Durchgängig einheitliche IT-Infrastruktur

Seit Ende 2017 steuert PSIwms bei Mahr im Zusammenspiel mit dem ERP-System PSIpenta die Warehousing- und Produktionsversorgungsprozesse.
Seit Ende 2017 steuert PSIwms bei Mahr im Zusammenspiel mit dem ERP-System PSIpenta die Warehousing- und Produktionsversorgungsprozesse.
 Seit Ende 2017 steuert PSIwms bei Mahr im Zusammenspiel mit dem ERP-System PSIpenta die Warehousing- und Produktionsversorgungsprozesse.
Seit Ende 2017 steuert PSIwms bei Mahr im Zusammenspiel mit dem ERP-System PSIpenta die Warehousing- und Produktionsversorgungsprozesse.Bild: Mahr GmbH

Die Firma Mahr mit Sitz in Göttingen steht heute als weltweit operierender Hersteller von Messtechnik für die industrielle Fertigung im Markt. Mahr-Lösungen zur Qualitätssicherung kommen in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, der Luft- und Raumfahrt, der Optikfertigung und vielen anderen Branchen zum Einsatz. Das Angebot reicht von manuellen Handmessschiebern bis hin zu vollautomatisierten Messplätzen mit Roboterbeladung. Zentraler Produktionsstandort ist das Werk in Göttingen. In elf Produktionsbereichen werden dort unter anderem hochpräzise Messsysteme und Zahnrad-Dosierpumpen gefertigt. Die Versorgung der entsprechenden Produktionsbereiche erfolgt über Empfangsbahnhöfe in den Produktionshallen per Routenzug aus dem angebundenen Logistikzentrum. Den informatorischen Backbone für die Steuerung der komplexen Prozesse im Logistikzentrum bildet das Warehouse Management System PSIwms von PSI Logistics, Berlin. „Es ist eine wesentliche Basis, um unsere hoch gesteckten Umsatzziele zu realisieren“, urteilt Mahr-Logistikleiter Christian Hofmeister.

Mit der Software wickelt Mahr die Artikel- und Bestandsverwaltung von Rohmaterialien und Fertigprodukten sowie die auftrags- und termingerechte Kommissionierung und Tourenplanung ab – sowohl für die Produktionsversorgung wie auch für die Versandabwicklung. Besonderheit: Bereits auf der überlagernden IT-Ebene setzt Mahr mit dem ERP-System PSIpenta auf ein Softwaresystem aus dem PSI Konzern. „Diese positiven Vorerfahrungen sowie die optimale Verzahnung von ERP und WMS trugen als Entscheidungsgründe für den Zuschlag bei“, so Hofmeister. „Nachdem der Funktionsumfang des PSIwms im Customizing exakt auf unsere Anforderungen zugeschnitten wurde, werden beide Systeme künftig auf einer gemeinsamen Plattform laufen. Das spart eine Schnittstelle und optimiert die Informationsflüsse“, veranschaulicht Hofmeister die Vorteile der einheitlichen IT-Infrastruktur durch PSIpenta und PSIwms.

Seit Ende 2017 steuert PSIwms bei Mahr im Zusammenspiel mit dem ERP-System PSIpenta die Warehousing- und Produktionsversorgungsprozesse. „Vor der Einführung des PSIwms wurde in den einzelnen Bereichen manuell mit Papieraufträgen kommissioniert“, beschreibt Logistikleiter Hofmeister die Hintergründe. „Das Logistikzentrum wurde zum Engpass für die Produktionsversorgung und die Kundenbelieferung. Die Durchlaufzeiten waren zu lang, der Materialfluss intransparent und nicht steuerbar.“

Standardisierte Schnittstellen für die Anlagensteuerung

Das hat sich mit PSIwms grundlegend geändert. Mit Implementierung der bewährten Standardsoftware konnte Mahr die in den vergangenen Jahren eingeleitete Neuausrichtung der Produktpalette und den weiteren Ausbau der Produkt- und Servicequalität deutlich voran bringen und durch Prozessqualität auf Topniveau untermauern. Wesentliche Änderungen dafür: Die Ablösung belegorientierter (Kommissionier-)Prozesse in der Auftragsbearbeitung für Produktionsversorgung und Versand nebst weiter gesteigertem Automatisierungsgrad in den Prozessen. „Das spart Kapazitäten und Ressourcen“, so Hofmeister.

