Nachhaltigkeit und grüne Technologien

Nur ein Jahr nach der letzten Veranstaltung findet die Automatica in diesem Jahr vom 27. bis 30. Juni erneut statt. Grund ist der Wechsel in einen neuen Rhythmus. Von nun an findet die Messe nämlich stets in ungeraden Jahren auf dem Münchner Messegelände statt, parallel zur Laser World of Photonics. Laut Veranstalter sin die Hallenflächen gut gefüllt und die komplette Wertschöpfungskette der Robotik und Automation ist abgebildet. Zu den Ausstellern gehören unter anderem ABB, Fanuc, Kawasaki, Kuka, Stäubli, Universal Robotics und Yaskawa. Im Bereich Montage- und Handhabungstechnik sind Afag, Bosch Rexroth, Deprag, Festo, Hahn, Mikron, Pia Automation, Schaeffler, Schunk sowie Weber Schraubautomaten vertreten. Zu den Ausstellern der industriellen Bildverarbeitung zählen unter anderem Basler, Carl Zeiss, Cognex, IDS, MVTec, VMT und auch Visio Nerf. Außerdem werden weitere bekannte Firmen, wie Beckhoff, Heidenhain, IFM sowie Murrelektronik und Siemens, ihre Produkte und Lösungen in München präsentieren. Doch neben den großen Unternehmen aus der Automationsbranche sind auch viele spannende Newcomer an Bord. „Auch die Konjunkturprognosen für Robotik und Automation gestalten sich derzeit positiv -gute Aussichten also für eine spannende und lohnende Automatica 2023“, fasst Anja Schneider, Projektleiterin bei der Messe München, zusammen.

Nachhaltige Produktion

Drei Leitthemen stellt die diesjährige Automatica in den Mittelpunkt: Hierzu zählen die digitale Integration und KI, die nachhaltige Produktion sowie die Zukunft der Arbeit. Dieses Jahr wirft die Messe vor allem einen Blick auf grüne Technologien in den Bereichen Energieerzeugung und Mobilität. Außerdem werden neue Einsatzmöglichkeiten für Roboter thematisiert und vorgestellt. Weitere Diskussionsthemen sind unter anderem Trends zur klimaneutralen Produktion und neue Aufgabenfelder für Robotik und Automation. Die Ziele, die sich sowohl die UN als auch viele produzierende Unternehmen in Sachen CO2-Reduzierung gesetzt haben, sind ohne Zweifel notwendig. Eine Umsetzung ist ambitioniert und kostet Geld. Aber: Die Nachhaltigkeitsbestrebungen generieren auch völlig neue Märkte, schaffen attraktive Geschäftsmodelle und bieten der Robotik und Automation als Schlüsseltechnik große Chancen. Denn intelligente Automation kann entscheidend dazu beitragen, die angestrebten Klimaziele zu erreichen, indem sie die Energieeffizienz der Produktion verbessert oder auch durch die Reduktion von Ausschuss für ressourcenschonende Fertigungsprozesse sorgt. Darüber hinaus liefert die Montage- und Handhabungstechnik neue Ansätze für Recycling und Kreislaufwirtschaft. Und sie hilft dabei, nachhaltige Produkte wirtschaftlicher herzustellen. Welche Lösungen die Anbieter aus den Bereichen intelligenter Automation und Robotik für unterschiedliche Applikationen in den verschiedenen Branchen favorisieren, wird sich auf der Messe zeigen. Insbesondere der Blick auf grüne Technologien in den Bereichen Energieerzeugung und Mobilität verspricht spannend zu werden.

Green Technology sorgt für Neugeschäft

Grüne Technologien, wie Photovoltaik, Windenergie, Brennstoffzelle und E-Mobilität, gelten als wirtschaftliche Treiber der Automatisierungstechnik. Der gesellschaftliche Umbau in Richtung Nachhaltigkeitsdenken und Klimaneutralität sorgt für ein Neugeschäft, eben weil Robotik und Automation hierbei als Schlüsseltechnik fungieren. Das schlägt sich bereits in einer erhöhten Nachfrage bei den Automations- und Robotikanbietern nieder, wie Volker Spanier, Leiter Industrierobotik bei Epson, bemerkt: „In jüngster Zeit mehren sich die Anfragen aus den Bereichen Batterie- und Brennstoffzellenfertigung. Hier wird es bald um ähnlich hohe Stückzahlen wie in der Photovoltaikindustrie gehen. Entscheidend für Europa wird sein, wo sich dieses Geschäft künftig abspielt. Noch kommen nahezu alle Ausrüster der Gigafactories aus Asien. Vielleicht liefert die Automatica hier vielversprechende Ansätze, insbesondere für die erst jetzt aufkommende Brennstoffzellenfertigung.“

Neue Anforderungen an die Robotik

Bei aller Begeisterung über die neuen Einsatzmöglichkeiten für Roboter stellt sich die Frage: Sind Standardroboter für die Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien und Brennstoffzellen überhaupt tauglich? Und welche Eigenschaften von Vier- und Sechsachsern sind bei diesen Applikationen besonders gefragt? Auch die Fertigung von Brennstoffzellen hat ihre Besonderheiten. Und auch hier geht es nicht ohne Roboter. So müssen z.B. die jeweils 400 bis 500 Bipolarplatten eines Brennstoffzellen-Stacks mit hoher Präzision und Dynamik geschichtet werden. Dazu bedarf es nicht nur ultraschneller Roboter. Da die Maschinen in korrosiver Atmosphäre zum Einsatz kommen, müssen sie für diese Umgebungsbedingungen qualifiziert sein. Auf der Automatica wird sich zeigen, welche Hersteller Roboter für diese spezifischen Einsatzfälle liefern können. Peter Pühringer, Geschäftsführer von Stäubli Robotics Deutschland, gibt Entwarnung: „Mehrere Hersteller haben mit Sicherheit Roboter im Programm, die mit diesen Anforderungen zurechtkommen. Stäubli Robotics zeigt auf der Messe Vier- und Sechsachs-Roboter für den Einsatz in Hyperdry Environments sowie Sonderausführungen für den Betrieb unter korrosiven Umgebungsbedingungen. Wir können also für beide Märkte, Lithium-Ionen-Batterien und Brennstoffzellen, Roboter liefern.“

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