Start-Stopp-Automatik für die Fertigung

Bild: Avanade Deutschland GmbH

Ein nachvollziehbares Beispiel hinsichtlich Kosten und Technologie ist das Automobil. Stetig arbeitet die Kraftfahrzeugbranche an niedrigeren Verbräuchen und Emissionen. Für die Hersteller bedeutet das niedrigere Ausgaben für Umweltzertifikate, Verbraucher werden ebenfalls finanziell weniger belastet – und möchten überdies wissen, wie viel Kosten sie für Kraftstoff einplanen müssen. Viele inkrementelle Maßnahmen führen hier zu signifikanten Fortschritten. Einer davon ist die ‚Start-Stopp-Automatik‘ mit der viele Neufahrzeuge ausgerüstet sind: Verkürzt ausgedrückt, stellt dieses System den Motor ab, wenn sich die Räder nicht mehr bewegen. Während dieser Zeit wird kein Kraftstoff verbrannt. Ein ähnliches Konzept kann im Bereich der produzierenden Industrie greifen.

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In kleinen Schritten denken

Analog zum skizzierten Beispiel, können sich die Verantwortlichen im Unternehmen fragen: Wie lässt sich in der Produktion der ‚Verbrauch auf 100km‘ produzierte Ware aufschlüsseln und optimieren? Ansätze und Möglichkeiten liefern die vielfach verfügbaren Digitalwerkzeuge in den Fabriken meist schon heute. Das Energie- und Ressourcenmanagement könnte künftig eines der wichtigsten Anwendungsgebiete von Fabriksoftware werden.

Produktion anpassen

Nochmal zurück zur Fahrzeug-Analogie: Motoren werden auf ein optimiertes Verhältnis zwischen Verbrauch und Leistung beziehungsweise Geschwindigkeit hin entwickelt. In der klassischen Produktion sind Effizienz, Leistungsfähigkeit und Wirkung die entsprechenden Stellgrößen. Was hier allerdings noch oft fehlt, ist die Anpassung des Energieverbrauchs im Hinblick auf den Betriebszustand. Wenn der Produktionsablauf selbst bereits nach Verbrauch optimiert wurde, bleiben die Leerlaufzeiten als nächster größerer Hebel. Die automatische vollständige Abschaltung eines Motors im Automobil ist eine vergleichsweise einfache Lösung, da sie sich nur auf eine Maschine bezieht. In der Produktion gibt es vergleichbare Kenngrößen: Wie schnell muss die vollständige Betriebsbereitschaft nach einem Neustart wieder erreicht sein? Stimmen Temperaturen, Drehzahlen, Drücke und so weiter?

Leerlauf verursacht Kosten

Maschinen sind jedoch selbst in komplexere Systeme und Prozesse eingebunden – Stillstände und Ausfälle würden zu größeren Folgeerscheinungen führen. Um das Risiko sogenannter Downtimes zu reduzieren, laufen Produktionsanlagen meist ungebremst weiter, gehen allenfalls in einen unoptimierten Ruhezustand, vergleichbar mit der Leerlaufdrehzahl eines Autos. Hier entstehen den meisten Unternehmen vermeidbare Kosten.

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