Millimetergenaue Montage

Aktuellen Schätzungen zufolge wird sich das Marktvolumen für medizintechnisch eingesetzte Roboter bis 2025 mehr als verdoppeln (im Vergleich zu 2020). Das mit jährlich 18,5 Prozent größte Wachstum darunter liefert der Markt für die robotergestützte Produktion medizinischer Verbrauchsartikel, so die Prognose. Dazu zählt z.B. ein für jedes Krankenhaus oder Labor kleines, aber unentbehrliches Produkt – die mit Reagenzien gefüllten Testfläschchen für Blutuntersuchungen, die nicht nur in enormen Stückzahlen hergestellt und befüllt, sondern auch in einer Transportsicherung montiert werden müssen, sodass sie in der Logistikkette nicht zu sehr bewegt oder gar beschädigt werden. Hinzu kommt, dass strenge Ausführungsrichtlinien und Dokumentationsauflagen im pharmazeutischen und medizinischen Bereich die serienmäßige Fertigung sensibler Produkte erschweren.

Robotergestützte Montageanlage

Eine automatisierte, robotergestützte Montageanlage von Sim Automation bietet hier einen passenden Ansatz. Mit Blick auf medizintechnische Anlagen steht die Einhaltung der geforderten Taktzeiten und der Fehlerfreiheit beim Sortieren, Bereitstellen und Zuführen der Bauteile im Vordergrund. Dementsprechend kommen millimetergenaue Montageprozesse mit hoher Taktleistung und Steuerung mittels benutzerdefinierter Software nach modernen Standards der Programmierung gemäß EN61131 zum Einsatz. Die für einen Medizintechnikhersteller von Sim Automation entwickelte Montageanlage montiert und palettiert kleine Plastikfläschchen, die jeweils zwischen 5 und 60ml umfassen und Reagenzien enthalten, die unter anderem für die ph-Wert-Bestimmung bei Blutuntersuchungen erforderlich sind. Im Zentrum der Anlage arbeiten vier Roboter der HSR-Serie von Denso Robotics: Sie umfasst drei Modelle mit unterschiedlichen Armlängen (480, 550 und 650mm) und einer Traglastfähigkeit bis 8kg.

In dem dreigliedrigen System agieren die vier Scara-Roboter HSR-065-N32 direkt nebeneinander an einer automatisierten Prozesslinie: Die Roboter arbeiten eng aufeinander abgestimmt zusammen, platzieren und montieren jeden Behälter in einem Gefäßhalter – eine auf den ersten Blick unkomplizierte Pick&Place-Aufgabe, die sich aber aufgrund der hohen Taktzahl, der erforderlichen Präzision und des koordinierten Prozessablaufs als anspruchsvoll erweist. Die Fläschchen werden jeweils seitlich in einer Palette am Roboter bereitgestellt, die dieser dann einzeln herausgreift und platziert.

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