Fachartikel: Metallbearbeitung online kalkulieren

Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com / Simus Systems GmbH

Seit gut eineinhalb Jahren betreibt Simus Systems eine Online-Plattform, auf der Auftraggeber und Auftragnehmer die Metallbearbeitung von Bauteilen kalkulieren – und das Interesse am innovativen Tool steigt immer mehr an. Anwender laden einfach ihr CAD-Modell hoch und erhalten eine valide Vorkalkulation des geplanten Bauteils.

Zählen bei der Fertigung von Dreh-, Fräs- oder Blechbiegeteilen nur Qualität und Termintreue? Viele Auftragsfertiger haben Schwierigkeiten, schnell die Fertigungskosten zu berechnen und ein stimmiges Angebot abzugeben. Doch besonders bei rückläufiger Auftragslage spielt das Geld eine große Rolle: Wer Anfragen schnell beantworten kann, ist klar im Vorteil. Doch die Menge und Komplexität der Einzelteile verzögern oft eine exakte Angebotserstellung. Dabei lassen sich die Herstellkosten üblicher Dreh-, Fräs- und Blechteile mit einem neuen Service ganz schnell ermitteln.

Fertigungskosten in

drei Schritten berechnen

Mitte 2019 ist die Online-Plattform Classmate Cloud gestartet – und nach erfolgreichem Launch hat sich die Zahl der Online-Kalkulationen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 bereits mehr als verdreifacht. Hier laden die Anwender native 3D-Volumenmodelle der bekannten CAD-Systeme oder Neutralformate wie Step hoch und erhalten sofort eine aussagekräftige Übersicht der anfallenden Kosten. Dabei werden nicht nur die von Maschinenstundensätzen abhängigen Bearbeitungskosten berücksichtigt, sondern bei Bedarf auch Oberflächenbehandlungen wie Pulverbeschichten, Härten oder Lackieren. Ebenfalls gehen Rohmaterialpreise und der Zuschnitt in die Kalkulation ein.

Diese Online-Kalkulation lässt sich selbst von technischen Laien in drei Schritten durchführen. Zunächst wird das CAD-Modell eines Bauteils hochgeladen und automatisch analysiert. Die Werkstoffgruppe wird bestimmt und vom System ein Rohmaterial vorgeschlagen. Im zweiten Schritt werden Dreh-, Fräs-, Bohr- und Blechbearbeitungen selbsttätig erkannt und den jeweiligen Fertigungsverfahren zugeordnet. In wenigen Augenblicken sind die Bearbeitungszeiten und -kosten berechnet. Die Daten werden in das Simus-eigene Format s3d umgewandelt und vor Fremdzugriffen geschützt auf einem in Deutschland gehosteten Server gespeichert. Schließlich wird die fertige Kalkulation nach Rüst- und Stückkosten aufgeschlüsselt und nach Losgrößen gestaffelt angezeigt. In einer grafischen Darstellung sind auch die jeweiligen Rüst- und Stückzeiten angegeben. Eine farbige Ansicht des 3D-Modells visualisiert die Kostenverteilung nach dem Ampelprinzip: Rot weist beispielsweise auf Kostentreiber hin.

Nutzer profitieren vielfach

Zahlreiche Anwender erhalten einen hohen Nutzen aus der Plattform: Mit Classmate Cloud sehen Entwickler und Konstrukteure rasch, was ein Bauteil kosten wird. Sie erkennen Kostentreiber durch farbliche Markierungen, können unterschiedliche Materialien oder auch Geometrien vergleichend bewerten und damit selbstständig Einsparpotenziale identifizieren. Einkäufer müssen nicht mehr auf Schätzwerte zurückgreifen, sondern berechnen Bauteile realistisch in Sekundenschnelle. Sie erhalten fundierte Informationen für eine qualifizierte Angebotsdiskussion mit den Lieferanten und treffen Make-or-Buy-Entscheidungen bereits während der Entwicklung. Zulieferer von Fertigungsteilen erhöhen mit zeitnah und solide kalkulierten Angeboten die Erfolgsquote – denn kurze Reaktionszeiten werden von Kunden geschätzt.

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