Nicht auf dem 1,5-Grad-Pfad

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Die digitale Ökonomie trägt aktuell nicht dazu bei, das auf der Pariser Klimakonferenz festgelegte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Sogar das Gegenteil ist der Fall, wie der Bericht ‚Digital Reset‘ des Expertengremiums ‚Digitalization for Sustainability‘, ein Projekt der TU Berlin und des Einstein Center Digital Future, zeigt. Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen der Digitalwirtschaft steigen laufend an, was eher zur Verschärfung sozialer und ökologischer Krisen beiträgt, anstatt sie zu lösen. Zwar hätten sich viele Tech-Unternehmen eigene Klimaziele gesetzt, diese stellten sich jedoch als unzureichend heraus, so der Bericht. Um die Digitalwirtschaft auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen, müssten sich zuallererst der ökologische Fußabdruck und die sozialen Kosten der Herstellung und des Betriebs von digitalen Endgeräten, Rechenzentren und Infrastrukturen verringern, sagt Prof. Dr. Tilman Santarius (TU Berlin), einer der Leitautoren des Berichts. Dafür sei eine Kombination aus Maßnahmen nötig, die nicht nur auf Effizienz, sondern vor allem auf Suffizienz und Kreislaufwirtschaft abzielen. Als zweiten Baustein identifiziert der Bericht die Geschäftsmodelle der großen Tech-Unternehmen, die dringend auf das Gemeinwohl ausgerichtet werden müssten. Drittens sei eine gemeinwohlorientierte Nutzung digitaler Daten sowie von Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) zentral, so die Autoren. Der Report schlägt etwa vor, dass Entwickler von KI-Systemen verpflichtend über Energieverbrauch und Emissionen während der Entwicklungs- und Trainingsphase berichten müssen. mst/TU Berlin

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