Stabil in turbulenten Zeiten

Fokusbranche Automotive - hier das Thema Scrollbearbeitung: Als Komplettanbieter legt Mapal den Gesamtprozess mit allen Werkzeugen für den Verdichter inklusive Taktzeitberechnung und Schnittdaten aus.
Fokusbranche Automotive - hier das Thema Scrollbearbeitung: Als Komplettanbieter legt Mapal den Gesamtprozess mit allen Werkzeugen für den Verdichter inklusive Taktzeitberechnung und Schnittdaten aus.
Fokusbranche Automotive - hier das Thema Scrollbearbeitung: Als Komplettanbieter legt Mapal den Gesamtprozess mit allen Werkzeugen für den Verdichter inklusive Taktzeitberechnung und 
Schnittdaten aus.
Fokusbranche Automotive – hier das Thema Scrollbearbeitung: Als Komplettanbieter legt Mapal den Gesamtprozess mit allen Werkzeugen für den Verdichter inklusive Taktzeitberechnung und Schnittdaten aus.Bild: Mapal Fabrik für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG

Im Geschäftsjahr 2023 hat der Werkzeugspezialist seinen Gruppenumsatz weiter gesteigert: 588 Millionen Euro bedeuten ein Plus von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2024 sei allerdings mit einem stagnierenden Umsatz zu rechnen, so Dr. Kress: „Die Konjunktur verlief im ersten Halbjahr schwächer als erwartet. Die Anzeichen, dass das zweite Halbjahr positiver verlaufen wird als das erste, mehren sich jedoch und spiegeln sich in unseren Prognosen wider.“

Mapal beschäftigt weltweit etwa 5.000 Mitarbeiter. Aktuelle strategische Schwerpunkte sind u.a., die Kunden noch weiter in den Mittelpunkt aller Aktivitäten zu stellen: das heißt, die Weiterentwicklungen werden an den Kundenbedürfnissen ausgerichtet. „Ich gebe Ihnen ein Beispiel“, erläuterte Jochen Kress. „Wie kommen wir u.a. schneller von der Anfrage zum Produktionsstart. Die Kunden möchten heute nicht nur die Standard-, sondern auch unsere Sonderwerkzeuge einfach schneller bekommen. Hintergrund ist, dass die Planungszeiten – auch wegen der äußeren schwierigeren Rahmenbedingungen – immer kürzer werden.“

Um diese Ziele zu erreichen, investiert Mapal immer wieder auch antizyklisch. Aktuelle Investitionen sind etwa die neue Abteilung ‚Product Automation‘ oder auch der Ausbau der Fertigungen in Indien und Mexiko. Im Versuchszentrum der F&E-Abteilung sorgt eine neue Hermle C42U-MT für höhere Genauigkeiten und bessere Oberflächen, Die Technologie Laserhärten ersetzt das Salzbadhärten und in der Halle 7 lassen sich mit einer neuen Werkzeugmaschine von Mazak Produktivitätssteigerungen erzielen, indem die Maschinenlaufzeiten auf circa 5.000 Stunden jährlich erhöht werden konnten. „Vor allen Dingen haben wir unsere Lieferfähigkeit durch unterschiedliche Maßnahmen entscheidend verbessert“, berichtete Dr. Kress.

Die Baden-Württemberger beschäftigen sich intensiv mit ihren definierten Fokusbranchen. Dazu zählt seit jeher der Automobilbereich. Die Fertigung von Scrollverdichtern ist hier ein Beispiel für die kontinuierliche Optimierung der Bearbeitungsprozesse von strategischen Bauteilen. Die Fluidtechnik ist eine weitere Fokusbranche. Hier bietet Mapal beispielsweise Komplettlösungen für Axialkolbenmaschinen an. Beim Werkzeug- und Formenbau liegt ein Fokus auf der Bohrungsbearbeitung und bei der Luft- und Raumfahrt gibt es eine Bündelung der weltweiten Aktivitäten für die Flugzeugmontage (Kompetenzzentrum Global Organisation for Assembly – GOA).

Ebenfalls voll im Blick hat der Global Player das Thema Nachhaltigkeit. Viele verschiedene Projekte helfen, hier immer besser zu werden. Dazu gehören die sukzessive Umstellung der Werkzeugverpackungen auf 100 Prozent Rezyklat, neue Abdeckringe ohne Blei, der Fuhrpark wird mehr und mehr auf Elektro-Fahrzeuge umgestellt, bisher wurden bereits 340 Jobräder subventioniert, schon 2021 stellte der Betrieb auf ‚grünen Strom‘ um, eine 500kW Photovoltaikanlage am Standort Aalen, 16 E-Auto Ladesäulen, 60 E-Bike-Ladestationen, Wärmepumpen für Lüftungsanlagen und vieles mehr. Das ‚Mapal Sustainability Programm‘ dient dabei der Strukturierung von geplanten und vorhandenen Nachhaltigkeitsaktivitäten. Exemplarisch für den Erfolg dieser Aktivitäten auch international ist die Auszeichnung mit einem prestigeträchtigen ‚Platin-Rating‘ für Mapal Indien.

