Automatische Inventarisierung aller Anlagenkomponenten

Bild: Auvesy GmbH

Auch wenn die Digitalisierung in der Automatisierungstechnik kontinuierlich voranschreitet, gibt es nach wie vor ein Stiefkind: die Dokumentation. Oft fehlen die entsprechenden Prozesse, um beim Anlagenbau, der Inbetriebnahme oder später im laufenden Betrieb und bei der Instandhaltung systematisch zu dokumentieren, welche Komponenten gerade wo verbaut sind. Viele automatisierte Produktionen nutzen auch heute noch Excel-Listen, die mehr oder weniger regelmäßig gepflegt werden.

Alle Assets der Anlage automatisch identifizieren …

Technisch ist das Auffinden aller Geräte in einem Netzwerk machbar. Aber das ist ja nur ein Teil der Lösung. Deshalb hat Auvesy ein Add-on für das Datenmanagement-System Versiondog entwickelt. Der sogenannte Asset Inventory Service hilft dabei, alle Assets eines OT-Netzwerks zu identifizieren, zu verwalten und zu analysieren. Davon profitieren Maschinen- und Anlagenbauer ebenso wie Betreiber automatisierter Produktionen. Ein gutes Beispiel findet sich bei der Übergabe neuer Anlagen. Mit einer gezielten Analyse der Hardwarekonfigurationen der Projektdaten sowie dem aktiven Netzwerkscan lassen sich automatisch alle Assets einer Anlage ermitteln. Dr. Tim Weckerle, CEO bei Auvesy, erläutert: „Mit unserer Erweiterung lässt sich automatisch eine aktuelle Inventarisierung der verwendeten Steuerungen, HMIs, Roboter, CNCs, Antriebe, jeglicher Aktoren und Sensoren sowie IPCs erstellen. Quasi auf Knopfdruck erhalten Anlagenbetreiber einen Überblick über die real verbauten Komponenten der jeweiligen Anlage, inklusive aktueller Firmwarestände und vieles mehr.“ Diese Informationen werden in einer übersichtlichen Liste dargestellt, die sich nun einfacher und zugleich genauer mit der mitgelieferten Dokumentation abgleichen lässt.

… und konsequent verwalten

Aber eine Anlage in der Automatisierungstechnik entwickelt sich permanent weiter. Da werden z.B. Komponenten getauscht, Softwareparameter angepasst oder Patches aufgespielt. Den Zustand bei der Übergabe zu kennen ist daher zwar wichtig, aber für den sicheren Betrieb nicht ausreichend. Dazu gilt es, die Dokumentation zu pflegen. Der Clou: Der Asset Inventory Service ist nahtlos und verlustfrei mit den Vorteilen von Versiondog und den damit gemanagten Daten kombiniert. Mit automatischen Backups und Datensicherung haben Betreiber einer automatisierten Produktion jederzeit den Überblick über den as-built-Zustand der Anlage und können bei Problemen jederzeit schnell reagieren, also z.B. in kürzester Zeit ein Asset tauschen und die aktuellen Programme und Konfigurationen aufspielen. Durch die Verknüpfung lassen sich zusätzlich die Asset-Informationen importieren bzw. abgleichen, die mit dem Datenmanagement-System verwaltet werden. Dadurch kann man im laufenden Betrieb auf aktive Netzwerkscans verzichten und dennoch die Inventarisierung aller verwalteten Assets automatisiert auf dem aktuellen Stand halten.

Automatische Risiko- und Schwachstellenanalyse

Anlagenbetreiber und Instandhalter wissen auch, dass nicht alle Assets einer Anlage für den reibungslosen Betrieb gleich wichtig sind. Daher werden sie gewöhnlich in Risiko-Level eingeteilt. Hat ein Gerät das Risiko-Level ‚high‘, muss der Instandhalter schneller für Lösungen sorgen, wenn sich Probleme abzeichnen. Änderungen an Geräten mit dem Level ‚low‘ kann er dagegen in seiner ToDo-Liste weiter hintenanstellen. Das Risiko-Level wird auch in die Berechnung des Risk Scores einbezogen. Geräte mit Level ‚high‘ erhalten dann automatisch höhere Scores als solche mit Level ‚low‘. Dieser Risk Score wird über den Asset Inventory Service für alle erfassten Assets automatisch und aktuell ermittelt. Es geht schlicht und ergreifend darum, den Überblick zu behalten. Wie sonst soll der Instandhalter bei einem solchen Umfang beurteilen können, ob beispielsweise ein neues Firmwareupdate für seine Anlage überhaupt relevant ist und wenn ja, wie dringend es aufgespielt werden muss?

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