KI und wir

Bild: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH

Was können intelligente Maschinen und welche Auswirkungen hat das für den Menschen? Diese und andere Fragen diskutiert Thomas Range in dem vorliegenden Buch. Der Autor erklärt verständlich, wie intelligente Maschinen lernen, was die heutigen Technologien können und wo ihre Schwächen liegen. Die langfristigen Folgen der rasanten Weiterentwicklung der Digitalisierung sind noch unklar. Umso wichtiger wird es für die Menschen, sich intensiver mit KI zu beschäftigen und sie kritisch zu hinterfragen. Mit einem besseren Verständnis, zu dem dieses Buch beitragen möchte, können Menschen die Vorteile intelligenter Maschinen nutzen und die Risiken, die sie bergen, vermeiden.

Lernende Maschinen

Das mit 96 Seiten eher kompakte Buch ist in sechs Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel vermittelt Hintergrundwissen über den Begriff KI. Dabei wird zwischen starker und schwacher KI unterschieden: Beispiele starker KI sind etwa Cyborgs oder Superintelligenzen. Schwache künstliche Intelligenzen hingegen sind heutige Computersysteme, die Aufgaben übernehmen, die vorher von Menschen getätigt wurden. Das zweite Kapitel skizziert den geschichtlichen Verlauf der KI von den ersten Computersystemen aus den 1930er-Jahren über die ersten Chatbots und autonomen Roboter aus den 1960ern bis zu intelligenten Maschinen der Gegenwart. Der Autor behandelt zudem die bereits seit dem 19. Jahrhundert anhaltende Skepsis gegenüber intelligenten Maschinen. Im dritten Kapitel wird erklärt, wie Maschinen das Lernen lernen. Der Autor erläutert Techniken des maschinellen Lernens, unter anderem künstliche neuronale Netze (KNN) und Deep Learning.

Virtuelle Anwälte

Das vierte Kapitel widmet sich virtuellen Assistenten. Mittels Spracherkennung helfen Alexa und Siri bereits weltweit Menschen bei lästigen Alltagsaufgaben. Doch auch komplexere, berufsspezifische Aufgaben wie Rechtsberatung, Verkauf oder ärztliche Beratung können von spezialisierten Bots bewältigt werden. Der Autor weist darauf hin, wie stark KI-Systeme in alle Lebens- und Berufsbereiche eingedrungen sind und wie sie diese nachhaltig verändern werden. In Kapitel fünf geht der Autor näher auf die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern ein. Durch ihre Programmierung und äußere Erscheinung wirken Cobots menschenähnlicher, wodurch die emotionale Akzeptanz bei den menschlichen Mitarbeitern steigt. Damit wird eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Mensch/Roboter-Kollaboration geschaffen. Insbesondere im sozialen und Servicebereich werden humanoide Roboter, wie Pepper, verwendet, die aufgrund der Analyse menschlicher Mimik, Gestik und Tonfall erkennen können, was der Mensch fühlt. Sie passen ihre Reaktionen an die Umgebung und das menschliche Verhalten an. Das letzte Kapitel befasst sich mit der Frage, ob intelligente Maschinen irgendwann die Macht ergreifen. Ausschlaggebend für den Autor ist hierbei, wie der Mensch die KI nutzt (oder missbraucht) und welche Ethik der Programmierung zugrunde liegt. Der Mensch hat die Programmierung und Nutzung von KI in der Hand und entscheidet damit, ob er sie zu seinem Wohl einsetzt oder nicht. (dvn)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert