„Wir sind weltweit Nummer 1 bei Kurztaktpressen-Anlagen“

"Unser Motor ist die Innovation. Bei allem, was wir entwickeln, bleiben wir aber klar auf das Thema der Oberflächenbearbeitung von Holzwerkstoffen fokussiert", sagt Heiner Wemhöner. Er ist Geschäftsführer der Wemhöner Surface Technologies in Herford.
"Unser Motor ist die Innovation. Bei allem, was wir entwickeln, bleiben wir aber klar auf das Thema der Oberflächenbearbeitung von Holzwerkstoffen fokussiert", sagt Heiner Wemhöner. Er ist Geschäftsführer der Wemhöner Surface Technologies in Herford.
  "Unser Motor ist die Innovation. Bei allem, was wir entwickeln, 
bleiben wir aber klar auf das Thema der Oberflächenbearbeitung 
von Holzwerkstoffen fokussiert", sagt Heiner Wemhöner. Er ist Geschäftsführer der Wemhöner Surface Technologies in Herford.
"Unser Motor ist die Innovation. Bei allem, was wir entwickeln, bleiben wir aber klar auf das Thema der Oberflächenbearbeitung von Holzwerkstoffen fokussiert", sagt Heiner Wemhöner. Er ist Geschäftsführer der Wemhöner Surface Technologies in Herford.Bild: Wemhöner Surface Technologies

Herr Wemhöner, welche Markt- und Branchentrends haben die Ausrichtung Ihres Unternehmens in den letzten Jahrzenten geprägt?

Die Holzverarbeitungs- und Möbelindustrie ist ein sehr wettbewerbsorientierter Markt. Deshalb war ich immer schon viel und gerne auf Fachmessen unterwegs, um frühzeitig neue Marktentwicklungen zu erkennen und zu sehen, wie wir unser Unternehmen im Wettbewerb optimal positionieren können. Bis in die 80er Jahre hat Wemhöner vor allem Durchlauf- und Mehretagenpressen für die Möbel- und Türenfertigung produziert. Zu dieser Zeit stellten Kurztaktpressen für die Holzwerkstoffbeschichtung noch die Ausnahme dar. Aber hier zeichnete sich ein Zukunftsmarkt ab, weil die Nachfrage nach Anlagen für die Melamindirektbeschichtung verschiedenster Holzwerkstoffplatten und Laminatfußböden stetig stieg.

 Gesamtansicht der Herforder Produktionsstätte
Gesamtansicht der Herforder ProduktionsstätteBild: Wemhöner Surface Technologies

Wie haben sich diese Veränderungen auf Ihre Produktentwicklung ausgewirkt?

Im Möbeldesign sind Trends zwar deutlich langlebiger als z.B. in der Bekleidungsindustrie, aber was vor zehn Jahren noch modern oder trendig war, finden viele Möbelkäufer heute nicht mehr zeitgemäß. So fristet die klassische Oberflächenbeschichtung mit Holzfurnier in der Möbelproduktion inzwischen ein Nischendasein – mit der Folge, dass auch der Markt für Durchlaufpressen weiter schrumpft. En vogue sind stattdessen Matt- oder Hochglanz-Oberflächen sowie dekorbeschichtete Platten, die sich optisch wie haptisch kaum von Echtholz unterscheiden. Als preisgünstigere und pflegeleichtere Alternative zur Furnierbeschichtung schont die bedruckte Oberfläche auch den Bestand an wertvollem Edelholz. Ein wachsender Anteil an Möbelplatten entfällt auf Korpuselemente für den Küchen- und Interieurbereich die zwar weit weniger aufwändig als die sichtbare Front gestaltet sind, aber mengenmäßig klar überwiegen. Angesichts dieser Entwicklung haben wir unser Kerngeschäft auf die Fertigung von Kurztaktpressen-Anlagen umgestellt und den Weg aus der Möbel- in die Holzwerkstoffindustrie eingeschlagen: Und das sehr erfolgreich, denn wir sind in diesem Produktsegment heute weltweit marktführend. Für ein natürlich anmutendes Oberflächendesign haben wir eine patentierte Technologie namens EIR entwickelt. Bei diesem Synchronporen-Pressverfahren werden die Filme mithilfe eines Kamerasystems exakt so ausgerichtet, dass sich im Beschichtungsprozess die zum Motiv passenden Glanzgrade und Strukturen ein- oder doppelseitig positionsgenau abbilden lassen. Damit erscheinen Produkte wie Laminatfußböden mit Holz- oder Fliesendekor noch authentischer und sind von Original-Oberflächen kaum noch zu unterscheiden. Dieser Arbeitsschritt ist inzwischen ohne Verringerung der Taktzahl möglich.

 Individuell konzipierte und bei einem Wemhöner-Kunden installierte KT-Pressanlage
Individuell konzipierte und bei einem Wemhöner-Kunden installierte KT-PressanlageBild: Wemhöner Surface Technologies

Was zeichnet Ihr Produkt- und Leistungsspektrum im Marktvergleich aus?

Wir liefern keine Maschinen von der Stange. Bei unseren KT-Anlagen handelt es sich um auftragsbezogene Einzelanfertigungen, die wir in enger Abstimmung mit unseren Kunden konzipieren. Dafür haben wir ein Entwicklungsteam hochqualifizierter Ingenieure, das jede Anlage von der Rohmaterialzuführung über die Pressenauslegung und Taktzeit bis zum Besäumen und Abstapeln auf die konkrete Anwendung abstimmt. Durch den direkten Kundenkontakt sind wir immer nah an der Fertigungspraxis, erhalten konkretes Feedback und erfahren von neuen Trends in der Oberflächenvergütung. Die zentralen Anforderungen bleiben aber für jede KT-Anlage dieselben. Da die Produktionsstraßen in der Regel sieben Tage die Woche im Drei-Schicht-Betrieb gefahren werden, kommt es vor allem auf Präzision, hohe Verfügbarkeit und Planbarkeit an. Viele Möbelhersteller haben die Zulieferung auf Just-in-Time-Bereitstellung umgestellt und erwarten, dass die Holzwerkstoffproduzenten auf Abruf liefern können. Maschinenausfälle und ungeplante Stillstandzeiten durch Reparatur oder Wartung können den ganzen Produktionsprozess lahmlegen und dementsprechend teuer zu Buche schlagen. Um dem vorzubeugen, erhöhen wir den Automatisierungsgrad unserer Pressen, implementieren vorausschauende Wartungskonzepte und installieren moderne Robotertechnik, damit sich Gesamtzykluszeiten verkürzen und der Output gesteigert wird. Auch wenn unsere Maschinen als Unikate weiterhin in Manufakturarbeit gefertigt werden, erfüllen sie alle Kriterien von Industrie 4.0, um von der Leitstelle aus per PC programmiert, gesteuert und überwacht werden zu können.

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