Geschäftsführender Gesellschafter Dr. Jochen Kress: "Wir investieren sinnvoll in die Themen Produktivität, Nachhaltigkeit und Versorgung unserer Kunden vor Ort."
Geschäftsführender Gesellschafter Dr. Jochen Kress: "Wir investieren sinnvoll in die Themen Produktivität, Nachhaltigkeit und Versorgung unserer Kunden vor Ort." Bild: TeDo Verlag GmbH

Aluminiumbearbeitung leicht gemacht

Die ‚Kunst der Aluminiumzerspanung‘ brachten mehrere Referenten den Zuhörern näher. U.a. ging Matthias Winter, Global Head of Market Segment Management, dabei in die technologische Tiefe. Welche Vorteile bietet Aluminium? Es ist beispielsweise das dritthäufigste Element der Erdkruste (nach Sauerstoff und Silizium) und damit hochverfügbar. Es ist das am häufigsten vorkommende Metall noch vor Eisen. Es lässt sich endlos recyceln ohne Qualitätsverlust. Das Recycling benötigt lediglich 5 Prozent der Energie im Vergleich zur Primärproduktion. Es lässt sich dank seiner Duktilität, niedriger Schmelzpunkte und Leichtigkeit (1/3 der Dichte von Stahl) leicht formen, verbinden und bearbeiten. „Es ist für jede Anwendung und in jeder Form geeignet“, weiß Matthias Winter zu schätzen. Weitere Vorteile wie hohe Leitfähigkeit, lange Lebensdauer und Korrosionsbeständigkeit kämen hinzu.

Allerdings gibt es bei der Bearbeitung einige Anforderungen. Es kommt häufig zu langen Spänen bei geringen Siliziumanteilen oder allgemein auch zu Klebeneigung und Gratbildung. Warum es sich aber lohnt, auf diesen Werkstoff zu setzen, sind steigende Trends bei Profilen in Fahrzeugarchitekturen oder auch große Anteile an Aluminium in modernen Flugzeugen. „Traditionell stark ist Mapal u.a. bei den Themen Fräsen und Bohrungsbearbeitung. Bei der Kunst der Aluminiumzerspanung ist das Engineering der Schlüssel“, betont Winter. „Wir müssen den Gesamtprozess kennen, die Rahmenbedingungen sind ebenfalls sehr wichtig und zu berücksichtigen – und dann finden wir für den Kunden die optimale Lösung. Mapal ist bekannt für seine komplette Bauteilprojektierung. Wir stehen unseren Kunden stets als kompetenter Lösungspartner zur Seite“, verspricht Matthias Winter.

Eines der Highlights zur AMB 2024: Die Halter der neuen Mapal Trennstelle verfügen über einen Kranz von Kühlkanalbohrungen, die das Kühlmittel direkt in den Bereich der Schneidkanten leitet. So erhöhen sich die Bearbeitungsqualität und die Lebensdauer der
Eines der Highlights zur AMB 2024: Die Halter der neuen Mapal Trennstelle verfügen über einen Kranz von Kühlkanalbohrungen, die das Kühlmittel direkt in den Bereich der Schneidkanten leitet. So erhöhen sich die Bearbeitungsqualität und die Lebensdauer derBild: Mapal Fabrik für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG

Neue Trennstelle für schnelle Werkzeugwechsel

„Unsere Vision ist, dass das Unternehmen im Einklang mit seinen jetzigen sowie zukünftigen Märkten steht“, so Dr. Jochen Kress. „Wir investieren sinnvoll in die Themen Produktivität, Nachhaltigkeit und Versorgung unserer Kunden vor Ort. Wir sind im Bereich Luftfahrt weit über dem Marktdurchschnitt gewachsen – das ist sehr erfreulich. Und dass wir trotz erheblicher konjunktureller Schwankungen im Laufe des Geschäftsjahres 2023 das geplante Wachstum erreichen konnten, macht uns optimistisch, dass wir mit unserer Ausrichtung den richtigen Weg eingeschlagen haben“, finalisiert der geschäftsführende Gesellschafter. „Insofern freuen wir uns ganz besonders auf die Fachmesse AMB 2024 in Stuttgart.“ Einen Schwerpunkt bildet dabei die Aluminiumbearbeitung auf einer Standgröße von 390 Quadratmetern. Die Süddeutschen stellen zur AMB neben vielem weiteren eine neue – zum Patent angemeldete – Bajonett-ähnliche Trennstelle für Wechselkopffrässysteme vor. Anwender profitieren von einfachem Handling, steifer Verbindung und optimaler Kühlung. Der Werkzeughersteller spart dazu an der Trennstelle Hartmetall ein und schont so Ressourcen.

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