Europäischer Alleingang wird den Mittelstand überfordern

Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer VDMA, aufgenommen am Donnerstag (25.06.2020) in Frankfurt am Main. Foto: Salome Roessler/lensandlight
Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer VDMA, aufgenommen am Donnerstag (25.06.2020) in Frankfurt am Main. Foto: Salome Roessler/lensandlight
Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer VDMA, aufgenommen am Donnerstag (25.06.2020) in Frankfurt am Main. Foto: Salome Roessler/lensandlight
Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer VDMA, aufgenommen am Donnerstag (25.06.2020) in Frankfurt am Main. Foto: Salome Roessler/lensandlightBild: VDMA e.V.

Die geplanten EU-Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit sind realitätsfremd, so der VDMA. Sie sollen unter anderem die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen umfassen. Dafür haben mittelständische Betriebe weder die Expertise, noch gibt es dafür ausreichend Experten am Markt. Die EU will Unternehmen dazu verpflichten, über ihre Maßnahmen zu berichten, die zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit dienen. Die dafür vorgesehen Richtlinie (CSR-D) wird viele mittelständische Betriebe de facto überfordern und am Ende höchstens zu einer Bonanza für Berater führen, warnt der VDMA. „Der Maschinen- und Anlagenbau hat großes Interesse an einer für den internationalen Kapitalmarkt relevanten Berichterstattung zur Nachhaltigkeit. Gerade unsere Unternehmen tragen mit ihren Produkten zu einer nachhaltigen Entwicklung der Welt bei. Für die große Zahl mittelständischer Unternehmen, die erstmals unter die CSR-Berichtspflicht fällt, werden die Anforderungen in dieser Form aber sicherlich nicht umsetzbar sein. Es droht eine riesige, ineffiziente und unnötige Bürokratiewelle auf den Mittelstand zuzurollen. Weder haben die Maschinen- und Anlagenbauer die Expertise, noch werden sie am Markt dafür die benötigten Reporting-Experten finden“, warnt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Für den Verband steht nach der ersten, nun zu Ende gegangenen Konsultationsrunde fest: Die CSR-Berichtsanforderungen sollten deutlich dezimiert werden, um für mittelständische Unternehmen handhabbar und für den Nutzer der Information verwertbar zu bleiben. Der VDMA bemängelt u.a., dass die Unternehmen ihre gesamte Wertschöpfungskette in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einziehen sollen, welche in der Praxis über viele Stufen führt und bei vielen Maschinen und Anlagen zigtausende Teile umfassen kann. Nach Ansicht des VDMA ist es zudem zwingend erforderlich, dass sich die europäische Nachhaltigkeitsberichterstattung an globalen Mindeststandards orientiert. Diese werden derzeit z.B. vom International Sustainability Standards Board erarbeitet. www.vdma.org

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