Entstapelautomaten im Distributionszentrum

Bild: Ami Förder- und Lagertechnik GmbH

Was für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, verlangt anderen wahre Höchstleitungen ab. Gemeint ist in diesem Fall die Verfügbarkeit von Medikamenten in Apotheken. Dafür sorgt in Deutschland unter anderem die Gehe Pharma Handel GmbH, Stuttgart. Um das gegenüber den Partnern abgegebene Versprechen der kurzfristigen Lieferung zu erfüllen, mussten in zwei Distributionszentren auf den ersten Blick eher unscheinbare Einheiten in der Materialflusstechnik erneuert werden.

Automatisierte Prozesse in den Distributionszentren

Viele Patienten suchen nach einem Arzttermin direkt eine Apotheke vor Ort auf, um die verordneten Medikamente einzukaufen. Damit der Kunde den Weg zur Apotheke möglichst nur einmal antreten muss, ist eine ausgeklügelte Pharmalogistik unerlässlich. Als herstellerneutraler, vollversorgender und flächendeckender pharmazeutischer Großhändler übernimmt die Gehe Pharma Handel GmbH im Rahmen des komplexen Distributionsprozesses die Rolle des zentralen Bindeglieds zwischen deutschlandweit rund 6.500 Apotheken und zirka 1.500 pharmazeutischen Unternehmen.

An jedem der 18 Gehe-Standorte wird ein vollständiges und herstellerneutrales Sortiment von bis zu 128.000 verschiedenen Arzneimitteln und apothekenüblichen Waren bevorratet. Aus diesem breit gefächerten Spektrum beliefert das Unternehmen mit seinen etwa 2.300 Mitarbeitern mehrmals täglich die an das Servicenetz angeschlossenen Apotheken und stellt so die unverzügliche Verfügbarkeit von Arzneimitteln in der Stadt und auf dem Land sicher.

Vom Auftragseingang bis zum Beginn der Auslieferung werden durchschnittlich 45 Minuten benötigt. In Notfällen lassen sich Apothekenbestellungen sogar innerhalb von 15 Minuten zur Auslieferung bereitstellen.

Um diese Leistungswerte sicherzustellen, sind die Prozesse in den Distributionszentren weitgehend automatisiert. Durch eine hohe Automatisierung zeichnet sich auch das Mehrweg-Behälter-Handling aus. Je nach Auftragsgröße nutzt Gehe zwei verschiedene Behältergrößen, die kontinuierlich zwischen den Distributionszentren und den einzelnen Apotheken im Umlauf sind. Im Zuge der Auslieferung der Bestellungen sammeln die Fahrer die Leerbehälter ein und bringen diese zurück an den jeweiligen Lagerort. Hier findet wieder die Einspeisung der Ladungsträger in den innerbetrieblichen Ablauf statt.

Die bis zu 1.500mm hohen Behälterstapel werden sortenrein in puncto Behälterabmessungen auf eine von zwei Förderstrecken im Versand aufgegeben und über Entstapelautomaten vereinzelt. An den Gehe-Standorten Porta-Westfalica und Landshut waren die Entstapelautomaten jedoch in die Jahre gekommen. „Nach 18 Jahren, die die vier Automaten in den Distributionszentrum Porta-Westfalica und Landshut im Einsatz waren, häuften sich die Probleme“, so Martin Freier, Regionalbetriebsleiter Region Landshut der Gehe Pharma Handel GmbH. „Kein Wunder, bei einer Entstapelleistung von etwa 4.000 Behältern pro Tag und pro Gerät. Irgendwann kommt auch bei der besten Technik nun einmal der Zeitpunkt, an dem der Verschleiß der mechanischen Komponenten so hoch ist, dass sich eine Instandsetzung nicht mehr rechnet.“

Ami-Entstapler lassen sich ohne Eingriff in Infrastruktur integrieren

Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung, die Entstapelautomaten zu ersetzen. Um Änderungen an den Materialflusslayouts bzw. der zu- und abführenden Fördertechnik der Entstapelautomaten zu vermeiden, bestand eine der Projektanforderungen darin, dass nur solche Automaten in Frage kommen, die sich mit dem Raum der Vorgängergeräte begnügen. Freier: „Das war für einen der an der Ausschreibung teilnehmenden Fördertechnikanbieter ein K.-o.-Kriterium. Ami hingegen hatte mit der Erfüllung dieser Vorgabe kein Problem.“

Zum Einsatz kommen aus dem breit gefächerten Ami-Handhabungstechnikportfolio Entstapelautomaten vom Typ Besta 1000. „Mithilfe von Servoantrieben in den Hubachsen lassen sich mit diesen Geräten, die von Gehe mindestens geforderten 1.400 Behälter pro Stunde vereinzeln“, so Sven Jesberg, Sales Manager der Ami Förder- und Lagertechnik GmbH, Luckenbach. „In Zeiten mit Auftragsspitzen kann dieser Wert auf 1.600 Behälter pro Stunde steigen. Aufgrund der Kombination aus sich bewegenden und fest positionierten Greifsystemen zeichnen sich die Geräte neben der hohen Leistung durch geringe Geräuschemissionen und eine materialschonende Arbeitsweise aus.“

Leistungsbestimmend für die Entstapelautomaten ist das über den Tag unterschiedliche Bestellverhalten der Apotheken. Aus diesem Grund kommuniziert die Ami-Technik mit der vorhandenen Lagersteuerung. Freier: „Die Tatsache, dass sich die Maschinensteuerung, quasi per Plug&Play in unsere Lagersteuerung integrieren ließ, war ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium pro Ami.“

Und die Wahl scheint die richtige gewesen zu sein. So berichtet Freier davon, dass er seit der Inbetriebnahme wieder entspannt durch die Hallen des Distributionszentrums in Landshut gehen könne, in der Gewissheit, dass die Ami-Entstapelautomaten zuverlässig ihren Dienst im Sinne der Gesundheit tun.

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