Was Sie für den digitalen Produktpass brauchen

Bild: SQLI Deutschland GmbH

Die Politik der EU wirkt daraufhin, die Digitalisierung künftig für die Kreislauffähigkeit von Produkten zu nutzen. Dafür soll der Digital Product Passport (DPP) relevante Daten zu einem Produkt entlang der Wertschöpfungskette digital verfügbar machen. Kundinnen und Kunden sollen so die derzeit häufig noch fehlenden Informationen zu Entsorgung, Wiederverwendung und Wiederherstellung eines Produkts erhalten. Bereits 2026 soll der DPP für initiale Produktgruppen eingeführt werden, bis 2030 dann sukzessive für Batterien (auch Autobatterien), Elektronik-, Informationstechnologie- und Plastikartikel sowie Textilien. Spätestens 2030 ist der DPP somit für alle Produkte verpflichtend, die in der EU verkauft werden.

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Wirtschaften im Kreislauf

Für Unternehmen bedeutet die Vorgabe erheblichen Aufwand, der weit mehr Prozesse betrifft, als die bloße Bereitstellung der erforderlichen Informationen. Denn entlang der Wertschöpfungskette und des Lebenszyklus eines Produkts müssen Hersteller künftig Transparenz sicherstellen, was enge Zusammenarbeit und nachvollziehbare Kommunikation mit allen beteiligten Akteuren vor und nach dem Kauf eines Produkts erfordert. Unternehmen müssen ihre Lieferketten überdenken und gerade bei außereuropäisch produzierten Artikeln entscheiden, mit wem sie noch zusammenarbeiten wollen. Zusätzlich betreffen die Vorgaben des DPP die verwendeten Materialien und das Design eines Produkts maßgeblich: Alle Teile müssen austauschbar und wiederverwendbar sein, um etwa Reparaturen zu ermöglichen und die Materialien in der Kreislaufwirtschaft halten zu können.

IT-Systeme und Prozesse

Um das technisch umzusetzen, müssen Prozesse für die Datenpflege etabliert und gegebenenfalls überarbeitete Datenmodelle im ERP/PIM-System eingeführt werden, die auch für die kontrollierenden Behörden zugänglich sind. Zudem braucht es für die Erstellung des DPP passende IT-Systeme, die Produktinformationen erfassen und für die verschiedenen Zielgruppen unterschiedlich verwalten, denn Behörden benötigen andere Informationen als die Kundschaft. Diese Systeme müssen gegebenenfalls neu in die IT-Landschaft des Unternehmens integriert werden.

Datenintegration und Automatisierung

Um Fehler wie Lücken im DPP, nonkonforme Prozesse, rechtliche Konsequenzen, eine fragmentierte und ineffiziente Datenlandschaft und Überlastung der Mitarbeitenden zu vermeiden, dürfte der Einsatz von Datenintegrationssystemen, Datenmanagement- und Cloud-Technologien sowie Automatisierungstechniken entscheidend sein. Modulare IT-Systeme, die leicht anpassbar und erweiterbar sind, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können, erweisen sich hierfür als ideal. Auch Cloud-Systeme können interessant sein, weil sie ebenfalls skalieren und sich Datenzugriffe leicht verwalten lassen.

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