Statements

Welche technischen Lösungen sind nötig, damit die All Electric Society möglichst schnell Wirklichkeit werden kann?

Maren Gast, Global Industry Management Solar Power: Zuerst müssen wir erneuerbare Energien massiv ausbauen – in Deutschland, in Europa und weltweit. Parallel muss in die Energiespeicherinfrastruktur investiert werden. Vor allem sind mehr große Batteriespeicher nötig. In Kombination ist eine kontinuierliche, sichere Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien möglich.

Andreas Flandermeier, Product Services Energy: Die elektrischen Energieverteilnetze sind das Bindeglied, aber sie müssen modernisiert werden. Die notwendigen Investitionen sollten bedarfsgerecht auf Basis von Netzdaten erfolgen. Zudem sollte der Fokus auf der Netzstabilität liegen. Hier werden neben einem intelligenten Lastmanagement batterieelektrische Speichersysteme wichtig sein.

Andreas Lautmann, International Business Development Power-to-X: Auch in der All Electric Society wird es nicht nur rein elektrische Lösungen geben. Um andere Bereiche neben der Stromerzeugung unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen, muss die Power-to-X-Industrie ausgebaut werden. Hier wird erneuerbare Energie in gasförmige oder flüssige Energieträger umgewandelt, die fossile Brennstoffe ersetzen können.

Markus Kick, International Business Development Factory Automation: Ein großer Schritt hin zur All Electric Society ist es, Transparenz in den Sektor Industrie zu bringen. Denn um einen ressourcenschonenden Betrieb zu erreichen, bedarf es Informationen aus der kompletten Fabrikinfrastruktur.

Bei der Vielzahl von Möglichkeiten: Womit sollten wir anfangen und warum?

Gast: Um eine hohe Versorgungssicherheit und stabile Stromnetze zu gewährleisten, benötigen wir intelligente Steuerungstechnik. Sie muss die dezentrale Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, die Stromeinspeisung, -speicherung und bidirektionales Laden managen können. Standardisierte Schnittstellen für einen einfachen Datenaustausch wären von großem Vorteil.

Flandermeier: Es braucht ein genaueres Abbild des Energienetzes auf der Verteilebene. Dann kann eine Ausbauplanung auf Basis valider Daten erfolgen. Nur so kann auf Änderungen im Netz flexibel und zeitnah reagiert werden.

Lautmann: Der Fokus bei Power-to-X sollte auf der Gewinnung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse liegen. Einerseits kann er direkt als Energieträger verwendet werden. Andererseits ist er die Basis für weitere gasförmige und flüssige Energieträger.

Kick: Nicht jede Fabrik kann sofort komplett neu konzipiert werden. Daher gilt es, Bestandsanlagen im Sinne eines minimalen CO2-Fußabdrucks und einer ressourcenschonenden Produktion zu optimieren. Hier lässt sich minimalinvasiv auf Daten- und Steuerungsebene viel erreichen.

www.phoenixcontact.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert