Effizienz-Booster in zwei Stufen

Dauerläufer auf vollen Touren: Die insgesamt zwölf Linde L-Matic transportieren bei Ebm-Papst inzwischen circa 1.250 Paletten pro Tag und sind dank automatisierter Ladevorgänge praktisch rund um die Uhr verfügbar.
Dauerläufer auf vollen Touren: Die insgesamt zwölf Linde L-Matic transportieren bei Ebm-Papst inzwischen circa 1.250 Paletten pro Tag und sind dank automatisierter Ladevorgänge praktisch rund um die Uhr verfügbar.
Dauerläufer auf vollen Touren: Die insgesamt zwölf Linde
L-Matic transportieren bei Ebm-Papst inzwischen circa 1.250 Paletten pro Tag und sind dank automatisierter Ladevorgänge praktisch rund um die Uhr verfügbar.
Dauerläufer auf vollen Touren: Die insgesamt zwölf Linde L-Matic transportieren bei Ebm-Papst inzwischen circa 1.250 Paletten pro Tag und sind dank automatisierter Ladevorgänge praktisch rund um die Uhr verfügbar.Bild: Linde Material Handling GmbH

Ein Staplerfahrer nimmt eine Palette von der Verpackungslinie, um diese zu einem der rund 30m entfernten Abgabepunkte zu transportieren – zigmal pro Schicht, tagein, tagaus. Immer die gleiche Aufgabe für die ohnehin raren Fachkräfte. Macht das Sinn? Diese Frage stellten sich die Verantwortlichen im Logistikbereich. Dass die Überlegungen schnell Richtung Automation gingen, war kein Zufall; schließlich hatte das Unternehmen bereits für stark standardisierte Vorgänge in der Produktion oder im Hochregallager schon vor längerer Zeit automatisierte Lösungen etabliert. Jetzt bedurfte es eines geeigneten Automatisierungskonzepts für den oben genannten Warenflussprozess im Versandbereich. Die Vorgaben hierfür waren klar: Da die Wegstrecke in der Versandhalle zwischen der betreffenden Verpackungslinie und den beiden Übergabepunkten stark frequentiert ist und keinesfalls „zerschnitten“ werden sollte, kam eine statische Förderbandlösung per se nicht infrage. Das gleichzeitige Agieren von manuell bedienten Flurförderzeugen bedeutete aber höchste Sicherheitsanforderungen für die mobile Automation mittels fahrerlosem Transportsystem (FTS). Mit diesem anspruchsvollen Lastenheft wendeten sich die Verantwortlichen von Ebm-Papst an Linde Material Handling (MH) und den Netzwerkpartner Hofmann Fördertechnik, der bereits die Bereiche Produktion, Schmalganglager und Distributionslogistik mit Flurförderzeugen ausgestattet hatte.

An alle Details gedacht

Zu Beginn des gemeinsamen Projekts habe man eine umfassende, auf den wichtigsten Zielparametern basierende Analyse durchgeführt, wie Alessandro Zuccala, Automationsspezialist bei Hofmann Fördertechnik, berichtet. Als beste Option kristallisierte sich die Automatisierung mittels Linde L-Matic Hochhubwagen heraus und erprobte die Entscheidung anschließend im Rahmen eines Proof of Concept mehrere Tage vor Ort. Ein äußerst wichtiger Schritt für das Kundenunternehmen: „Wir wollten mit eigenen Augen sehen, dass das Konzept nicht nur auf dem Papier oder bei anderen Firmen funktioniert, sondern auch in unserer Versandhalle“, erinnert sich Ebm-Papst-Projektleiter Markus Zink. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie legte das Team von Hofmann zunächst eine digitale Umgebungskarte an, anhand derer sich der Linde L-Matic dank der zugrundeliegenden Konturnavigation ohne weitere infrastrukturelle Hilfsmittel im Raum orientiert.

