Experten-Tipps zum Thema Brandschutz

Das Verhindern der Ausbreitung des Feuers, die einfache und sichere Selbstrettung der Menschen im Gebäude und ein schneller Zugang für Rettungskräften sind die wichtigsten Ziele des Brandschutzes.
Das Verhindern der Ausbreitung des Feuers, die einfache und sichere Selbstrettung der Menschen im Gebäude und ein schneller Zugang für Rettungskräften sind die wichtigsten Ziele des Brandschutzes.
Das Verhindern der Ausbreitung des Feuers, die einfache und sichere Selbstrettung der Menschen im Gebäude und ein schneller Zugang für Rettungskräften sind die wichtigsten Ziele des Brandschutzes.
Das Verhindern der Ausbreitung des Feuers, die einfache und sichere Selbstrettung der Menschen im Gebäude und ein schneller Zugang für Rettungskräften sind die wichtigsten Ziele des Brandschutzes.Bild: Geze GmbH

Beim Brandschutz geht es darum, eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern, die Selbstrettung der Menschen im Gebäude so einfach und sicher wie möglich zu gestalten und Rettungskräften einen schnellen Zugang zu ermöglichen. Dafür müssen bestimmte Türen in jedem Fall selbstschließend sein, um im Gefahrenfall im Gebäude sichere Bereiche zu schaffen oder noch besser: Den sicheren Ausweg aus dem brennenden Gebäude zu erhalten. Geschlossene Türen können allerdings den Anforderungen an eine barrierefreie Nutzung des Gebäudes zuwiderlaufen, wenn die erforderlichen Bedienkräfte zum Öffnen zu hoch sind. Hinzu kommt, dass je nach Art und Nutzung des Gebäudes ganz unterschiedliche Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt sein müssen. Im Falle eines Geschäftsgebäudes z.B. greift zusätzlich die Arbeitsstättenverordnung mit ihren Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR). Vorgaben zur barrierefreien Gestaltung von Arbeitsstätten liefert die ASR V3a.2 ‚Barrierefreie Gestaltung von Arbeitsstätten‘.

Bei druckbelüfteten Treppenräumen muss ein besonderes Augenmerk auf Barrierefreiheit gelegt werden, wenn Rauchschutzdruckanlagen (RDA) zum Einsatz kommen.
Bei druckbelüfteten Treppenräumen muss ein besonderes Augenmerk auf Barrierefreiheit gelegt werden, wenn Rauchschutzdruckanlagen (RDA) zum Einsatz kommen.Bild: Geze GmbH

Barrierefreie Brandschutztüren

Um im Normalbetrieb eine barrierefreie Nutzung gemäß der Norm zum Barrierefreien Bauen, der DIN18040-1, sicherzustellen, reicht bei Brandschutztüren schon eine selbstschließende Tür mit Türschließer. Dieser darf jedoch einen Wert von 47Nm Öffnungsmoment nicht überschreiten. Um zusätzlich den höheren Anforderungen der ASR V3a.2 an Bedienkräfte gerecht zu werden, benötigen selbstschließende Brand- oder Rauchschutztüren mindestens Freilauf-Türschließer oder Feststellanlagen, die die Tür im Normalbetrieb offenhalten. Eine weitere Option ist eine Tür mit Türantrieb.

Fluchtwege und Rettungsräume im Brandfall sicher und barrierefrei zu gestalten, bringt für Planer und Architekten einige Herausforderungen mit sich.
Fluchtwege und Rettungsräume im Brandfall sicher und barrierefrei zu gestalten, bringt für Planer und Architekten einige Herausforderungen mit sich.Bild: Jürgen Pollak für Geze GmbH

Druckbelüftete Treppenräume

Eine Patentlösung für alle Anwendungsfälle gibt es nicht. „Bei druckbelüfteten Treppenräumen muss z.B. auf Barrierefreiheit ein besonderes Augenmerk gelegt werden, weil hier eine sogenannte Rauchschutzdruckanlage (RDA) zum Einsatz kommt, die den Treppenraum im Brandfall mit einem kontrollierten Überdruck gegenüber den angrenzenden Räumen rauchfrei hält“, erklärt Günther Weizenhöfer, Architekt und Teamleiter Pre Sales Development bei Geze. Auf diese Weise bleiben die Flucht- und Rettungswege rauchfrei, die Menschen im Gebäude können sich in Sicherheit bringen und die Feuerwehr kann den Brand löschen – auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Nun kommt es darauf an, welche Personengruppen den Treppenraum erreichen müssen und ob diese die Tür gegen den Druck der RDA öffnen können. Die Größe der Tür und die Höhe des Differenzdrucks spielen für die Entscheidung eine große Rolle. Je nach Anforderung kommt eine manuell zu bedienende Tür zum Einsatz oder es wird eine automatisch gesteuerte Tür erforderlich.

Für eine gute Gesamtlösung ist eine enge Abstimmung zwischen Brandschutzplaner, Türfachplaner und dem Planer, der die Druckbelüftung plant, stets erforderlich.
Für eine gute Gesamtlösung ist eine enge Abstimmung zwischen Brandschutzplaner, Türfachplaner und dem Planer, der die Druckbelüftung plant, stets erforderlich.Bild: Jürgen Pollak für Geze GmbH

Öffnet oder schließt die Rettungstür gegen den Druck der RDA?

„Bei Türen im Einzugsbereich einer RDA ist zunächst die Klärung der Einbausituation erforderlich“, sagt Günther Weizenhöfer. „Es gibt dabei zwei Betrachtungsweisen: Öffnet die fragliche Tür gegen den Druck der RDA? Das ist immer dann der Fall, wenn die Menschen im Notfall in den Treppenraum fliehen. Oder schließt die Tür gegen den Druck, was vor allem im Erdgeschoss vorkommt, wenn die Menschen aus dem Treppenraum ins Freie fliehen?“ Im letzteren Fall bringt eine Lösung mit Türschließer hohe Bedienkräfte oberhalb der zulässigen Werte nach DIN18040-1 mit sich, da die Schließkraft auf die ungünstige Situation des Schließens gegen den Druck im Alltag eingestellt werden muss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert