Nicht Zukunft sondern Gegenwart

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Klar: Für einfache Anwendungen mit wenig Codezeilen braucht es keinen objektorientierten Ansatz, da kommt der Maschinenbauer auch mit konventioneller Programmierung problemlos ans Ziel. Wenn es aber komplexer und smarter wird, ist die objektorientierte Programmierung (OOP) die richtige Wahl, speziell für Serienmaschinen in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten und der Anforderung, diese Maschinen in einen intelligenten Maschinenverbund einzubinden. Dieses Programmierkonzept steht für hohe Modularität, Strukturiertheit und einfache Wiederverwendbarkeit der Applikation – so kann softwareseitig mit der Modularität und Skalierbarkeit der Hardware Schritt gehalten werden. Objektorientierte Programmiermethoden sind inzwischen auch im Maschinenbau angekommen. Speziell in der jüngeren Generation der Automatisierungstechniker war OOP zumeist schon Teil der Ausbildung. Es gibt also schon zahlreiche Softwarearchitekten, die Erfahrung mit dieser modernen Programmierart haben und Maschinensoftware objektorientiert in Funktionen und Schnittstellen denken.

Wer nicht an Objektorientierung glaubt, ist von gestern - Franz Aschl, Sigmatek
Wer nicht an Objektorientierung glaubt, ist von gestern – Franz Aschl, SigmatekBild: Sigmatek GmbH & Co KG

Low Code – weniger Aufwand

Bereits seit 20 Jahren setzt Sigmatek auf Objektorientierung. Das Engineering Tool Lasal nach IEC61131-3 ist von Grund auf objektorientiert und zudem als Low-Code-Plattform entwickelt worden, die dem Anwender Programmieraufwand spart. Wenn wie bei Lasal die Objektorientierung mit grafischer Darstellung umgesetzt wird, steigen Übersichtlichkeit und Wartbarkeit des Softwareprojektes. Das ist ein deutlicher Mehrwert für den Maschinenbauer, denn es ist meist die Software, über die er heute den Großteil seiner Wertschöpfung erzielt. Zudem kann die Applikation mit Lasal durchgängig entwickelt werden: Steuerung, Visualisierung, Motion, Safety inklusive Service Tools. OOP eröffnet dem Maschinenbauer neue Möglichkeiten und Wege, erfordert aber eine andere Herangehensweise bei der Applikationsentwicklung. Ausgehend vom Gesamtprojekt überlegen die Softwarearchitekten, welche Funktionen in der Maschine benötigt werden und wie diese miteinander verbunden sind. Beim Top-down-Design geht darum, Aufgaben zu zerlegen und visuell dazustellen: Welche Maschinenteile sprechen mit anderen, welche tauschen Daten aus. Objekte und Schnittstellen werden definiert und im Netzwerk angezeigt. „Es ist keine Zeile Code nötig, um in einem Lasal-Netzwerk, die Funktionsweise der Anwendung zu verstehen“, erklärt Franz Aschl, Innovationsmanager bei Sigmatek.

 Ansicht einer Anwendung im Lasal-Netzwerk: Die Maschinenfunktionen werden grafisch als Objekte dargestellt und man sieht auf einen Blick, welches Objekt mit anderen verbunden ist und Daten austauscht.
Ansicht einer Anwendung im Lasal-Netzwerk: Die Maschinenfunktionen werden grafisch als Objekte dargestellt und man sieht auf einen Blick, welches Objekt mit anderen verbunden ist und Daten austauscht. Bild: Sigmatek GmbH & Co KG

Software im Baukastensystem

Wenn die Funktionen und die Kommunikationsschnittstellen festgelegt sind, beginnt die Entwicklung Bottom-up. Die Grundfunktionen einer Maschine lassen sich mithilfe der umfangreichen Lasal Libraries mit wenigen Klicks zusammenstellen, mit Parametern und Schnittstellen versehen und schon kann der Softwarearchitekt die Anwendung testen. Über 10.000 Klassen umfassen die Lasal-Bibliotheken. Zudem stehen moderne Templates sowie einsatzbereite, getestete Softwarekomponenten bereit: funktionsspezifische Add-Ons und themenbezogene Packages. Beispiele sind Regler, Rezeptverwaltung, Alarmsystem, Safety, Datenanalyse aber auch komplexe Motionfunktionen wie Multiachsansteuerung oder Deltaroboter-Inbetriebnahme. „In letzter Zeit ist speziell die für die Kommunikation zuständigen Bibliothek stark gewachsen und reicht von TCP/IP, über OPC UA Client sowie Server und MQTT hin zu SSL-Verschlüsselung“, so Franz Aschl. Es gebe einen vermehrten Bedarf an Vernetzung – horizontal z.B. mit Kamerasystemen oder Steuerungen anderer Hersteller und vertikal mit höheren Systemen wie ERP, MES, Cloud. Mit Einsatz der vorgefertigten Softwarekomponenten lässt sich der Entwicklungsaufwand für Grundfunktionen um bis zu 70 Prozent reduzieren. Der Applikationsingenieur kann sich auf die Implementierung maschinenspezifischer, innovativer Features konzentrieren.

Größtmögliche

Transparenz

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