Operation am offenen Herzen

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Ein SAP-Carve-out zählt zu den schwierigsten Aufgaben in der IT, wenn Spezialisten im laufenden Betrieb Teile aus einem oder mehreren SAP-Systemen herauslösen – und zwar ohne Beeinträchtigung der anderen Unternehmenseinheiten und des laufenden Betriebs. Unterschiedliche Daten, Systeme und Prozesse – beispielsweise für Manufacturing Execution (ME), IIoT Analytics, Supply Chain Management (SCM), Enterprise Resource Planning (ERP) oder Kollaboration – müssen angepasst, übertragen und in einem neuen Mandanten lauffähig gemacht werden. Wichtig ist dabei nicht zuletzt, exakt die richtigen Daten mitzunehmen und keine rechtlichen Vorschriften zu verletzen. Entscheidend für den Erfolg eines solchen Projekts ist in erster Linie ein sauberes Datenmanagement. Wer über Automatisierung langwierige und fehleranfällige manuelle Prozesse bei der Datentransformation ablöst, schafft die Voraussetzung, dass das Carve-out einzelner Bereiche einer Systemarchitektur reibungslos verläuft – im Zeitplan, gesetzeskonform und ohne den Betrieb zu stören. Bei dem Transformationsvorhaben sind einige Faktoren zu beachten.

Regeln kennen und beachten

Bei der Ausgliederung von Unternehmenseinheiten stehen neben der Restrukturierung bestehender Systemlandschaften speziell die Daten im Fokus. Im ersten Schritt gilt es zu entscheiden, welche Informationen zu migrieren und welche historischen Daten zu archivieren sind. Das Herauslösen von klar abzugrenzenden Organisationseinheiten lässt sich einfacher bewerkstelligen als das Herausschneiden von Daten innerhalb dieser Einheiten. Bei der Datenselektion und -migration sind zahlreiche Vorgaben zu berücksichtigen, um den laufenden Geschäftsbetrieb weitestgehend störungsfrei zu halten sowie rechtlichen Anforderungen und Fristen zu entsprechen.

IT frühzeitig einbinden

Wenngleich die Entscheidung für einen Carve-out Chefsache ist, muss die IT-Abteilung frühzeitig in das Reorganisationsprojekt eingebunden werden. Die IT-Spezialisten übernehmen bei der Ausgliederung eines Unternehmensbereiches eine Schlüsselfunktion und sind spätestens bei der Entwicklung der Transformationsstrategie hinzuzuziehen, damit sie das Vorgehen aktiv mitgestalten können. Weiter hat sich gezeigt, dass Carve-out-Projekte eher Erfolg haben, wenn sich das IT-Team eng mit den Fachabteilungen austauscht.

Erfahrene Mitarbeiter einsetzen

Bei einem Carve-out-Projekt ist es entscheidend, stets die Dimensionen Zeit, Komplexität und Budget im Blick zu behalten. Entscheider sollten die Projektleitung deshalb in die Hände von Mitarbeitenden geben, die neben Erfahrung im IT- und Projektmanagement über Kenntnisse zu speziellen Herausforderungen von Transformationsprojekten verfügen. Oftmals empfiehlt es sich, Projektverantwortliche von anderen Aufgaben freizustellen, damit sie sich auf die Planung der Vorbereitungsphase sowie der strikt terminierten Projektlaufzeit fokussieren können.

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