Sechs Prozent der Deutschen Unternehmen nutzen KI-Technologien

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Eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie veröffentlichte Studie zeigt, dass erst sechs Prozent aller darin befragten Unternehmen künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Der Anteil der Beschäftigten, die im Bereich KI tätig sind, macht damit weniger als ein Prozent aus. „Unternehmen in Deutschland setzen KI längst nicht flächendeckend ein. Vielen Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, ist noch gar nicht bewusst, wie sie künstliche Intelligenz in ihr Geschäftsmodell einbauen und damit Prozesse optimieren und auch neue datengestützte Produkte anbieten können. Die Coronakrise sollte, wo immer möglich, von Betrieben genutzt werden, sich mit Kenntnissen über künstliche Intelligenz fortzubilden. Mit unseren Maßnahmen wie den KI-Trainern und der Schirmherrschaft über den kostenlosen Online-Kurs ‚Elements of AI‘ wollen wir dazu beitragen, künstliche Intelligenz in die Fläche zu bringen“, sagt Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundeswirtschaftsministeriums für Digitale Wirtschaft und Startups.

270.000€ pro Unternehmen

Die Studie zeigt auf, in welchen Branchen, welchem Umfang und mit welcher Zielrichtung KI im Jahr 2019 eingesetzt worden ist. So lagen die Ausgaben für die Entwicklung, Einführung und Pflege der KI-Technologien bei 4,8Mrd.€, was einem Betrag von 270.000€ pro Unternehmen entspricht, in dem KI zum Einsatz kommt. 4,4 Prozent aller Unternehmen aus dem Berichtskreis setzen KI in Produkten oder Dienstleistungen ein und erzielten damit 2019 einen Umsatz von knapp 60Mrd.€. Das entspricht 1,1 Prozent des Umsatzes aller Unternehmen und 7,7 Prozent des Umsatzes der KI- einsetzenden Unternehmen. Maschinelles Lernen und maschinelles Beweisen (55 Prozent der KI einsetzenden Unternehmen) sind dabei die am häufigsten eingesetzten Teildisziplinen von künstlicher Intelligenz. Verfahren der Bild- oder Tonerkennung sowie wissensbasierte Systeme werden jeweils von knapp jedem zweiten Unternehmen mit KI-Einsatz genutzt, Sprach- oder Texterkennung nutzen weniger als ein Drittel dieser Unternehmen. Als Hauptanwendungsgebiete für KI identifiziert die Studie Produkte und Dienstleistungen sowie die Automatisierung von Prozessen.

Die Mehrheit lässt entwickeln

16 Prozent der KI-einsetzenden Unternehmen haben entsprechende Anwendungen selbst entwickelt. Bei 24 Prozent erfolgte die Entwicklung sowohl durch das Unternehmen selbst als auch durch Dritte. 60 Prozent griffen auf KI-Entwicklungen durch Dritte zurück.

Offene Stellen blieben oft unbesetzt

30 Prozent der KI-einsetzenden Unternehmen haben im vergangenen Jahr zusätzliche Beschäftigte für KI gesucht. Insgesamt waren in diesen Unternehmen 22.500 KI-Stellen offen, wobei 47 Prozent der Stellen wie geplant besetzt werden konnten, elf Prozent jedoch nur verspätet oder nicht mit den gewünschten Beschäftigten. 43 Prozent der Stellen blieben unbesetzt. Datengrundlage der Studie ist eine Sonderauswertung der Deutschen Innovationserhebung aus dem Jahr 2019 sowie einer Zusatzbefragung von KI-einsetzenden Unternehmen. Dabei wurde künstliche Intelligenz sehr allgemein als ‚Technik der Informationsverarbeitung zur eigenständigen Lösung von Problemen durch Computer’definiert. Der Berichtskreis umfasst Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie überwiegend Anbieter von unternehmensorientierten Dienstleistungen.

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