Lernen von digitalen Zwillingen im Omnibusbau

‚Wer bin ich und wenn ja wie viele?‘ – Dieser Titel eines Buches von Richard David Precht könnte auch zur Art und Weise passen, wie der digitale Zwilling in der Vernetzung von Fabriken eingesetzt wird. Denn es gibt verschiedene digitale Zwillinge, die sich je nach Blickwinkel, Projektziel und Definition voneinander unterschieden.

Mit Strategie gegen Silos

Hersteller investieren viel Zeit und Geld, um die Wertschöpfungskette kontinuierlich zu verbessern. Dabei entstehen oft Silo-Systeme, die isoliert voneinander arbeiten und wenig nach außen kommunizieren. Fehlt es an Transparenz, bleiben Ineffizienzen, Verschwendung, Fehler und verpasste Chancen womöglich verborgen. Mit folgenden Tipps lässt sich dem entgegenwirken.

Lastenheft als Fundament der MES-Integration

Abbildung: Rollen und Phasen im Analyseprozess

Um vor MES-Projekten zur Anforderungsspezifikation zu gelangen, bietet sich die Arbeit in iterativen Reifegradmodellen mit User Stories an. Die Komplexität der Aufgabe mag einige Firmen abschrecken, doch die Analysen im Verfahren können zuvor unbenannte oder implizite Prozesse aufzeigen und auch sonst vielfältigen Nutzen stiften.

15 Prozent mehr Leistung in der Teilefertigung

Vor sechs Jahren rückte die Geschäftsführung der Gebr. Heller Maschinenfabrik die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Fertigung in den Fokus. Der Hersteller von Werkzeugmaschinen zur 4- und 5-Achsbearbeitung fertigte in Nürtingen und Brasilien lange in gleichen Abläufen knapp über der Grenze zur Rentabilität. Der Befreiungsschlag gelang mit der Integration eines Manufacturing Execution Systems.

Visionen ins MES-Konzept aufnehmen

Ein MES lässt sich im Sinn der VDI-Richtlinie 5600 klassisch definieren. Doch einige
Firmen gehen dazu über, ihre Fabriksoftware visionärer zu interpretieren. Mit dieser Sichtweise ändern sich IT-Investitionen und Projekte deutlich, da zwischen Vision, Wunschdenken und Realität zu unterscheiden ist. Und welcher Pfad führt das Unternehmen schließlich in Richtung Smart Factory und Industrie 4.0?

Vor dem MES-Rollout den ROI berechnen

Will ein Unternehmen in ein Manufacturing Execution System (MES) investieren, sollte es Kosten und Nutzen beziffern können. Der Ansatz einer ROI-Berechnung kann Klarheit schaffen, indem er Einsparpotenziale neben die Kosten für Anschaffung und Betrieb stellt. Folgendes Beispiel illustriert, wie so eine Rechnung aussehen kann.

Genossenschaftlich KI trainieren

Um ein KI-System für die Produktionsplanung zu trainieren, braucht es heute meist noch mehr Daten, als in einem Unternehmen anfallen. Ein Ausweg wären Datengenossenschaften, in denen alle Beteiligten anonymisierte Planungsdaten für das Modelltraining bereitstellen. Dafür müssten Produzenten endlich ihre Skepsis überwinden.

Bedienkonzepte für mobile Produktions-IT

Da auch die Prozessindustrie den Fachkräftemangel spürt, planen viele Produzenten ihre Anlagen mit höherem Automatisierungsgrad und weniger Personal zu fahren. Ihr MES kann dabei helfen, wenn die Bedienkonzepte mit den steigenden Anforderungen mitwachsen. Gerade Mobilgeräte bergen großes Potenzial.

Verpflichtungen als Chance begreifen

Ob Green Deal, Nachhaltigkeitsberichte oder Lieferkettengesetz: Die Berichtspflichten für Unternehmen nehmen zu. Manufacturing Execution Systeme können Fertigern helfen, regulatorische Anforderungen und andere Pflichten zu erfüllen – mit einigen Nebeneffekten.

Planung ist das A und O

Maschinen- und Betriebsdaten sind in vielen Unternehmen bereits vorhanden. Mit einem Manufacturing Execution System lässt sich daraus Kapital schlagen. Doch wie finden Fertiger die für sie passende Software? Und welche Fallstricke gilt es, zu vermeiden? Der folgende Beitrag beschreibt Grundlagen für die Systemauswahl.