetzt sein. Alle Komponenten können dann Daten untereinander austauschen, sich selbst optimieren und intelligent agieren“, so Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA-Fachverband Robotik + Automation.

Das Wissen aus der simulierten 'Griff-in-die-Kiste-Anwendung' ermöglicht eine schnellere Inbetriebnahme des echten Robotersystems.
Das Wissen aus der simulierten 'Griff-in-die-Kiste-Anwendung' ermöglicht eine schnellere Inbetriebnahme des echten Robotersystems.Bild: Rainer Bez

Wer intelligent agieren will, muss sehen

Auch wenn die digitale Vernetzung oftmals noch nicht durchgängig gegeben ist, steht der Realisierung von KI-Insellösungen heute nichts mehr im Wege. Einer der Wegbereiter für intelligente Produktionsprozesse ist die industrielle Bildverarbeitung.

Ein Ausflug ins Weltall zeigt, wie weit fortgeschritten die Bildgebung bereits ist. So werden ab 2023 zehn Satelliten, ausgerüstet mit multispektralen Bildgebungssystemen von ABB, die Erde umkreisen und das Ökosystem unseres Planeten erfassen. Das System liefert erstklassige Bilder mit einer Auflösung bis auf fünf Meter genau. Ein auf KI basierendes Analysesystem des Satellitenbetreibers bewertet Veränderungen auf unserem Globus – natürlicher Art oder verursacht durch menschlichen Eingriff – nahezu in Echtzeit.

Zurück zur Erde, genauer gesagt in die Ausstellungshallen der Automatica. Hier werden Aussteller wie unter anderem Asentics, Basler, Cognex, MVTec, IDS, IS-RA Vision, Sick oder Stemmer Imaging Kameras, und Sensoren oder Software mit integrierter KI zeigen. Die Bildgebung ist auch entscheidend für KI-basierte Robotikanwendungen. Visionsysteme bilden seit vielen Jahren die Voraussetzung für Autonomie und Flexibilität von Robotern. Sollen Roboter intelligent agieren, wird eine leistungsfähige Bildverarbeitung eine der Grundvoraussetzungen dafür sein.

Robominds zeigt auf der Automatica, wie sich Roboter mit performanten Steuerungen und Bildverarbeitungssystemen für KI-Anwendungen aufrüsten lassen.
Robominds zeigt auf der Automatica, wie sich Roboter mit performanten Steuerungen und Bildverarbeitungssystemen für KI-Anwendungen aufrüsten lassen.Bild: Robominds

Rechenleistung als Basis für KI

Welche weiteren Eigenschaften Roboter für die Einbindung in intelligente Produktionsumgebungen mitbringen müssen, bringt Dr. Werner Kraus, Abteilungsleiter Roboter- und Assistenzsysteme bei Fraunhofer IPA, auf den Punkt:

„Bild- oder Kraftdaten sind die Basis für KI-gestützte Roboterfunktionen. Die meisten Roboter arbeiten jedoch heute von Werk aus blind. Die Integration von Kameras und Kraftsensoren muss zukünftig zum Leistungsumfang eines Standardroboters für die Smart Factory gehören. Um wirklich autonom agieren zu können, ist auch die virtuelle Trainingsumgebung entscheidend. Industrieroboter benötigen einen digitalen Zwilling, um Trainingsdaten in der Simulation zu erzeugen, sodass der reale Roboter direkt produktiv ist.“

Nicht zuletzt ist Robotik immer taktzeitkritisch, das heißt, es bedarf einer Echtzeit-KI mit niedrigen Latenzen. Daher wandert die KI von der Cloud mit großen Rechenressourcen auf die Edge. Hierfür braucht es Rechenperformance in der Robotersteuerung zum Ausführen und Trainieren von KI- Modellen.

Hochleistungsfähige Gehirne für Roboter

Für die Aufgabe, Standardroboter ohne großen Aufwand für KI-Anwendungen zu qualifizieren, entwickeln junge aufstrebende Unternehmen zukunftsweisende Lösungen, darunter Micropsi Industries und Robominds. Diese Unternehmen haben es sich auf die Fahne geschrieben, Roboter intelligent zu machen. Dazu Christian Fenk, CSO von Robominds: „Wir sind der Meinung, jeder Roboter hat ein Gehirn verdient. Auf der Automatica zeigen wir, wie sich Roboter mit hochperformanten Steuerungen und Bildverarbeitungssystemen für KI-Anwendungen aufrüsten und so ‚getuned‘ besonders einfach bedienen lassen. Wir verfolgen das ambitionierte Ziel, als Pionier echter Künstlicher Intelligenz ein neues Zeitalter der Robotik einzuleiten.“

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