Ein zeitloser Klassiker: die weiße Tür. Unter anderem darauf hat man sich beim Prüm-Türenwerk spezialisiert. „Wir machen eine Tür weiß. Das hört sich einfach an“, sagt der technische Leiter Christof Thielen, „aber der Prozess ist komplexer, als man sich vorstellen kann.“ Daher hat das Unternehmen Zargen- und Türenfertigung voneinander getrennt – ein Investitionsprozess, der mehrere Jahre dauerte. In diesem Rahmen investierte man größtenteils in neue Maschinen und Anlagen. Darunter eine, die individuell auf die besonderen Anforderungen von Premium-Weißtüren abgestimmt ist: eine Walz-Spritzlackier-Linie von Venjakob.
Zwei Verfahren in einer Linie
Zuvor setzte Prüm zwei einzelne Anlagen ein, eine für das Walzen und Grundieren sowie eine für die Decklackierung im Spritzverfahren. Im Weißlackierbereich stieß die Kapazität allerdings an ihre Grenzen. Eine neue Lackierstraße sollte dieses Problem lösen – und die Wahl fiel auf Venjakob. Denn einerseits blickt man auf eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zurück. Und andererseits überzeugen nach wie vor die individuell konzipierten Anlagenlösungen, die Prüm-Schwesterunternehmen wie Garant einsetzen. „Wir wollten beide Verfahren automatisiert in einer Linie zusammenbringen“, erklärt Thielen. „Dabei hatten wir einen recht hohen Anspruch. Denn die verschiedenen Anwendungen mussten sowohl auf die Besonderheiten der zwei exklusiven Weißlacke als auch auf die zu erreichende Stückzahl abgestimmt werden.“ Das gemeinsame Projekt hat schließlich mehrere Monate gedauert.
Doppelt so schnell wie vorher
Drei Schleifmaschinen für den Vor- und Lackzwischenschliff, vier Walzlackiermaschinen für die Grundierung: Bei Plüm ist im Lackier- und Grundierungsprozess nun einiges im Einsatz. Hinzu kommt eine fünfte Walzlackiermaschine als Ersatz. Wenden und Rückführung der Werkstücke für einen zweiten Durchlauf eingeschlossen, umfasst der gesamte Vorgang 14 Schritte. Die neue Anlagenkombination spart 50% mehr Zeit gegenüber der Beschichtung auf zwei separaten Lackieranlagen. Neben der Walz- und Spritzlackier-Anlage inklusive Trocknungstechnik stammt auch die gesamte Förder- und Lufttechnik von Venjakob.
Schonender Umgang mit teurem Lack
Eine gute Lackierung, wie sie für Innenraumtüren gebraucht wird, sieht ansprechend aus und ist widerstandsfähig. Von diesem Weißlack soll natürlich möglichst viel auf der Tür ankommen. Dafür gilt der Einsatz einer Walzmaschine als ideal, denn hier trifft der Lack zu 100% auf die Tür – kein Verlust durch Sprühnebel, wie es beim Spritzlackieren passiert. Wobei Venjakob auch hier den nachfolgenden Prozess des Spritzlackierens so gestaltet hat, dass möglichst wenig Lack verloren geht. Zum einen reduziert die Luftkonditionierung der Spritzkabine die Vernebelung, wodurch mehr Lack auf die Tür übertragen wird. Zum anderen kommt eine eigens entwickelte Zyklonabscheidung zum Einsatz, die den Lackabfall sammelt und damit die Entsorgungskosten verringert.