So bindet PSIwms über standardisierte Schnittstellen die Anlagensteuerungen der Automationssysteme ein und sorgt für eine koordinierte Auftragsfertigung. „Dadurch konnten wir die Durchlaufzeiten Richtung Produktion drastisch verkürzen“, unterstreicht der Logistikleiter. Damit verbunden sind eine deutliche Verdichtung der Lagerkapazitäten sowie die Steigerung von Effizienz und Dynamik der intralogistischen Prozesse. „Gegenwärtig liefern wir 98 Prozent der Anforderungen innerhalb von zwei Arbeitstagen in die Produktion oder zum Kunden“, so Hofmeister. Und last but not least: maximale Transparenz. „Vor Einführung WMS waren die einzelnen Bearbeitungsstände der Aufträge nur schwer nachzuvollziehen“, fasst der Logistikleiter zusammen. „Jetzt haben wir fest definierte und mit Barcodes versehene Stellflächen. Indem wir die Codes scannen, können wir jeder Zeit den aktuellen Bearbeitungsstand im WMS einsehen und haben somit perfekten Durchblick. Überdies konnten wir mit Einführung von PSIwms auf eine permanente Inventur umstellen, mit der die Bestände sich besser überwachen lassen.“

Konsequent getrennte Materialflüsse

Das Mahr-Logistikzentrum ist in zwei Hallenkomplexe unterteilt. Mehr als 40.000 verschiedene Artikel sind dort insgesamt gelagert. In der größeren Halle sind auf einer Grundfläche von 1.000m2 ein Schwerlastregal, ein Automatisches Kleinteilelager (AKL) sowie – auf etwa 100m2 Fläche – ein Blocklager eingerichtet. In insgesamt 820 Paletten- und mehr als 2.600 AKL-Stellplätzen lagern dort die Rohmaterialien und Halbfertigprodukten für die Produktionsversorgung. Überdies sind auf der Fläche 12 Konsolidierungsplätze für größere Aufträge und 60 Bearbeitungsplätze für Einbehälter-Aufträge eingerichtet. Darüber hinaus führt PSIwms mit seiner integrierten Multisite-Fähigkeit ein nahegelegenes Außenlager, wo weiteres Produktionsmaterial in einem Schwerlastregal und einem 300m2 Blocklagerfläche auf Abruf bereit steht. Die Anbindung von Lägern weiterer Produktionsstandorte steht als Option zur Verfügung.

Die zweite, insgesamt 700m2 umfassende Halle auf dem Göttinger Firmengelände beherbergt verkaufsfähige Handelsware und Kundenmaterial. Neben mehr als 3.700 Palettenstellplätzen sind dort eine Fachbodenregalanlage mit knapp 1.500 Stellplätzen sowie 25 Verpackungsflächen nebst zwei Packplätzen für Großaufträge und zwei Packplätze für KEP-Sendungen eingerichtet. „Durch die Trennung der Hallenbereiche in Produktionslager und Fertigwarenlager sind die Warenflüsse Richtung Produktion und die Kundenaufträge zur Distribution komplett separiert“, erklärt Kevin Heinemann, Leiter des Logistikzentrums. „Damit vermeiden wir kreuzende Warenströme und beschleunigen deutlich die einzelnen Prozesse.“

Die Anlieferungen der Rohmaterialien und Halbfertigprodukte für die Produktion werden am Wareneingangstor geprüft und vereinnahmt. Die Wareneingangsbuchung erfolgt im PSIpenta. Aus dem ERP-System erhält PSIwms entsprechende Avis-Daten. Mit den im System hinterlegten Stammdaten ermittelt PSIwms die entsprechenden Lagerplätze. An drei Buchungsplätzen werden die Wareneingänge zur Einlagerung in Transportbehälter umgepackt und Artikeln und Transporteinheit per Scannung verheiratet. Anschließend erfolgt die Einlagerung. Über eine Schnittstelle sind dabei die Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) des AKL in die koordinierte Prozessteuerung durch PSIwms eingebunden.

100.000n Picks pro Jahr

Bei den staplerbasierten Transporten sorgt das in PSIwms integrierte Staplerleitsystem (SLS) für wegeoptimierte Stapleraktivitäten. Zudem übernimmt das SLS die Transportplanung und Steuerung von zwei Routenzügen, die mit insgesamt sieben Anhängern im Rundlauf die elf Produktionsstätten versorgen. Für die Abrufe der Produktion errechnet PSIwms eine termingerechte und nach Abladeplätzen optimal sequenzierte Kommissionierung. Es stößt die Prozesse in Halle 1 an, verteilt die Aufträge und steuert die entsprechende Konsolidierung der Auftragsposten sowie ihre Zuordnung und die nach Empfangsbahnhöfen stationsgerechte Beladung der Routenzuganhänger.

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