Entwicklungskosten stets im Blick

Bild: Simus Systems GmbH

Mit ihren Software-Werkzeugen für CAD, PLM und Simulation erreichen fast alle Entwicklungsprojekte im Maschinen- und Anlagenbau die Ziele bezüglich Funktionalität und Qualität. Doch häufig verfehlen sie die Kostenziele. In einer Studie des VDMA und der Unternehmensberatung Staufen überschreiten 32 Prozent der Projekte die Entwicklungsbudgets und 59 Prozent die geplanten Herstellkosten. In einem Markt mit globalem Wettbewerb müssen die Deckungsbeiträge stimmen. Warum liegen Unternehmen trotz ihrer Erfahrungen so oft daneben? Einen Grund sehen Experten darin, dass die Kostendimension in den üblichen Entwicklungstools kaum verankert ist und die kostenrelevanten Informationen in ERP-Systemen stehen, die für Entwickler eher unzugänglich sind. Die Lücke dazwischen schließt meist eine Tabellenkalkulation, was gegenüber der Zettelwirtschaft oft nur eine graduelle Verbesserung darstellt: Spezielle Software für Target Costing und Herstellkosten-Kalkulation ist für viele Unternehmen keine Option, wenn sie dem zunächst provisorischen, später dynamischen Charakter ihrer Entwicklungsprojekten wenig gerecht wird.

Gebündelte Preisinformationen

Mit Classmate Costpilot will der Spezialist Simus Systems in Karlsruhe dies änder: Das neue System für das Kosten-Controlling umfangreicher Entwicklungsprojekte akzeptiert Preisinformationen aus der eigenen Software Classmate Plan, aus ERP-Systemen etwa von SAP und weiteren Austauschformaten. Über Schnittstellen verbindet der Kostenrechner die von Entwicklungsprojekten betroffenen Bereiche über eine browserbasierte Bedienoberfläche. Projektleitung, Controlling, Beschaffung und Fertigung erhalten mit der Plattform einen Überblick und Zugriffsmöglichkeiten auf die gemeinsame Datenbasis. Wie Projektorganisation und Zusammenarbeit aussehen sollen, entscheidet jedes Unternehmen selbst. Die Projektverwaltung von Costpilot bietet eine zentrale Benutzerverwaltung für alle Projekte, Projektvorlagen und den Einstieg in die Projektumgebung.

Einfacher Projektstart

Neue Produkte setzen oft auf einem Vorläufer auf. Sie enthalten Subsysteme und Module, die verändert werden. Entsprechend liest das neue Kalkulationswerkzeug vorhandene Stücklisten aus Excel, SAP, CAD-Modellen oder JT-Dateien ein. Ebenso können Projektstrukturen manuell angelegt und dann mit Daten ergänzt werden. Sie werden in einem Explorerbaum präsentiert. Angereichert durch Bauteilbilder und erweiterbare Datenfelder, einen 3D-Viewer und Dateianhänge werden die Informationen in der Benutzeroberfläche mit Mengen- und Kostenspalten dargestellt. Entlang der flexiblen Stücklistenstruktur können Projektleiter und Controller Kosten vorgeben, zuordnen und überwachen. Unterschiedliche ‚Preisqualitäten‘ erleichtern den Start: Anfangs können Baugruppen und Bauteile mit Schätzpreisen belegt werden, die sich im weiteren Projektverlauf verfeinern und absichern lassen. Die verwendeten Preisquellen wie Schätzung, Einkaufsinfosatz oder Kontraktpreis werden übersichtlich dargestellt.

Basis für Kalkulationen

Üblicherweise nimmt die Treffsicherheit der entwicklungsbegleitenden Kalkulation ab, je länger ein Entwicklungsprojekt andauert. Die Daten veralten, Preisschwankungen bei Rohmaterial und Zukaufteilen werden nicht angepasst und Voraussetzungen ändern sich gegenüber der Ausgangslage. Verzögerungen und Kostenunschärfe entfalten eine Wechselwirkung, die oft für massive Verfehlungen der Kostenziele in der Produktentwicklung verantwortlich sind. Wird das Kostenkontroll-Werkzeug konsequent genutzt, dürfte die Kalkulationsqualität hingegen stetig besser werden. Einerseits werden Preisquellen konkretisiert, andererseits Kosteninformationen detailliert und laufend aktualisiert. Teilstrukturen des Projektbaumes lassen sich durch Datenimporte auf den neuesten Stand bringen. Auch komplexe Bewertungsmechanismen wie Mengenstaffeln aus Einkaufsinfosätzen werden berücksichtigt.

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