Vor etwa 90 Jahren als erstes Leichtmetallbau-Unternehmen Deutschlands gegründet, produziert Zarges Steigen sowie Verpackungs-, Transport- und Speziallösungen aus Aluminium, darunter Leitern, Arbeits- und Wartungsbühnen, Kisten, Koffer und Regalsysteme. Das Unternehmen beschäftigt an drei europäischen Produktionsstätten rund 800 Mitarbeiter, um seine Produkte weltweit für die Sektoren Dienstleistung, Handel, Handwerk, Medizin und Privat zu vertreiben. Am Stammsitz in Weilheim existieren unter anderem zwei Roboterlinien zum Schweißen und Stanzen. Um deren Auslastung zu optimieren, suchte das Unternehmen nach einer Möglichkeit, die Zyklus- und Taktzeit auf Dashboards darzustellen. „Wir wollten den Durchfluss unserer Produkte zählen und Stillstandzeiten transparent machen, ohne in die SPS-Steuerung eingreifen zu müssen. Ziel war es, den täglichen Auftragsbestand über mehrere Schichten verteilt einzuplanen“, sagt Martin Lemmer, Leiter IT EMEA bei Zarges.
Leere Lager, hohe Nachfrage
Die Corona-Pandemie hatte das Thema nach oben auf die Agenda gesetzt: Mitarbeiter arbeiteten im Home Office, das Lager war leer und es entstand eine hohe und herausfordernde Nachfrage. „In dieser Situation entschlossen wir uns, unsere Produktionsdaten für ein besseres Lean Management schnell in Echtzeit zu visualisieren“, schildert Lemmer. Neben der Darstellung der Daten war es für die Abbildung und Optimierung der Produktion wichtig, in eine SQL-Datenbank schreiben zu können, um sie langfristig zu speichern und über BI-Systeme zu verarbeiten.
Anbindung per Retrofit
Das Unternehmen entschied sich dafür, das System des Stuttgarter Unternehmens Peakboard einzusetzen. In die Visualisierungen sollten Daten einfließen aus Microsoft Excel, aus SAP und – nach einem Retrofit-Projekt mit der Systemkomponente Peakboard Edge – direkt aus der Maschine. Die Daten können nicht nur in Echtzeit visualisiert, sondern auch in die Datenbank zurückgeschrieben werden. Die Produkte werden nacheinander von zwei Lichtschranken erfasst, die die Informationen in das System einspeisen. Das Zusammenspiel ergibt eine investitionsarme Digitalisierung der Maschinen und Prozesse.
Tests mit Eigenentwicklung
„Wir hatten vorher schon mehrere Lösungen getestet, zum Teil selbst entwickelt. Das war immer sehr aufwendig, sobald wir mehrere Datenquellen übergreifend eingebunden haben“, sagt Lemmer. „Wichtig war uns eine einfache Implementierung und Nutzung. Peakboard hat dafür viele Standards im SAP-Umfeld geboten und konnte alle Datenquellen ohne Programmieraufwand integrieren. Außerdem habe ich bereits vor der Entscheidung festgestellt, dass wir die grafische Oberfläche intuitiv bedienen und einfach anpassen können.“