Digitalisierung beschleunigt Beschaffungsprozesse

Der KI gestützte Supplier Matching Algorithmus von CNC24 findet vollautomatisiert passende Lieferanten für fast alle Bauteile.
Der KI gestützte Supplier Matching Algorithmus von CNC24 findet vollautomatisiert passende Lieferanten für fast alle Bauteile.
 Der KI gestützte Supplier Matching Algorithmus von CNC24 findet vollautomatisiert passende Lieferanten für fast alle Bauteile.
Der KI gestützte Supplier Matching Algorithmus von CNC24 findet vollautomatisiert passende Lieferanten für fast alle Bauteile.Bild: CNC24 GmbH

Es wird viel über Industrie 4.0 gesprochen, doch der Arbeitsalltag eines Einkäufers im deutschen Maschinenbau ist nach wie vor von Telefon, E-Mail und persönlichen Beziehungen geprägt. Dabei stellt die zunehmende Internationalisierung Unternehmen vor immer neue Herausforderungen: Wie baut man Beziehungen in China oder Indien auf? Wie überwindet man Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede? Wie kann sichergestellt werden, dass alle Informationen übermittelt werden? Wie umgehen mit Zeitverschiebung, unbekannten Feiertagen und der internationalen Logistik inklusive Zollbestimmungen oder dem Lieferkettengesetz?

Der Online-Marktplatz CNC24 hat diesen Bedarf erkannt und Lösungen entwickelt, um den Beschaffungsprozess effizienter zu gestalten. Ziel des Berliner Unternehmens ist es, mit seiner Beschaffungsplattform das Fertigernetzwerk der Einkaufsabteilungen zu ergänzen, sie zu entlasten, zu unterstützen und in eine digitale Zukunft zu begleiten. Dafür übernimmt CNC24 die Digitalisierung der Fertigungszeichnung, die Suche des passenden Fertigers und wickelt den gesamten Bestellprozess inklusive des Qualitätsmanagements im hauseigenen Messzentrum ab.

 Indem es alle Datenpunkte rund um ein Bauteil aus der 
Fertigungszeichnung digital und automatisiert erfasst und 
nachhält, bildet PartCloud die Grundlage für die Digitalisierung 
und Optimierung des gesamten Beschaffungsprozesses.
Indem es alle Datenpunkte rund um ein Bauteil aus der Fertigungszeichnung digital und automatisiert erfasst und nachhält, bildet PartCloud die Grundlage für die Digitalisierung und Optimierung des gesamten Beschaffungsprozesses.Bild: CNC24 GmbH

Daten sind die Grundlage für ein erfolgreiches Match

Für ein perfektes Match zwischen Kunde und Fertiger sind umfangreiche Informationen über beide Parteien notwendig – die Merkmale des Bauteils auf der einen Seite und die Kompetenzen des Fertigers auf der anderen Seite. Alle Fertigungspartner von CNC24 werden durch einen detaillierten Onboarding-Prozess geprüft, der Web-Audits sowie persönliche Besuche vor Ort umfasst. In einer Datenbank werden dann Informationen zur maschinellen Ausstattung, den Kapazitäten und der Expertise für bestimmte Anforderungen hinterlegt. Diese Datenbank wird kontinuierlich gepflegt und – Auftrag um Auftrag – um Informationen zur Liefertreue, gelieferten Qualität und Zuverlässigkeit angereichert.

Auf der Kundenseite sind Einkäufer aus allen Industriebereichen vertreten, die Bedarf an Fertigungsteilen haben – von Sondermaschinen- und Anlagenbau über IoT bis hin zur Medizin-, Prüf- und Messtechnik. Auch hier erfasst CNC24 zunächst alle Basisinformationen im eigens entwickelten Programm PartCloud. Das bildet die Grundlage für die Digitalisierung und Optimierung des gesamten Beschaffungsprozesses, indem es alle Datenpunkte rund um ein Bauteil aus der Fertigungszeichnung digital und automatisiert erfasst und nachhält. Dazu gehören die Bauteilmaße, Materialien, Toleranzen, die Anzahl von Gewinde und Gewindearten, Informationen zur Oberflächenbeschaffenheit, Revisionsnummer und das Prüfmaß. Die Bauteildaten werden um die gesamte Fertigungshistorie ergänzt.

Die Qualität der Zeichnung im Fokus

In der Praxis beginnt der Bestellprozess damit, dass Kunden 3D-Modelle und Fertigungszeichnungen ihrer Bauteile im Kundenportal hochladen. Hier werden dann alle produktionsrelevanten Informationen aus den Fertigungszeichnungen automatisch ausgelesen. Dafür wird eine Kombination aus künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) eingesetzt, die in der Lage ist, verschiedene Dateiformate, Zeichnungsnormen und Sprachen zu verarbeiten. Doch hier wird es kompliziert: Da es in der deutschen Industrie, trotz zahlreicher Normen, bei den Informationen und Hinweisen große Abweichungen in der Zeichnungsqualität gibt, sieht sich CNC24 PartCloud hier mit einer sehr heterogenen Basis konfrontiert. Jedes Unternehmen, manchmal sogar jeder Konstrukteur, hat seinen individuellen Stil entwickelt. Die jahrzehntelange Praxis des Direktkontakts von Einkäufer und Fertiger hat darüber hinaus bewirkt, dass viele Informationen nur mündlich ausgetauscht sind oder zum impliziten Know-How einer langjährigen Partnerschaft gehören. Vermittelt CNC24 nun an einen Fertiger, fehlt diesem dieses Zusatzwissen – das kann dazu führen, dass der Kunde mit der Qualität nicht zufrieden ist. Oder auch zu unnötig hohen Fertigungskosten, wenn beispielsweise ein niedriger Toleranzbereich für die Oberfläche angegeben ist, der jedoch nur an einer Seite des Bauteils wirklich notwendig wäre. Da also selten alles Relevante auf der Zeichnung enthalten ist, reichert CNC24 die Daten um weitere Informationen an, die der Smart Manufacturer von seinen Kunden erhält oder alternativ selbst beim Prüfen der Zeichnungen und Anfragen feststellt. Das Beratungsangebot in diesem Bereich wird derzeit ausgebaut, um einen internationalen Standard zu schaffen, der für ein globales Sourcing notwendig ist.

Sind alle Daten einer Zeichnung für einen neuen Auftrag ausgelesen, ergänzt und validiert, wird die Zeichnung automatisch anonymisiert und bei Bedarf übersetzt.

Das Matching: Wie Kunde und Lieferant zueinanderfinden

Die Informationen aus der Fertigungszeichnung werden zusätzlich um die auftragsspezifischen Anforderungen, wie ein dringender Liefertermin oder ein Zielpreis, ergänzt – auch Wünsche in Bezug auf das Fertigungsland können angegeben werden. Der Auftrag wird nun – mit Hilfe des KI-gestützten-Algorithmus – an potenziell passende Fertiger ausgeschrieben. Das sind die Fertiger, deren Ausstattung, Kompetenzen und Kapazitäten am besten zu den Kundenanforderungen passen. Die eingehenden Angebote wertet die KI automatisiert aus und interpretiert sie. Innerhalb von 48 Stunden nach Anfrage erhält der Kunde ein Angebot, das allen gewünschten Kriterien entspricht. Nimmt der Kunde das Angebot an, beginnt der Fertigungsprozess.

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