Produktiv wie ein Roboter, flexibel wie ein Werker

Da der Werkstückwagen auf Schwerlastrollen steht, lässt er sich bequem ein- und ausfahren. So gelingt die Bestückung der Schubladen extern und hauptzeitparallel.
Da der Werkstückwagen auf Schwerlastrollen steht, lässt er sich bequem ein- und ausfahren. So gelingt die Bestückung der Schubladen extern und hauptzeitparallel.
Die schlanke Beladezelle von AMF mit wenig Platzbedarf wird an Maschinen beigestellt und sorgt für mehr Produktivität bis hin zu einer mannlosen Schicht.
Die schlanke Beladezelle von AMF mit wenig Platzbedarf wird an Maschinen beigestellt und sorgt für mehr Produktivität bis hin zu einer mannlosen Schicht. Bild: Andreas Maier GmbH & Co. KG

Das neue, 2023 auf der EMO vorgestellte flexible Roboter-Beladesystem Smart Automation von Andreas Maier (AMF) automatisiert das Handling von Werkstücken an vorhandenen Drehmaschinen und Bearbeitungszentren. Mit einem Hubwagen herangekarrt, schnell eingerichtet und intuitiv programmiert, übernimmt ein Sechsachsroboter die Bestückung und Entnahme. Er entnimmt Rohteile aus einer der bis zu zehn Schubladen unter ihm, die er zuvor selbst öffnet, positioniert sie zur Bearbeitung in der Maschine, wendet sie bei Bedarf und entnimmt das fertige Teil zur Ablage in einer dafür vorgesehenen Schublade.

Hat die Maschine keine automatische Türöffnung, regelt das die Smart Door. Die jederzeit für viele marktübliche Maschinen nachrüstbare Einheit öffnet und schließt die Türe zur Maschine automatisch. Sollen die bearbeiteten Werkstücke von Fertigungsrückständen gesäubert werden, übergibt der Roboter an die gegenüber positionierbare Reinigungseinheit Smart Cleaning. Dort werden die Teile gesäubert, bevor sie zu möglichen weiteren Prozessschritten oder zum Versand gehen.

Da der Werkstückwagen auf Schwerlastrollen steht, lässt er sich bequem ein- und ausfahren. So gelingt die Bestückung der Schubladen extern und hauptzeitparallel.
Da der Werkstückwagen auf Schwerlastrollen steht, lässt er sich bequem ein- und ausfahren. So gelingt die Bestückung der Schubladen extern und hauptzeitparallel.Bild: Andreas Maier GmbH & Co. KG

Geringe Stellfläche und keine Umhausung

„Die Programmierung lässt sich intuitiv und ohne Programmierkenntnisse am Bildschirm erledigen“, verspricht der Leiter des Produktmanagements, Erik Laubengeiger von AMF. Das sei vor allem wichtig, wenn die Stückzahlen der Produktionsaufträge immer kleiner und variantenreicher werden. Die Smart-Automation-Zelle benötigt mit 1.000x960mm knapp 1m2 Aufstellfläche. So ist für den Werker der Zugang zur Maschine jederzeit möglich. Dann steht der Roboter still. Denn ein Bodenscanner fungiert als platzsparende Alternative zu einer Umhausung und gewährleistet die Sicherheit der Mitarbeiter, indem der Roboter zunächst verlangsamt und schließlich ganz stoppt.

Die kleine Fläche realisiert der Hersteller, indem er den Sechsachsroboter von Kuka mit einer Traglast von 10kg nicht seitlich anbringt, sondern oben aufsetzt. Am Ende des Roboters sitzt ein Doppelgreifer mit integrierter Reinigungsdüse. Der kann durch unterschiedliche Greifergeometrien in einem Zyklus ein fertig bearbeitetes Teil entnehmen und ein neues Rohteil einwechseln. Eine optionale Wende- und Positioniereinheit ermöglicht die präzise Bearbeitung von Teilen an allen Seiten.

Teilevorrat auch für mannlose Schichten

Darunter befindet sich ein Werkstückwagen mit zehn Schubladen mit Rasterplatten, die der Roboter selbstständig öffnet und schließt. In denen platzieren Anwender je nach Werkstückgröße gleichermaßen bis zu 2.000 Roh- und Fertigteile. Je nach Höhe der Bauteile gibt es Wagen mit unterschiedlicher Schubladenhöhe. Ein- und ausgefahren wird der Werkstückwagen auf Schwerlastrollen von hinten. Steht ein zweiter Wagen zur Verfügung, geschieht die Bestückung extern und hauptzeitparallel. Steht gegenüber die Schwestereinheit Smart Cleaning, verdoppelt sich die Kapazität. Denn sie birgt ebenfalls einen Werkstückwagen mit zehn Schubladen.

Damit die Beladung reibungslos und vollautomatisch gelingt, lässt sich der Türöffner Smart Door hinzu installieren. Smart Door eignet sich für Maschinen ohne automatische Türöffnung. Die Einheit ist kompatibel mit allen gängigen Maschinenausführungen, einfach nachzurüsten und zu bedienen und passt für viele marktübliche Maschinen. Dadurch sind die Werker sind nicht mehr so stark an die eine Maschine gebunden und können sich zugleich anderen Maschinen und Aufträgen widmen.

Werkstücke automatisch säubern

Als drittes Element lässt sich das Reinigungssystem Smart Cleaning beistellen. Entnimmt der Roboterarm mit dem Greifer ein Teil und bringt das nächste ein, führt er das bearbeitete Teil in die gegenüber positionierte Smart-Cleaning-Einheit. Dort hält er es in den Luftstrahl, der über sechs leise Kombidüsen Späne und Kühlflüssigkeit wegbläst. Währenddessen ist das nächste Werkstück fast schon wieder fertig. Gibt es einen Maschinenwechsel, lassen sich Smart Automation und Smart Cleaning flexibel mit einem Hubwagen versetzen und woanders positionieren.

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