Ebenfalls Teil der Vor-Ort-Erprobung waren Testläufe mit über 20 verschiedenen, auf der Verpackungslinie verwendeten Ladungsträgern. „Manche Ventilatoren und Motoren müssen von der Verpackungsanlage an den Übergabepunkt fürs Hochregallager transportiert werden, andere zum Abnahmepunkt für den Direktversand“, erläutert Markus Zink. „Natürlich sollte unsere Lösung beide Fälle abdecken können“, ergänzt Automatisierungsexperte Alessandro Zuccala. Hierzu vernetzten die Hofmann-Profis das automatisierte Gerät mit dem firmeninternen SAP Extended Warehouse Management System. Letzteres übermittelt die Aufträge noch vor Ankunft des Packstücks am Ende der Verpackungslinie an das Linde-FTS, sodass dieses frühzeitig losfahren kann.

Mit 50 Transporten pro Stunde sind die Transportziele übererfüllt

Kurzum: Man hatte weder in der Theorie noch in der Praxis irgendetwas dem Zufall überlassen. Und so nahmen im März 2020 drei Linde L-Matic ihren Dienst auf. Immer im Blick: die Sicherheit der Mitarbeitenden. Denn bei ihren Fahrten projizieren die Geräte jeweils zwei deutlich sichtbare rote LED-Streifen rechts und links auf den Hallenboden sowie bei Rückwärtsfahrt ein großes Warndreieck dank Linde Truck Spot. Darüber hinaus wurden die Flurförderzeuge mit einer separat installierten Combox vernetzt. Sie sendet etwa im Falle eines Hallenbrandes ein direktes Signal an die Fahrzeugsteuerung, woraufhin die Linde L-Matic ihre Arbeit zwar unterbrechen, aber keine Fluchtwege verstellen oder Rettungskräfte behindern. Größtmögliche „Sicherheit“ herrscht ebenfalls in Sachen Verfügbarkeit. Da die Fahrzeuge z.B. während der Schichtpausen eine Ladestation ansteuern können, sind sie praktisch rund um die Uhr einsatzfähig. Ein großer Pluspunkt, der sich konkret in der gemessenen Performance widerspiegelte: Statt der ursprünglich angefragten Kapazität von 36 Transporten pro Stunde leisteten die L-Matic in der Spitze bis zu 50.

Erfolgskonzept gewinnbringend ausgebaut

Mit dieser rundum guten Projektbilanz lagen die Argumente für eine Erweiterung der Logistikautomation sehr bald auf dem Tisch, schließlich gab es über das Einsatzgebiet der drei ersten automatisierten Lagerhelfer hinaus noch weitere repetitive Transportaufgaben; das betraf z.B. die Ein- und Auslagerung in dem etwas weiter von den Verpackungslinien entfernten Sonderpalettenlager. Diese und weitere Warenflussprozesse nahm man bereits wenige Monate nach dem Go-live der ersten Linde L-Matic Geräte – wieder zusammen mit Hofmann Fördertechnik – unter die Lupe. Ebm-Papst: „Hier profitierten wir natürlich von der Tatsache, dass die Kollegen von Hofmann unsere Spezifika – von der Grundstruktur des Versandzentrums bis hin zu den Sicherheitsanforderungen – schon gut kannten.“ Erneut arbeitete man anhand der erhobenen Faktenbasis eine dynamische Simulation aus und kümmerte sich in wiederholten Optimierungsschleifen um die Feinabstimmung. Seit dem ersten Quartal 2021 sind in Mulfingen nun insgesamt 12 automatisierte Hochhubwagen unterwegs. Und die überzeugen sicherheitstechnisch im komplexen Mischverkehr ebenso wie bei der Transportbilanz: Das Dutzend Linde L-Matic wickelt in der Spitze bis zu 100 Fahrten pro Stunde ab; binnen eines Tages werden 1.250 Paletten von den unterschiedlichen Quellen zu den jeweiligen Senken transportiert. Für den Motoren- und Ventilatorenprofi ein weiterer Meilenstein in Sachen Zukunftsfähigkeit. Ebm-Papst: „Menschliche Arbeitszeit ist wertvoll; das galt schon während unserer ersten Überlegungen zur Prozessautomation 2018/2019 – und das gilt bis heute, in Zeiten des ständig wachsenden Fachkräftemangels, umso mehr. Die beiden absolut erfolgreichen Projekte mit Linde MH haben uns gezeigt, wie sich hier wirksam und effizient gegensteuern lässt. Mit einem Partner an unserer Seite, mit dem wir passende Konzepte entwickeln können und der alles aus einer Hand liefert, könnten wir uns gut vorstellen, dass diese Reise kein Stil:<>

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