Brücke von der Steuerungsebene ins Feld

Bild: WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG

Einer der großen Trends im Maschinenbau ist die Modularisierung. Damit reagieren die Hersteller auf schnellere Innovationszyklen und spezifischere Ansprüche der produzierenden Unternehmen. „Immer mehr Kunden aus dem Maschinenbau betreiben diese Modularisierung sehr konsequent“, sagt Ludwig Adelmann. „Deswegen positionieren wir das neue dezentrale System Field nicht als einfachen I/O-Sammler, sondern vielmehr als Brücke für die flexible Kommunikation von der Steuerungsebene ins Feld.“ Der Maschinenbauer soll sich gar nicht von Anfang an exakt festlegen müssen. Mit dem Konzept hinter Field kann er auch noch in der fortgeschrittenen Entwicklung bzw. je nach Anforderung des Kunden die passende I/O-Strukturen in das Maschinengesamtkonzept integrieren.

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Wie dezentral wird die Automatisierung?

Einige Stimmen in der Branche gehen davon aus, dass sich die Intelligenz durch die zunehmende Digitalisierung in der Steuerungshierarchie immer weiter nach unten verschiebt. „Zentral oder dezentral – diese Diskussion gibt es seit 30 Jahren in der Branche. Aber dass es heute zwingend in eine Richtung geht, das sehe ich nicht“, kommentiert Helmut Börjes den vermeintlichen Trend. „Ob es wirklich nachhaltig ist, die SPS-Logik ins Feld auszulagern, halte ich für fraglich.“ „Vor 15 Jahren ging manch einer davon aus, dass die schaltschranklose Automation bald ein Viertel des Marktes ausmache“, ergänzt sein Kollege Adelmann. „Obwohl heute in der Industrie viel mehr automatisiert wird als damals, werden vielleicht 10 bis 12 Prozent der Applikationen dezentral gelöst.“ Dennoch wächst der Bedarf für IP67-fähige I/O-Strukturen laut Wago – allein durch den zunehmenden Einsatz von IO-Link. „Natürlich haben wir uns bei der Entwicklung von Field der Frage gestellt, in wie weit wir mit unserem neuen IP67-Angebot die Wago-IP20-Lösungen kannibalisieren,“ erzählt Adelmann. Dort wo es Sinn mache, wechsle der Anwender sowieso auf dezentrale I/O-Module. „Man muss meist eh nicht nur das eine oder das andere, sondern IP20 und IP67 ganzheitlich betrachten. Dabei ist es für den Kunden sehr attraktiv, dass er bei uns beide Welten aus einer Hand bekommt.“ Die Wago-Produkfamilien Advanced und Field sollen ihm einen flexiblen und zukunftsfähigen I/O-Werkzeugkasten an die Hand geben, aus dem er sich die für seine Bedürfnisse passende Lösung zusammenstellen kann.

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Strategische Motivation

„Für uns ist das neue Field-System also ein wichtiger Puzzlestein im Gesamtbild der Automation“, fährt Adelmann fort. Gerade auch aus Sicht von feldorientierter Technologien wie IO-Link. Neu ist das Thema bei Wago sowieso nicht: „IP67-I/Os sind schon seit dem Jahr 2000 Teil des Wago-Portfolios, so gab es z.B. in der Speedway-Familie auch schon dezentrale, blockmodulare Lösungen“, betont Börjes. Durch diese Erfahrung konnte Wago das neue IP67-System auch komplett in Eigenentwicklung realisieren – von Konzipierung der Funktionalität bis zum endgültigen Design. Entsprechend wurden einige Features integriert, die bisher auf dem Markt selten oder überhaupt nicht zu finden waren.

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Fokus auf

Konnektivität

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