Open Source-Software für Automobile

Bild: ©Artur Nyk/stock.adobe.com

Unter dem Dach der Open-Source-Organisation Eclipse Foundation hat eine Arbeitsgruppe begonnen, Innovationen im Handlungsfeld softwaredefinierter Fahrzeuge (SDV-Arbeitsgruppe) zu entwickeln. Nach dem Code First-Ansatz liegt das Ziel der Arbeitsgruppe darin, für die Kernfunktionen einer neuen Fahrzeugklasse einen Software-Stack samt dazugehöriger Werkzeuge zu entwickeln. Diese Open-Source-Lösungen stehen Unternehmen dann für eigene Fahrzeugentwicklungen zur Verfügung.

Methodischer Umbruch

Für die Automobilindustrie wäre eine Umstellung auf Open-Source-Software als radikale Abkehr von traditionellen Methoden zu verstehen. Da Fahrzeuge jedoch immer mehr Computersysteme integrieren, steigt die Bedeutung von Software und Standardisierung. Die Eclipse Foundation geht davon aus, dass softwaredefinierte Fahrzeuge es OEM und ihren Zulieferern künftig ermöglichen, Software leichter in den Mittelpunkt ihrer Entwicklungen zu stellen. So könnten sich das Innovationstempo, die Geschwindigkeit und Skalierung der Fahrzeugproduktion von softwarezentrierten Fahrzeugen deutlich verbessern lassen, heißt es sinngemäß in einer Pressemitteilung der Open-Source-Organisation.

Ökosystem für Entwickler

Die SDV-Arbeitsgruppe will ein Ökosystem schaffen, in dem Fahrzeugsoftware sicher eingesetzt, konfiguriert und überwacht werden kann. Deren Anwender könnten sich dann verstärkt um differenzierende Kundenmerkmale und die Verbesserung der Nutzererfahrung konzentrieren. Wie es in der IT-Industrie zu beobachten ist, sollen sich die Branchenführer auf Innovationen konzentrieren können, während sie Zeit und Kosten für nicht differenzierende Elemente wie Echtzeit-Betriebssysteme, Komponenten der Middleware-Schichten und Kommunikationsprotokolle einsparen.

Akteure an einem Tisch

Um dieses Szenario zu ermöglichen, haben große Akteure aus der IT- und der Automobilindustrie die Arbeit an dem Open-Source-Runtime-Stack für Fahrzeuganwendungen, an cloudbasierten Fahrzeugabläufen sowie Entwicklungs-Toolchains aufgenommen. Zu den Mitgliedern der Arbeitsgruppe zählen die Firmen Accenture, Arm, AVL, Bosch, Capgemini, Continental Automotive, DMI, ETAS, Futurewei Technologies, Karakun, Microsoft, Red Hat, Reycom, Suse und ZF.

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