Aus heutiger Sicht zeichnet sich klar der Trend ab, starre Prozesse und Maschinenteile durch flexible, robotergestützte Abläufe zu ersetzen. Zum Beispiel könnte es die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit eines Fertigungsbetriebes steigern, wenn gewisse Prozessschritte durch Roboter und intelligente Software abgelöst bzw. angereichert werden. Sind intelligente Fabriken gefragt, weiß Keba, welche Herausforderungen auf Maschinenhersteller zukommen werden. Produktmanager Roland Schrattbauer zeigt ein Beispiel auf: „Heute muss ein Maschinenhersteller seine Anlagen so konstruieren, dass auch kleinste Losgrößen vollautomatisiert und kosteneffizient produziert werden können. Das erfordert viel fachspezifisches Knowhow, generiert durch die Integration verschiedener Komponenten zusätzliche Aufwände und erhöht zudem die Gesamtkomplexität.“ Zu oft sind das leider die Gründe, warum nach erstem Abwägen von Für und Wider, auf den Einsatz von Robotern verzichtet wird – und das obwohl die Vorteile klar erkennbar sind. Mit der Automatisierungslösung Kemro X von Keba ist es dem Unternehmen gelungen, Roboter- und Maschinensteuerung nahtlos in ein System zusammenzuführen. „Noch vor der tatsächlichen Investition, wird mittels einer Simulation festgestellt, ob die vom Kunden gewünschten Ziele erreicht werden können“, sagt Schrattbauer. Die in der Simulation erarbeiteten Ergebnisse werden bei der späteren Realisierung wiederverwendet.
Automatisierungslösung aus einer Hand
Mit Kemro X benötigen Maschinenhersteller nur eine Steuerung und ein Toolsuite für Entwicklung, Analyse, Wartung und Service. Damit sinkt die Einstiegshürde für den Einsatz von Robotik. Taktsynchron laufen klassische Maschinenprozesse und Roboterbewegungen auf einer Plattform. Das ermöglicht hohe Prozess- und Produktionsgenauigkeit und reduzierte Zykluszeiten. „Ein spannender Bonus für Maschinenhersteller sind die Plattform-Features von Kemro X. Out-of-the-box können einem Cloud-Service quasi jede Art von Prozess-, Maschinen- oder Roboterdaten via MQTT, OPC-UA und anderen Standard-Protokollen zur Verfügung gestellt werden“, erzählt Schrattbauer. Keba bietet nicht nur IEC-Roboterbibliotheken die man – so wie einen Bausatz – selber verschalten und programmieren muss, sondern eine vollumfängliche, einschaltfertige Robotiklösung. „Sie macht es möglich, dass alle gängigen Kinematiktypen via Konfiguration und Parametrierung mit wenigen Klicks in die Maschinenlogik eingebunden werden können“, erklärt Schrattbauer. Darüber hinaus ermöglicht es das Feature Multi-Rob, bis zu 16 Roboter auf einer Steuerung zu betreiben – selbst, wenn es sich um unterschiedliche Kinematiktypen handelt. Neben Kosten wie Hardware, Verkabelung und Schaltschrankkomponenten wird so auch der Programmieraufwand für den Handshake und Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Robotern reduziert. In der Entwicklung von Kemro X wurde Wert auf Präzision, Energieeffizienz und dynamische Bewegungsabläufe gelegt. Als Basis dafür dienen sowohl statische als auch dynamische mathematische Modelle der Roboterkinematik, eine intelligente Vorausschau sowie die Möglichkeit, Daten von zusätzlichen Sensoren – wie einem Kamerasystem – in Echtzeit in der Bahnplanung zu berücksichtigen. Um den sicheren Betrieb von Maschine und Roboter zu gewährleisten bietet Keba mit KeSafe eine frei-programmierbare und skalierbare Safety-Lösung für sichere Logik-, Einzelachs- und Robotik-Anwendungen. Diese punktet durch die einfache Anpassbarkeit an Maschinenoptionen und Varianten.
Vollwertige Robotik-HMI
Keba bietet eine vollwertige intuitive Robotik-HMI. Diese zeichnet sich besonders durch die robusten und ergonomischen Geräte der KeTop-Serie sowie der Flexibilität in der Software aus. Die Anwender können die fertige Lösung verwenden, anpassen oder komplett durch eigene Entwicklungen ersetzen. „Übrigens: Standards und neue Funktionen werden von uns in jeder Version von Kemro X erweitert und integriert.“, sagt Schrattbauer. Nach jedem Update stehen sie dem Anwender sofort zur Verfügung. Die weitere Vernetzung zu Industrie-4.0-tauglichen Geräten wurde bereits mitgedacht und soll den Weg zur Digitalisierung ebnen.